verloren, Frankreich aber durch weit aussehende Unternehmungen in fernen Welttheilen in Anspruch genommen wardni Der Detailbericht beginnt mit der Schilderung der Montan-lndustrie Deutschlands- im Jahre t883, ihr folgt die der Textil-Industrie und a-nderer Industriezweige, dann eine Schilderung der Handelsbewegung Deutsch- lands im genannten Jahre. Von besonderer Bedeutung ist die Darstellung der internationalen Beziehungen. Wie wichtig diese geworden sind, geht aus einem Beispiele hervor, dass nach der Statistik, welche den Cortes im Jahre 1884 vorgelegt wurde, die deutsche Einfuhr nach Spanien von 512.000 Pfd. St. im Jahre t878 auf 3,3oo.ooo im Jahre 1882 sich erhoben hat. Durch Canalanlagen und Wasserstraßen hat der Rhein-Elbe-Transport einen großartigen Aufschwung genommen. Dann folgt ein Bericht über Ausstellungen, Kunstgewerbe und technisches Unterrichtswesen. Den Bericht über technisches Unter- richtswesen theilen wir unsern Lesern vollständig mit: -Auf dem Gebiete des gewerblichen Unterrichtswesens haben wir die Mitte De- cember 1883 eroffnete, für die Textilindustrie hochwichtige, erweiterte Krefelder Webe- schule als das bedeutsamste Etcigniss des vorigen Jahres zu begrüßen. Farberei- und Appreturschulen hatten wir bisher in Deutschland noch nicht. Jetzt ist in Krefeld unter dem opferfreudigen Zusammenwirken des Staates, der rheinischen Provinzialverwaltung, der Stadt Krefeld und der lndustriellen des Bezirks eine Schule geschaffen, welche außer der Ausbildung in dcr Weberei auch gediegenen Unterricht in der Färberei und im Appretiren bietet. Auch Zeichenunterricht wird ertheilt, um tüchtige Dessinateure heran- zubilden, sowie Maschinenkunde gelehrt, welch" letzterer Unterricht unterstützt wird durch eine Schlosserei, Schmiederei und Tischlerei, in welchen die Schüler, welche zum Maschinenbaufach übergehen wollen, die praktischen Handgrilfc, sowie das Montiren und Demontiren von Maschinen erlernen. Die neue Vllebeschule beschränkt sich nicht auf die Seidenbranche, welche bekanntlich im Krefelder Bezirk überwiegt; in dem 782 Qua- dratmeter großen Webesaale, der demnächst noch erweitert werden soll, befinden sich izo Hand- und Maschinen-Webstuhl: jeder Art und jeden Systems, so dass nicht nur die Seidenweberei, sondern auch die Baumwollem, Wollen-, Sammeb, Jute- und Lein- weberei erlernt werden kann. Die Uebersiedelung der hiesigen technischen Hochschule und des chemischen Laboratoriums in die neuen Gebäude ist für den t. Octnber 1884 in Aussicht genommen. Fur den Unterricht in der Elektrotechnik an den technischen Hochschulen in Berlin, Han- nover und Aachen ist im Etat für 1884185 ein erweiterter Umfang und die Heranziehung hervorragender Lehrkräfte vorgesehen. Die Entwickelung der mittleren Gewerbeschulen Preußens durch Umbildung der bis t878 bestandenen 23 Gewerbeschulen in neunclassige Anstalten nach den neueren Bestimmungen ist ziemlich langsam vor sich gegangen in Folge der Sparlichkeit staat- licher und communaler Mittel. So weit bekannt, sind in den Provinzen neun Gewerbe- schulen in dieser Weise umgestaltet worden: in Koln, Kiel. Breslau, Gleiwitz', Coblenz, Elberfeld, Potsdam, Brieg und Aachen und den zwei in Berlin bestehenden zur Seite getreten. Ein vierjähriger Durchschnitt (t87g-83) ergibt in Berlin für die Friedrich- Werdefsche resp. Luisenstädtische Gewerbeschule (Ober-Realschule) folgende Frequenz- Gesammtzahl: 548 (tesp 606), Schülerzahl in Quinta 106 (x05), in Untersecunda 55 (45), in Oberprima vi (13), Abinirienten 6 (4). Die Unterrichtsanstalt des Kunstgetverbe-Museums hat seit t. October v. J. abermals Erweiterungen erfahren: sowohl die Vorschule (an Wochenabenden und Sonntag Vor- mittag) durch Einrichtung einer Classe für Fachzeichnen, als die eigentliche Kunst- gewerbeschule, die nunmehr aus zehn Vorbereitungsclassen mit 13 Abtheilungen und aus sechs Compositions- und Fachclassen besteht. Fetnere Dotationen des für die Kunstindustrie immer wichtiger werdenden Gewerbemuseums sind im Etat pro i884[85 vorgesehen. Ueber die weitere Entwickelung des Fortbildungs-Schulwesens hat sich eine Denk- schrift des Ministeriums für Unterricht vom 14. Januar d. J. und eine Rede des Herrn Ministers v. Gossler in der Sitzung des Abgeordnetenhauses vorn 6. Februar d. J. in