im Leben Freude gehabt hatten. Oft und auch von verständiger Seite habe ich mir
sagen lassen müssen. dass unser Leben grundverschieden von dem der Alten sei. Aber
merkwürdig! Je tiefer ich mich in dieses Leben versenke, je zahlreichere und deutlichere
Spuren desselben vor meinen Augen aufgedeckt werden, desto ähnlicher will es mir im
Großen und Kleinen, äußerlich und innerlich mit dem unseren erscheinen. Freilich stehen
die Alten der Natur näher, als wir. Das ist ihrer Kunst zugute gekommen. das hat unter
ihnen die schöne Lebensfreude erhalten, welche bei uns nur noch verkümmern, entstellt
und mit grauverschleiertem Antlitz einhergeht.
Katalog der Theodor Graf 'schen Funde in Aegypten.
Von Professor Dr. I. Karabac ek.
(Fortsetzung)
374. Gobelinborte und kleine viereckige tabula, blau grundirt (jetzt grün)
mit feinster Doppelkreuz-(zh-Ornamentirung.
375. Grobes Leinenzeug mit plane eingearbeitetem zierlichen Blattgewinde
in Grün und Roth.
376. Latus clavus. Viereckig 38 zu 30 Centimeter; Gobelin mit Leinwand
unterlegt. Das mit buntfarbigen zierlichen Zinken beränderte Viereck
enthält als Mittelstück eine Cartouche, in welcher tanzende Amo-
retten einen von einem Rundmedaillon eingeschlossenen Löwen um-
geben. Die Seitenverschlingungen der Cartouche bilden kleine Schilde,
in welchen sich Büsten befinden. An diese reihen sich rund herum
Enteni-iguren und viermal je zwei, Löwen angreifende, Speerträger.
Obgleich dieser wohl zu den grössten Iati clavi gehörende Gobelin in der Com-
position ziemlich roh erscheint, so kann doch die technische Ausführung als eine
sehr kunstvolle bezeichnet werden. Die officielle Beziehung der Entenfiguren in
den clavi, welche an später zu beschreibenden Stücken noch deutlicher hervor-
treten wird, erhält die beste Illustration durch dieselben Entendarstellungen an
dem clauus und der Achsel-tabula des Kaisers Justinian auf dem Mosaikbild des
Chores von San Vitale zu Ravenna (6. Jhdt.). S. die Anm. zu Nr. 2.16.
377-379. Rund-clavi. Gobelins. In geschmackvollen feinen Farbendessins
ausgeführt. S. die Anm. zu Nr. 216.
380. Ein kleiner orbiculus. Modeabzeichen in Gobelin. S. Nr. 71-72.
381. Grosser viereckiger Gobelin-clauus.
382.
383.
384.
S. die Anm. zu Nr. 216. Der-
selbe ist auf einem feinen Karmesin-Wollribs aufgenäht und zeigt
im Purpurgrunde zarte weisse stilisirte Thierfiguren und Arabesken.
Eine in Linnen plane eingelegte viereckige Gobelintabula. Von zier-
lichen Zinkenornamenten eingefasst, enthält dieselbe auf rothem
Grunde eine weisse Rosette, die von vier- weissen Enten umgeben ist.
Bruchstück einer uni-gestreiften Leinentunica mit aufgenähten, von
T-Linien begränzten Gobelinborten.
Aermelstück einer groben Leinentunica. Als Besatz ist an demselben
ein orbiculus aufgenäht. Dieser in bewunderungswlirdiger technischer
Vollendung ausgeführte Gobelin, macht mit seiner classisch stilisirten
Musterung und Farbengebung ganz die Wirkung der Malerei.