_l29_ 418. Lockermaschiges, zart gegittertes Leinenzeug von festem Material (battistartig gewoben), bestickt mit schön stilisirter Weissmusterung und kleinen farbigen Polygonfiguren. Die ganze Ausführung zeugt von merkwürdiger Correctheir. Der eigentliche Fabricationsplatz dieses im ganzen Orient geschätzten Leinen- zeuges war die sudpersische Stadt Talvweh (Tuwwaz) in der heissen Niederung des Küstenlandes von Färis, nachst Käzerün, 32 Parasangen von Schiräz. Von hier aus wurde mit dieser Gewebegattung auch schon unter der Säsänidenherrschaft (126-651", n. Chr.) und weiters während des lsläm's bis in das XIV. Jahrhundert starker Export ins Ausland getrieben, so dass der Zweifel an dem ägyptischen Ursprung des vorliegenden Stückes gerechtfertigt erscheint. 49. Halsstück mit linkem Aermel von einer purpurfarbigen leinenen Kinder-Tunica. Die Besätze bestehen aus schmalen wollenen Borten mit überschossenen Weissmustern auf blauem und rothem Grunde. Schlinge und Bindfaden des behufs Erweiterung vom Halsausschnitt zur linken Achsel reichenden Schlitzes sind noch wohl erhalten. 50- 53. Blaue, zu Kleidersäumen dienende Wollenborten (lislae) mit verschiedenen lancirten weissen geometrischen Musterungen. 54--55. Wollene Hals- und Aermelbesätze eines leinenen Gewandstückes. Dieselben zeigen auf blauem und rothem Grunde lancirte weisse geometrische Musterungen. 56. Dichter Wollenstoß", blaurothe und weisse Streifen tragend, welche mit zierlichen lancirten weissen Schachbrettmustern ausgefüllt sind. vorzügliche Arbeit. 57-64. Verschiedene rothe, blaue und violette Wollenborten mit weissen, grünen und gelben überschossenen geometrischen Dessinirungen. Besatzstücke. 65. Schmale blaue Wollenborte (Ribs) mit eingestickten zarten weissen Blattmotiven. Sautnbesatz eines mit gemusterten rothen (verticalen) Parallelstreifen gezierten Leinengewandes. 66. Schmale blaue Vvolletiborte mit eingestickten Mustern in rother Farbe. 67-70. Blaue (zum Theil grün gewordene) Wollenborten mit lancirten weissen (theilweise gelb gewordenen) geometrischen Dessins. 71- 72. Theile einer Frauen-Tunica aus uni-gestreiftem Byssus, dem köst- lichsten und berühmtesten Florgespinnst der alten Welt. Die beiden Tableaux enthalten die Brust- und Rückenstücke des mit überaus zarten Gobelinborten geschmückten Gewandes. Von diesen Verzie- rungen sind noch sichtbar verschiedene aufgenähte Bortenbesätze und die von den Achseln über Brust und Rücken gehenden, in zierlichen Palmetten endigenden Spangen dunkelrother Grundirungt alles auf einer Kette mehrdrähtiger Byssusläden in einer Weise durchgeführt, dass diese Gobelinstreifen, was ihre Ausführung be- trifft, zu den delicatesten Schöpfungen der Nadelmalerei gezählt werden 29'