l zu dem von RaphaePs Vater beibringt, sich aber betreffs des Datums von Raphaells Geburt mit wenig Sachkenntniss äussert. Er gibt den 26. März als Geburtstag. Genannt muss noch werden Passavant, welcher in der ersten deutschen Ausgabejseiner Raphael-Biographie den 28. März, in der zweiten französischen, den 6. April angibt. Von Springer, Muntz, Thausing Grimm habe ich schon gesprochen und brauche nur beizufügen, dass sich Piper im Juli r88t in der "Augsburger Allgemeinen Zeitungu eingehend über den Gegenstand verbreitet hat. Piper ist mit seiner gründlichen Un- tersuchung zu dem Resultat gelangt, dass RaphaeFs Geburtstag am 6. April zu feiern sei. Crowe und Cavalcaselle sprechen sich in dem eben erschie- nenen l. Bd. des Life of Raphael nicht bestimmt über die Sache aus. Wörmann ist in der Gesch. der Malerei für den 6. April eingetreten. Nun zurück zu Giorgio Vasari, dem vornehmsten italienischen Quellen- schriftsteller des XVl. Jahrh., auf dessen Unbestimmtheit in der Ausdrucks- weise über den Geburtstag RaphaeVs eigentlich der ganze Streit in der An- gelegenheit zurückzuführen ist. Vasari nennt kein bestimmtes Datum. Er sagt nämlich in seinem Leben RaphaePs nach der allgemeinen Einleitung Folgendes: nNacque adunque Rarfaello in Urbino, citta notissima in ltalia, l'ann0 mille quatro cento ottanta tre in venerdi santo a ore tre di notte...u das heisst: wRaphael also wurde in Urbino einer weitbekannten Stadt Italiens, geboren am Charfreitag des Jahres 1483 um die dritte Stunde der Nacht. . .1 Daraus erfahren wir nun zunächst, dass Raphael in Urbino geboren sei - was noch Niemand bezweifelt hat - und dann (wenn wir die An- gabe des ltalieners in unsere Stundenzählung übersetzen), dass dies nach g Uhr Abends geschehen sei, d. i. drei Stunden nach Sonnenuntergang oder nach dem Ave-Maria-Läuten. Ferner wird uns als Tag der Charfrei - tag von 1483 genannt. Welches Datum ist nun diesem Charfreitag zu geben, und - wenn wir uns auf wissenschaftlichem Wege über dieses Datum unterrichtet haben - wie hat Vazsari seine Angabe: v-Venerdi santou ge- meint? Hat sich Vasari selbst Klarheit verschafft über dieses Datum? Die Wissenschaft der Chronologie sagt uns klar und bündig, dass der Charfreitag von 1483 auf den 28. März falle. Die bekannte Oster- rechnung, von deren Ausführung ich hier absehe, gibt hierüber unbe- zweifelbaren Aufschluss; was aber der Aretiner mit seinem nvenerdi santoß gemeint habe, wird erst klar, wenn wir in seiner Raphael-Biographie gegen den Schluss kommen und dort lesen, dass Raphael, 37 Jahre alt an einem Charfreitag gestorben sei, an demselben Tage, an dem er geboren. whni il corso della sua vitau heißt es dort, nil giorno medesimo che nac- que, che fu il venerdl santo, d' anni trenta selten und wenn wir die gegen Ende der Biographie gegebene Grabschrift beachten, die Cardinal Bembo vermuthlich bald nach RaphaePs Tod verfasst hat und die sich noch heute im Pantheon vor RaphaePs Grab befindet. Dort lesen wir in den letzten Zeilen. . . . V A XXXVII integer integros . qua die natus est, eo esse desiit 28'