Ausstellung erschienen der österreichische Kronpri-nz und zwei öster- reichisch-toscanische Erzherzoge als Aussteller mit wissenschaftlichen reichillustrirten Publicationen. An diese großartige Ausstellung schlossen sich die Staatsdruckerei, das militär-geographische Institut und die Oestereichisch-Ungar. Bank würdig an. Die Illustrationsliteratur war durch einige österreichische Verleger vertreten, am glänzendsten Miethke durch den Verlag des großen Werkes von William Unger über die Galerie im Belvedere, eines Werkes, dem das heutige Europa ein gleichwerthiges Unternehmen an die Seite zu stellen nicht vermochte. Wenn man der Leistungsfähigkeit der österreichischen Künstler auf dem Gebiete der Graphik gerecht werden will, muss man nicht vergessen, dass es unter ihnen nicht wenige gibt, welche durch ihre Leistungen das Ausland, speciell das Deutsche Reich befruchten. Auch dürfen wir nicht unerwähnt lassen, dass es in allen Ländern Künstler gibt, welche mehrere Kunstzweige beherrschen und davon Zeugniss ablegen, dass trotz der geistigen Arbeitstheilung in der Kunst der modernen Zeit einzelne Künstler, wie zu Zeiten Wohlgemuth's, Dürer's, Kranach's und Rubens die zeichnende Kunst in universellem Geiste beherrschen. Unter den Künstlern unserer Zeit nennen wir, die Franzosen H. Vernet, Gericault, die österreichischen Künstler Füh- rich, Schwind, Daffinger, Agricola, unter den deutschen Künst- lern vor Allem Ad. Menzel, L. Richter u. a. m. x Der Bericht über die internationale graphische Ausstellung wäre nicht abgeschlossemywenn nicht eine Frage besprochen würde, welche das gemeinsame Interesse aller Staaten und aller Kunsttechnik berührt. Wenn auch alle Menschen und alle Nationen zur Lösung der Kunstfrage berufen sind, so gibt es doch und hat es zu allen Zeiten Stylrichtungen und Völker gegeben, welche die Kunstbewegung der Culturvölker mächtig beeinflussten. Die Kunstsphäre dieser Völker geht weit über den engen politischen Kreis der Staaten hinaus und lässt sich nicht durch denselben begrenzen. Solche Völker waren am Anfange des 16. Jahrhunderts in erster Linie die Italiener und die Deutschen; im 17. Jahrhundert die Niederländer, im 18. Jahrhundert die Franzosen. Gegenwärtig sind es die Deutschen und die Franzosen. Die Kunstatmosphäre der Deutschen dehnt sich auf den größten Theil, speciell den westlichen Theil der österreichischen Monarchie, auf Ungarn und Croatien, auf Scandinavien und Dänemark, Russland und Nordamerika aus, kurz dort, wo Völker des deutschen Stammes leben. Die Kunstatrnosphäre der Franzosen erstreckt sich auf Italien und Spanien obwohl beide Nationen ernsthaft bemüht sind, sich dem dominirenden Einiiusse des französischen Geistes zu entziehen und auf dem Gebiete der Kunst auf eigenen FüBen zu stehen. Nach selbständiger nationaler .