in Geschmack und Technik fortschreitenden Leistungen auf allen Gebieten des Gewerbes, wo eine künstlerische Veredlung möglich ist. Die Zahl der Industriellen Deutschlands, welche in dieser Richtung arbeitet, wird immer größer, der Wetteifer unter den Kunstgewerben tritt immer mehr in den Vordergrund. Neben der Aufzählung der Fortschritte in verschiedenen Zweigen des Kunstgewerbes sagt der Bericht in seiner Einleitung von der Br unze- industrie in Berlin, dass dieselbe eine höchsrachtenswerthe Menge von Werkstätten umfasst, aus welchen Werke von tüchtiger, charaktervoller Gestaltung und sinnigef, zierlicher und graziöser Composition hervor- gehen, und fügt bei, dass in stylvoller und künstlerischer Behandlung metallener Beleuchtungsgegenstände und in Kunstwerken aus Schmiede- eisen ") im Deutschen Reiche Berlin unübertroffen dastehen dürfte. An anderer Stelle, wo die Bronze-Kunstindustrie speciell behandelt wird, heißt es, dass es sehr erfreulich ist, dass durch den Eifer und die Rührigkeit der Berliner Bronze-Industriellen, durch die Freude, welche sie selbst an ihren von selbständigem Geschmack zeugenden Schöpfungen haben, sowie durch die zunehmende Zahl kunstgebildeter Kräfte mit jedem Jahre weitere Fortschritte zu sehen sind. Es wird aber dennoch darüber geklagt, dass der Mittelstand seine Söhne zu viel dem Kaufmannsstande und zu wenig dem Handwerkerstande zuführt, dass dem letzteren zum Theile die so nöthige Intelligenz fehle, und dass in der Erziehung der jungen Handwerker unsere Zeit gar zu viel vermissen lasse, sowie dass die Zahl der unbrauchbaren Gehilfen eine übergroße sei. Auch die kaufmännische Seite des Geschäftes bietet noch erhebliche Hindernisse, da ein eigentliches Exportgeschäft für Bronzen in Berlin nicht existirt und der Kaufmann für den ausländischen Käufer nur als Ver- mittler gegen Provision auftritt. Es wird ferner hervorgehoben, dass ganz besonders diejenigen Werkstätten, welche dem Verlangen des Publicums nach guten, geschmackvollen und mustergiltigen Gegenständen Rechnung tragen konnten, mit Aufträgen vollauf versehen waren. Diese Aufträge waren theils vom lnlande gegeben, theils beschäftigten Exportaufträge nicht unwesentlich die Ateliers. An den vom lnlande gegebenen Auf- trägen participirt Berlin in hervorragender Weise und zwar durch die in ') Hier hat der Berliner Bericht wohl Herrn Puls im Auge; aber wir müssen bemerken, dass, so vortrefflich die Arbeiten von Puls sind, derselbe in Berlin ziemlich vereinsamt steht. In Wlen sind die Arbeiten von Milde, Wilhelm, Gillar und Biro weit bedeutender als jene von Puls. Dazu kommen noch die jungen Kräfte, die in Berlin fehlen, wie die Herren Toman, Wörer, Hoyer, Zameönik, die auf der heurigen WeihnachtseAusstellung bedeutsam hervorrraten. Ueber die Fortschritte der österreichi- schen Bronzevlndustrie, wie sich dieselben auf der Weihnachls-Ausslellung zeigten, werden wir in den lMittheilungenu ausführlich zu sprechen kommen. Fortsequvzg auf der Beilage.