aufgelöst. Schließlich wurde die gesammte Ausstellungsliteratur an die letzte Stelle gewiesen. Für die Benützung des Kataloges bedarf es keiner besonderen An- weisung, außer etwa jener, dass der Besucher zur Bezeichnung des von ihm gewünschten Buches blos die nach jedem Büchertitel in Klammern gesetzte lnventarnummer zu nennen braucht. Das Nachschlagen selbst kann dank den beiden von Herrn Franz Ritter mit ausserordentlicher Sorgfalt ausgearbeiteten Registern, einem alphabetischen und einem Sachregister, durchaus keine Schwierigkeiten machen. So gehe nun das neue Werk getrost hinaus, für die Kunstindustriellen ein freundlicher Berather, für Studierende ein bibliographisches Inventar der wichtigsten modernen und eines guten Theiles der älteren Kunst- literatur, für Alle, die für unser Museum Interesse fühlen, ein erfreuliches Zeugniss von dessen gedeihlichem Wachsthum. Wien, 26. November 1883. Eduard Chmelarz. Die Handfertigkeitsschule für Knaben am Neubau. Dem rührigen Neubauer Wählerverein verdankt Wien die Gründung der ersten Handfertigkeitsschule für Knaben, welche sich in der Neubaugasse 42 befindet. Bekannterruaßen ist die Vorstadt Neu- bau sozusagen der Mittelpunkt des Gewerbelebens der westlichen Vorstädte Wiens. Es ist daher recht erklärlich , dass sich gerade dort jene Männer zusammengefunden haben, welche, getragen von der Ueberzeugung, dass die Erziehung zur Arbeit schon mit der Volksschule beginnen müsse, eine Handfertigkeitsschule gründeten, die sich an die dortigen Volks- schulen anlehnt. Es ist bekannt, dass gegenwärtig in Deutschland große Anstrengungen gemacht werden, solche Schulen zu gründen, und speciell ist es Sachsen, dem die deutsche Nation die nachhaltigsten Anstrengungen zur Regene- rirung der Volksschule verdankt, und welches die Durchführung des Handfertigkeits-Unterrichts in der Volksschlule mit Ernst betreibt. Es sind nicht blos humanitäre Gesichtspunkte, sondern auch rein didaktische, welche die sächsische Regierung zu ernstem Vorgehen in dieser An- gelegenheit bestimmt haben; aber alle diese Bemühungen von Seite der Staatsregierungen würden kaum fruchtbar sein, wenn nicht die Gewerbe- treibenden, vor Allein aber die Volksschullehrer, deren Händen ja doch schließlich die Erziehung der Jugend überantwortet ist, sie nicht selbst in die Hand nehmen würden. Deswegen macht es mir eine große Freude, in diesen Tagen die ersteWiener Handfertigkeitsschule für Knaben kennen gelernt zu haben, an deren Spitze der Oberlehrer Herr Alois Bruhns steht. Als ich jüngst die Schule besuchte, fand ich an 30 Jungen zwischen to und 13 Jahren,