in den folgenden Lieferungen die nothwendige Verbesserung nicht eintritt, dann waren allerdings die Schulen und Industriellen vor der Anschaffung direct zu warnen, l)as einzig Lobenswerthe an dem vorliegenden Hefte ist die auf die schlechte Zeichnung ver- schwendete typographische Ausstattung. wlllustrirte Schreiner-Zeitungu, unter Mitwirkung von P. Wallot, A. G. Linnemann, H. Grisebach, Prof. Th, Seubert, Otto Fritsche u. A. her- ausgegeben von F. Luthmer. Verlag von W. Spemann in Berlin und Stuttgart. I. Bd. t. Heft. Fol. 6 Mk. Director Luthmer von der Frankfurter Kunstgewerbeschule hat uns bereits daran gewohnt, von Puhlicationen, die unter seiner Leitung herauskommen, das Beste zu er- warten und dem vertrauend, glauben wir nach der vorliegenden ersten Lieferung auch seiner illustrierten Tischlerzeitung ein gutes Prognostikon stellen zu kennen. Das neue Organ will allerdings zumeist nur der im letzten Decennium so gekräftigten nationalen deutschen Strömung im Style unseres Mobiliars, der deutschen Möbelindustrie, die in Frankfurt. München, Berlin und Hamburg gleich ist, Rechnung tragen. Gleichwohl ist bei dem Charakter der deutschen Renaissance deswegen keine Einformigkeit zu fürchten, umsoweniger, wenn Luthmer es sich angelegen sein lasst. das Gute auch fremder Styl- richtungen der alten Zeit für unsere modernen Bedürfnisse zu verwerthen. wie z. B bei dem Tische und den Stühlen auf Taf. lV mit Anlehnung an Ducercends Weise. Tafel l bringt einen ebenso modihcirten Schrank aus dem Museum in Haag. Tafel V die genaue Aufnahme einer wahrhaft musterhaften alten Wandvertafelung aus Frankfurt a. M. Aber auch die übrigen Tafeln zeigen die volle Sicherheit eines zielbewussten Vorgehens, styl- richtige und praktisch verwendbare Vorbilder von Möbeln und zwar für bürgerliche Ver- hältnisse zu liefern. Einzelne Blatter kommen auch der zunehmenden Vorliebe für viel- farbige Behandlung der Holznrbeit entgegen und der beigegebene Text enthält die Er- läuterung über die zu verwendenden Holzgattungen und die technische Ausführung. Die exact gezeichneten geometrischen Ansichten mit Details, Durchschnitten u. s. w. reich an correcten Vorlagen mit leichter Vergrößerung für eine Arbeitszeichnung werden die neue Zeitschrift gewiss bald zur geschätzten Freundin jeder Tischlerwerkstatt machen. a - dlentralblatt für das gewerbliche Unterrichtswesen in Oester- reichw betitelt sich ein neues publicistisches Unternehmen, das im Auftrage des k. k Ministeriums für Cultus und Unterricht von Dr. Franz Ritter von Haymerle soeben bei A. Holder zu erscheinen begann. Wir begrüßen dieses Unternehmen auf das wärmste und empfehlen es den Fachkreisen aufs nachdrücklichste. Schon das erste uns vorliegende Heft zeigt klar und deutlich, was die Zeitschrift bezweckt. Die Reformbewegung auf dem Gebiete des Gewerbeschulwesens in Oesterreich hat die erfreulichsten Früchte getragen in der kurzen Zeit. seitdem eine neue Basis gesehenen worden durch Gründung muster- haft ausgestatteter Gewerbebildungsstatten, der Staatsgewerbeschulen 11876}. Sie sind in der That Stützpunkte weiterer organisatorischer Wirksamkeit geworden. 1882. trat die kaiserliche Verfügung ins Leben, darnach sammtliehe dem gewerblichen Bildungswesen gewidmeten Credite im Etat des Unterrichtsministeriums vereinigt und von diesem Mini- sterium unter Mitwirkung des Handelsministeriums verwaltet werden. lm Geiste dieser kaiserlichen Resolution wurde von dem mit der Executive betrauten Unterrichtsmini- sterium eine Centralcommission für Angelegenheiten des gewerblichen Unterrichtswesens geschahen. Diese Centrnlcommission hat mit Ende Jänner d, J ihre Arbeiten aufgenommen und bereits eine Reihe von wichtigen principiellen Beschlüssen gefasst. die beinahe alle von der Regierung angenommen wurden. Das rCentralblnttv ist nun das Organ dieser Commission, der Sammelpunkt aller auf gewerbliches Unterrichtsu csen bezugnehmenden administrativen Massnahmen und Verordnungen, und bringt nebstdem das werthvolle Ma- terial der Sitzungsberichte dieser Commission. Es wird dadurch zu einer autoritativen Quellenschrift. Neben diesen Berichten bringt das Centralblatt alle Gesetze, Verordnungen und Regulative, Lehrpläne. lnstructionen. Prüfungsvorschriften u. s. w" desgleichen um- fassende Schulnachrichten und Personalien. Sämmtliche gewerbliche Anstalten sind ge- halten, das Centralblatt zu abonniren. e -- ln dem zunächst zur Ausgabe gelangenden Heft des Repertoriums für Kunst- wissenschaft wird unter dem Titel vDer Saal des großen Rathes zu Venedig in seinem alten Schmuck e- eine Arbeit desCustos Dr. Wickhoff erscheinen, welche das für die Kunstindustrie so wichtige Capitel der decorirten Malerei der italienischen Renaissance eingehend behandelt. a: