reichischen und krainischen Pfahlbauten neben dem überwiegenden Gebrauche von Stein- geräthen auch schon Gerathe aus Metall, u. zw. aus Kupfer, oder doch Anzeichen, welche auf den Gebrauch des letzteren schließen lassen. In gleicher Weise fand Schliemann in den untersten Schichten von Troja neben vielen Steingerathen auch Gegenstände aus Kupfer. ln Begleitung der letzteren treffen wir an allen diesen Orten eine durchaus eigenthümliche Keramik, die insbesondere durch die charakteristische Art der Ornamen- tirung - vertiefte und mit weißer Masse ausgefüllte geometrische Figuren auf dunklem Grunde - gekennzeichnet ist. Die gleichen Thongefaßc Enden sich nun auch in Gesell- schaft von Kupfergegenständen in den Gräbern von Alambra auf Cypern. Das Kupfer erweist sich somit als dasjenige Metall, welches die Bewohner Europe's, also muthmaß- lich die Arier, zuerst für ihre Zwecke verarbeitet haben. Dies ergibt sich nicht blos durch die Vergesellschaftung mit den Steingeräthen, sondern auch dadurch, dass die kupfernen Werkzeuge noch durchaus die Formen der Steinwerkzeuge beibehalten, dass sie nicht überarbeitet (ciselirt) und nicht ornamentirt sind, wodurch sich die überwie- gende Mehrzahl der erst später nachfolgenden Bronzeobjecte unterscheidet. Die Bewohner Europa's zur Zeit der oberbsterreichischen Pfahlhauten verstanden aber auch schon die Kunst, das Kupfer zu verarbeiten, ja sogar es in seinen Erzen in den Bergen aufzu- suchen und auszuschmelzen. Der Redner belegt seine Ausführungen durch entsprechende Fundstücke und spricht die Hoffnung aus, dass man endlich aufhören werde, unsere vorchristlichen Vorfahren Barbaren zu nennen. Die Referate über die anderen im Museum gehaltenen Vortrage werden noch nachgetragen werden. , KLEINERE MITTHEILUNGEN. (Personalnaehrichten) Der Innsbrucker Gewerbeverein hat den Director des Museums, Hofrath v. Eitel berger, zum Ehrenmitglied ernannt. - Se. Exc. der Herr Minister für Cultus und Unterricht hat den Architekten Leopold Theyer, der vor Jahren als Docent an der Kunst- gewerbeschule des Museums thätig war, zum Director der in Bozen zu activirenden Fachschule für Holzbearbeitung ernannt. (Oesterr. Museum.) Die bedeutende Vermehrung, welche die Col- lection von Bijouterien in den letzten Jahren erfahren hat, machte eine neue Anordnung derselben nothwendig, deren Durchführung vor wenigen Tagen beendet wurde. Die jetzige Eintheilung beginnt mit dem antiken Schmucke und dessen Nachbildungen, woran sich die Collection deutscher Eijoute- rien anschließt; es folgen dann die reichhaltigen Sammlungen italienischer und slavischer Schmuckgegenstände, welche besonders in Bezug auf na- tionale Arbeiten einen hohen Grad von Vollständigkeit erreichen und schließt die Abtheilung vEuropaa- mit den modernen Erzeugnissen ver- schiedener Länder auf diesem Gebiete. Sodann folgen Aegypten, die Türkei, Syrien, China, Japan etc. etc., eine große Sammlung indischen Volksschmuckes bildet den Schluss. - Die letzte Weihnachts-Ausstellung 1883184 währte 44 Tage (vom 6. December bis rg. Januar) und wurde von 43.i3g Personen besticht", jene vom Jahre i882]83 währte 42 Tage und waren 46.885 Besucher vom Tourniquet verzeichnet worden. (Besuch des Museums.) Die Sammlungen des Museums wurden im Monate Februar von io 8i3, die Bibliothek von 265g, die Vorlesungen von ix3o Personen besucht. - Die Statuten des Wiener Kunstgewerbevereines wurden von der hohen k. k. Statthalterei mit Erlass vom i. Februar 1884, Z. 5205, genehmigt. (Auszeichnung) Se. kaiserl. Hoheit Erzherzog Rainer hat in seiner Eigenschaft als Curator des Museums dem Chemiker und Photo- graphen Leopold Bude in Graz für seine gediegenen Leistungen auf