KLEINERE MITTHEILUNGEN . (Geschenke an das Oesterr. Museum.) Valerian Gillar, k. k. Hofschlosser, hat ein an der Kunstgewerbeschule in der Abtheilung des Professors Herdtle für das Museum gezeichnetes Glockengestelle in muster- giltiger Weise in Schmiedeisen ausgeführt und dem Museum zum Ge- schenke gemacht. Nebst dieser sehr werthvollen Widmung wurden die Sammlungen auch durch eine Collection von geschmackvollen modernen Glasgefäßen bereichert, welche die Firma S. Reich iSt Co. dem Museum schenkte. Dieses Geschenk besteht in fiinf Trinkservicen, welche in äußerst gefälliger Weise mit vergoldeten Gravirungen geziert sind, und in elf Vasen, von welchen namentlich jene ganz besondere Beachtung verdienen, welche den schwarzen indischen Thongefäßen mit Quecksilberverzierung nachgebildet sind. Das vor Kurzem verstorbene Fräulein Eufemia von Kudriaffsky, eine hochgebildete Dame, als Schriftstellerin durch ihr Werk über nJapan-i (Wien, Braumüller, 1874.) rühmlichst bekannt, hat ihre Sammlung von 550 nach der Natur in Aquarell gemalten Blumen dem Museum testamen- tarisch hinterlassen. Die Sammlung wird jetzt in der Bibliothek des Mu- seums in einer ihren Namen tragenden Mappe verwahrt und Jedermann zugänglich sein. Die Weilmaohte-Ausatellnng 1m Oesterr. Museum wurde von Sr. kais. Hoheit dem durchl. Kronprinzen und der durchl. Frau Kronprinzessin zweimal mit einem Be- suche beehrt. Geleitet vom Director, besichtigten die hohen Herrschaften die ausge- stellten Objecte, hierbei wiederholt Anlass nehmend, sich den Ausstellern gegenüber anerkennend über die Fortschritte der Kunstindustrie auszusprechen und mehrere Gegen- stande anzukaufen. - Gleich nach Beginn der Ausstellung war dieselbe von dem hohen Protector des Museums, Sr. knis. Hoheit Erzherzog Rainer, mit einem Besuche ausge- zeichnet worden_ Schon in früheren Jahren wurde von mehreren Industriellen der Wunsch ausge- sprochen, dass die Dauer der Weihnachts-Ausstellung auch auf einen 'l'heil der Faschings- zeit ausgedehnt werden moge, weshalb mit Rücksicht auf die diesjährige spätere Erolfnung der Schluss der Ausstellung am 3x. Janner 1883 stattfinden wird. (Oeeterr. Iueeum.) Neu ausgestellt: Modell eines Denkmals für Katharina I. von Russland, ein geistvoll componirtes Werk in Blei gegossen, die Kaiserin auf einem Pegasus reitend, umgeben von vier allegorischen Figuren. Was diesem Kunstwerke be- sonderen Werth verleiht, ist das Vorkommen eines Monogramms. Wenn auch zweifellos feststeht, dass dieser Bleiguss der Wiener Schule aus dem Beginne des t8. Jahrhunderts angehort, muss es doch der Specialforschung überlassen bleiben, von welchem Künstler das Werk durchgeführt wurde. Ferner wurden im Saulenhofdes Museums zwei Heiligen- statuen aus einer Kirche zu Verona und ein Marmorrelief ebendaher, t4..-i5. Jahrh.. Eigenthum des Herrn H. Sax, ausgestellt. (Besuch des Museums.) Die Sammlungen des Museums wurden im Monate December von 36.185, die Bibliothek von 4239, die Verlesungen von 967 Per- sonen besucht. (Geschenk an die Kunstgewerbesohule.) Se. Excell. der Minister für Cultus und Unterricht hat von den auf der ersten internationalen Kunstausstellung aus Staatsmitteln angekauften Kunstwerken die nach- stehenden Radirungen der Kunstgewerbeschule des Museums und zwar mit Rücksicht auf den an dieser Lehranstalt activirten Radircurs zuge- wendet: u) Johann Klaus v-Hochwildu, nach Fr. v. Pausinger; b) Ernst Forberg. nach Andr. Achenbach; c) Leopold Flameng "Borkes driftu, nach Neuville; d) A. de Potemont nPariserin im Jahre 1795-4; e) Axel H. Haig wKathedrale von Chartresu; f) Stephan Parish i-Ebbezeit in der Bai von Tundyu.