In Petersburg erscheint jetzt ein Werk von O. Werschewsky: nRussische, kleinrussische und südslavische Stickmusteru mit zo Tafeln; wir müssen aber bemerken, dass in Russland, Agratn und Lemberg bereits ähnliche und bessere Werke er- schienen sind, als das vorliegende. Ein Bedürfniss einer neuen Publication der Art liegt nicht vor. Es fehlt dem Werke jede wissenschaftlich höhere künstlerische Basis, es ist ohne allen Text erschienen. Schade, dass das Ornamenten-Werk über südslavische Or- narnentik, mit welchem sich Em. Drahan durch langere Zeit beschäftigt hat, nicht zu Stande gekommen ist. Schließlich theilen wir unseren Lesern mit, dass sich zwei unserer Professoren an der Kunstgewerbeschule, die Herren H. Herdtle und C. Hrachowina mit Vorarbeiten zu kunstgewerblichen Publicationen beschäftigen, von denen Herdtle's r-Ostasiatische Bronze- Gefaße und Geräthe in Umrissen: schon in nächster Zeit bei A. Holder erscheinen durlte. Dieses Werk ist die Frucht der heurigen historischen Bronze-Ausstellung. lm August 1883. R. v. E. M. Drews: Anleitung zur Majolikamalerei. Berlin, J. H. Scherer, 1883. Obwohl es beinahe überflüssig erscheinen mag, soll hier vor Allem gesagt sein, dass es Majolikamalerei in der modernen Bedeutung dieser Bezeichnung ist, von welcher in der vorliegenden, 56 Seiten starken Brochure gesprochen wird. Damit er- scheint es auch schon als selbstverständlich, dass ein so kurzgefasstes Schriftchen nicht etwa eine Anleitung zur Herstellung alles dessen bringen kann, was man heutzutage mit dem oft arg missbrauchten Ausdruck Majolika bezeichnet, nämlich fast sämmtliche nur erdenkbaren Erzeugnisse aus gebranntem und glasirtem Thon mit und ohne Malerei. Was das Schriftchen bringt, ist eine ausführliche Darstellung der praktischen Manipula- tionen, wie sie speciell die Anwendung jener Farben aus der Fabrik Drews in Berlin erfordert, welche auf Terracotta und unter weicher Glasur angebracht werden. Das Gesagte kommt zunachst den Dilettanten zu Gute, welche sich der erwahnten Palette bedienen wollen. M. a - Graf Heinrich Attems, der sich um die Hebung des gewerblichen Unterrichts in Graz erhebliche Verdienste erworben hat, veröffentlicht soeben in Wien bei A. Holder eine beachtenswerthe Denkschrift wUeber die Reform des gewerblichen Unterrichts in den Alpenländern-t. a - t-Die Kryp ta in St. Florian, ein Beitrag zur Baugeschichte der Stiftskirche St. Florian im Lande ob der Ennsa heißt eine.von Professor Alois Müller verfasste Schrift, welche soeben im Selbstverlage des Verfassers, Linz t883 (im Commissions- verlage des dortigen ltathol. Pressvereins) erschienen ist. Die Schrift stellt eingehende Untersuchungen über diese Krypta an, ist mit VII Tafeln versehen und verdient volle Beachtung. a - Franz Plei er, Bürgerschullehrer zu Karlsbad in Böhmen, hat soeben im Selbst- verlage eine Brochure verüüentlicht: -Der Unterricht im Freihandzeichnen-y die mit zahlreichen, zweckmäßig gewählten Beispielen illustrirt ist. In dieser Brochure zeigt sich Herr Pleier als ein padagogisch und künstlerisch gut gßchulter Lehrer. Wir em- pfehlen das Büchlein der Aufmerksamkeit unserer Leser. KLEINERE MITTHEILUNGEN. (Personalnaohrlohtem) Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vorn 18. Juni d. J. in Anerkennung her- vorragenden verdienstlichen Wirkens gelegentlich der österreichischen archäologischen Expeditionen nach Kleinasien dem ordentlichen Professor der classischen Archäologie an der Universität in Wien, Dr. Otto Benn- dorf, taxfrei den Titel und Charakter eines Hofrathes; ferner dem ordent- lichen Professor der classischen Archäologie an der Universität mit deut- scher Vortragssprache in Prag, Dr. Eugen Petersen, taxfrei den Orden der eisernen Krone dritter Classe, dem außerordentlichen Professor der