333 und Tellern vertreten; die italienische durch 2 Bl. mit Bronzemedaillons von 1480; die russische durch 4 Bl. mit einem Prachtgewand kirchlichen Charakters und drei kost- baren Gerathen aus Silber ,und Elfenbein mit Emaildecor. Am reichsten tritt uns die spanische Kunst in i6 Blättern entgegen mit Bronzen, Waffen, wunderbaren Goldsticke- reien und Spitzen, und einem geschnitzten hölzernen Kästchen aus dem I6. Jahrhundert. Der flämischen, sicilischen und französischen Kunst sind bisher ie zwei Blätter mit Seiden- damast mit Gold und Silbersticlterei, Granatapfel- und Blumenmustern gewidmet, und schließlich sehen wir auf 20 Blättern die Kiplingschen Darstellungen indischer Hand- werker bei ihrer Arbeit, Staunen erregend durch die primitivste Einfachheit der Werk- zeuge, mit denen die Wunderwerke indischer Kunstindustrie erzeugt werden. Auch die Titelblatter sind stets durch charakteristische Beispiele der bezüglichen Kunstperioden und -Gebiete geziert. Müntz, Eugene: La Tapisserie. Bibliotheque de l'enseignement des beaux-arts. Paris, Quantin, t883. 372 S. 8. Der unermüdliche französische Forscher, dem die Kunstgeschichte schon eine ganze Reihe hochwichtiger und interessanter Pubiicationen verdankt, unter denen wir nur die großeren: vLes ans ä la cour des papesu, nLes precurseurs de la Renaissance-i und die Rafael-Biographie hervorheben wollen, der Forscher, dem man auch die Geschichte der italienischen Tapisserie in der rHistoire general de la taprsserie- verdankt, Eugene Müntz hat in der vorliegenden Schrift eine höchst dankenswerthe Bereicherung der Literatur über textile Kunst geliefert. Das neue Buch kann bezüglich der Geschichte der Tapisserie geradezu als Lehrbuch empfohlen werden. Denn obzwar Müntz niemals vergisst, Hießend und anregend zu schreiben, so dass auch ein großeres Publicum von den Früchten des Gelehrtentieißes genießen konne, gibt er in den Anmerkungen dennoch stets die Quellen an, aus denen er geschöpft hat, so dass auf Grund seines Buches ernste Specialstudien angestellt werden können. lm ilorwort weist der Verfasser auf das verhaitnissmäßig noch junge l.eben der Wissenschaft hin, welche sich mit der Geschichte der Nadelmalerei beschäftigt und pra- cisirt die in seiner Publication verfolgten Ziele mit folgenden Worten: "Unuteur de cet essai croira avoir atteint le but qu'il poursuit s'il reussit ä montrer a ses lecteurs quelle place ia tapisserie, la peinture en matiäres textilcs, tient dans les annales de la peinture proprement dite, dans les annales du grand arm (S. 6.) Die Einleitung gibt eine Erklä- rung dessen, was man unter Tapisserie versteht und lehrt dies: Technik von der ein- fachen Stickerei und von der Weberei unterscheiden. In den ersten Capiteln spricht der Autor über die Nachrichten, welche uns von den Tapisserien der Völker der alten Welt zugekommen sind. Die Bekanntschaft der alten Aegypter mit der Haute-iisse-Technik wird durch die Abbildung einer Wandmalerei aus Beni Hassan (nach Rosselini) illustrirt. Dem clnssischen Alterthum sind Capitel 2 und 3 gewidmet, worauf Müntz den Orient bis zum Zeitalter der Kreuzzüge bespricht. Den meisten Raum beansprucht die Behandlung der mittelalterlichen Teppiche im Abendlande. Begreiflicher Weise ist es das 15. Jahr- hundert mit seinen hervorragenden Leistungen auf dem Gebiete der Tapisserie. welches besonders eingehende Würdigung erfährt. Für das 16. Jahrhundert bilden die Teppiche nach Rafael's Cartons den Mittelpunkt der Darstellung. Mnntz geht in den folgenden Capiteln bis zur Gegenwart und kommt endlich auch eingehend auf die Technik der Hautc-lissen zu sprechen. Aeußerst dankenswerth ist der Versuch einer Zusammenstellung der wichtigsten Monogramme und Marken sowie eines Registers der bedeutendsten Ateliers zum Schlusse des Bandes. Die zahlreichen Illustrationen bilden einen nicht zu unter- schatzenden Vorzug der neuen Publication. Sammlung vorzüglicher älterer Goldschmiedearbeiten aus der Gmünder Ausstellung. Sechsundzwanzig Blatt Photographien, aufgenommen unter Leitung von Professor A. Biermann und herausgegeben vorn Ge- werbetnuseum zu Schwäbisch-Gmiind. Berlin, Paul Bette, 1882. Fol. Wir können mit Befriedigung constatiren, dass die vorliegende Publication all' den Regeln entspricht, welche sich für Veröffentlichung derartiger Arbeiten alimälig heraus- gebildet habcn. Die Photographien sind sehr gut, genügend groß, um das Detail kenntlich zu machen, der Maßstab der Aufnahme, die Marke des Meisters und das Beschauzeichen, das Material und der gegenwärtige Besitzer des Kunstobiectes ist bei jedem Blatte ange- fuhrt. Somit ist das Werk für Fachschulen und Goldschmiede bestens zu empfehlen und wegen der Marken auch für den Forscher auf kunstgewerblichem Gebiete nicht ohne Interesse.