x29 Technik, ein mit der Marke Jamnitzers versehener Hirsch (Eigenthurn der Gebrüder Egger) kam noch ziemlich spät auf die Ausstellung: PHanzen und lnsecten, die den Boden bedecken, sind mit erstaunlicher Meister- schaft zum höchsten Relief, beinahe ganz rund, herausgetrieben. Von den Schränken mit Geschmeide lässt sich nur summarisch sagen, dass nicht blos die Frauenwelt vor denselben in Ekstase gerieth. Sah man hier alle Culturnationen wetteifern, wer das Köstlichste leisten könne, so vertrat der forgo (aigrette), die den Reiherbusch oder den Flügel nachahmende oder beide Motive combinirende Kalpakzier, speciell das Inland. Der letzte Saal endlich barg manches sehr Werthvolle an asiatischen und osteuropäischen Emailarbeiten, die Lieblinge des vorigen Jahrhun- derts: Tabaksdosen und winzige Uhren mit Email, Pique, mehrfurbigem Golde u. s. w. oder in- allerlei Attrapen, auch moderne Arbeiten, die zum Theil für alte gelten wollen, - und als Curiositäten seltenster Art: die Kaiser Franz und Napoleon I., der eine als lebensgroße Büste, der andere als Statuette, zu Anfang dieses Jahrhunderts von einem Gold- schmied Libay in Neusohl in - Silberfiligran ausgeführt! B. Bucher. Die vierte Wiener Möbelindustrie-Ausstellung. Die diesjährige Möbelindustrie-Ausstellung hat im Publicurn abermals reiches Lob eingeerntet. Man hat den Wiener Tischlern von Neuem das Zeugniss der Tüchtigkeit in künstlerischer und technischer Beziehung ausgestellt, man hat mit Freuden die Tendenz begrüßt, der Herstellung einfacher und billiger Möbel von nun an eine Hauptsorge zuzuwenden, man hat anerkennend darauf hingewiesen, wie an Stelle der schweren, massiven Formen der früheren Jahre leichtere und gefälligere getreten sind, wie die Ideen des Fortschrittes und der Verbesserung allenthalben Platz greifen. - Und in der Tbat, man findet viel Gutes, und, einige Verirrungen, die jedem Laien sofort auffallen, abgerechnet, wenig absolut Schlechtes. Legt man dagegen jenen streng kritischen Maßstab an, der gegenüber einer Industrie, die seit mehr als zehn Jahren den künst- lerischen Rcformbestrebungen folgt, berechtigt ist, so kann man nur ganz wenige Stücke als tadellos bezeichnen. Bald ist die Profilirung verfehlt, bald der Aufbau, hier verdirbt mangelhafte Holzschnitzerei, dort fehler- hafte Anwendung von Ziergliedern das Möbel. Man kann allerdings nicht von jedem einfachen Tischler ein richtiges Urtheil in künstlerischer Be- ziehung verlangen, mit Nachdruck muss dagegen die Forderung nach guten, von dazu berufenen Künstlern angefertigten Entwürfen geltend gemacht werden. Eben in dieser Beziehung wird aber gegenwärtig allzu