2.42 zurückführen und wiederholt sich auch nicht mehr zu Liebe der lrreden- tisten oder politischen Schwärmer. Der lebensfähigste Hafen des ganzen Adriatischen Meeres würde der Triester Hafen sein, wenn er entspre- chend ausgenützt wird. Er ist nicht bloß für das österreichische Hinter- land von der größten Bedeutung, sondern auch die ganze dalma- tinische Küste und für die hinter Dalmatien gelegenen Länder der Balkan- halbinsel von großem Werthe. In neuerer Zeit ist nun diese Bedeutung Triest's dem österreichischen Publicum klar geworden und alle nur einigermaßen intelligenten Männer in Oesterreich sind überzeugt, dass dasjenige, was in diesem Jahre für Triest geschehen ist, nur als der Beginn einer großen wirthschaftlichen Action betrachtet werden kann, die durch Jahrzehnte unermüdlich fort- gesetzt werden muss, wenn sie für Triest wirklich erfolgreich wirken soll. Auch die exportfähigen österreichischen Kunstgewerbe werden dem Hafenplatz Triest eine erhöhte Aufmerksamkeit zuwenden müssen. Da es Prof. Dr. v. Neumann-Spallart übernommen hat, in einer der nächsten Donnerstags-Vorlesungen im Oesterr. Museum die volkswirth- schaftliche Bedeutung Triest's für die österreichischen Industrien zu er- örtern, so ist es nicht nölhig, diese Frage schon jetzt in den nMitthei- lungenu ausführlicher zu behandeln. AuchlRegierungsrath B. Bucher hat jüngst in der "Neuen Freien Presseu vom 12., 20. und 27. Septbr. über die Triester Ausstellung mit besonderer Berücksichtigung der öster- reichischen Kunstgewerbe drei lehrreiche Artikel geschrieben, worin be- sonders jene Bemerkungen Beachtung verdienen, welche sich auf die Ausstellungstechnik, auf die Schulausstellung von Bosnien und auf die Ausstellung des Glases beziehen. Diese letzteren geben wir weiter unten vollständig. Eine ganz exceptionelle Stellung nehmen auf der Triester Ausstel- lung die Objecte der bosnischen und herzegowinischen Hausindustrie ein, und das Oesterr. Museum hatVeranlassung genommen, eine größere Reihe von Objecten dieser Industrie zu erwerben, um sie seinen Sammlungen einzuverleiben. Diese Gegenstände werden noch vor Schluss der Triester Ausstellung im Oesterr. Museum der allgemeinen Besichtigung zugänglich gemacht werden. Wer sich über die volkswirthschaftlichen und indu- striellen Verhältnisse in Bosnien und der Herzegowina genauer orientiren will, der findet verlässliche Aufschlüsse in der Schrift: "Die wirthschaft- lichen Verhältnisse von Bosnien und der Herzegowinan, welche 1882 in Serajewo erschienen ist. Ueber den kroatischen Pavillon hat uns Professor Kränjavi aus Agram einen Bericht zugesendet, den wir unsern Lesern in diesen Blättern rnittheilen. Auch die niederösterr. Handels- und Gewerbekammer hat sich mit Triest beschäftigt und den Handelskamrnerrath Leop. Altman n, veranlasst, die coxnmerciellen und volkswirthschaftlichen Wechselbeziehungen zwischen dieser Stadt und den einzelnen Kronländern der Monarchie mit beson- n