bei der Feier des Osterfestes in Arsinoefel-Faijüm) zu assistiren, wo- bei ihnen eine Remuneration zugewiesen wird. Ein bilinguer, griechisch- lateinischer Papyrus derselben Zeit bietet hinwieder ein Referat über ein Actenstück des Praefectus Augustalis. Unter den arabischen Papyrus hat sich die Reihe der datirten wieder erheblich vergrößert, so dass nun, nach dem gegenwärtigen Stande der Untersuchung, 4 Jahre des ersten, 29 des zweiten und 4.5 des dritten Jahrhunderts der I-Iidschra durch Papyrus belegt erscheinen, wobei aber zu bemerken ist, dass viele Jahreszahlen auch mehrfach ver- treten sind. Der älteste Papyrus stammt aus dem Jahre 30 (650 n. Ch.), der jüngste aus dem Jahre 297 d. I-l. (: 909 n. Ch.). Aus der Zahl der neuaufgefundenen, inhaltlich interessantesten Papyrus hebe ich eine revo- lutionäre Proclarnation aus dem Jahre 867 n. Ch. hervor, also ein an und für sich wichtiges historisches Stück, welches noch an Bedeutung dadurch gewinnt, dass es das aus dem VIII. Jahrhundert stammende und noch heute bestehende Vocalisations-System in seiner ursprünglichen Ge- staltung bietet. Sehr interessant und wichtig für die Geschichte des Pa- pyrus ist die Constatirung von zehn kleineren, zum Theil noch mit ihren Thonsiegeln versehenen arabischen Briefen vom Jahre 811-815 n. Ch., mit welchen ein Steuerdirector Bestellungen auf Schreibrnaterial - Papyrus - macht. Als Probe gebe ich hier die Uebersetzung eines solchen Schrifb. stückes (Pap. arab. Nr. 1052, Höhe 10 Cm., Breite 5'5 Cm.): ' nlm Namen Gottes des Allbarmherzigen! Uebergib (dem Ueberbringer dieses Briefes) Zum Zwecke des Abschreibens des Katasters '[, Tumär sage ein Drittel, so Gott will! Geschrieben am 1.6. Pachon des Jahres 196, d. i. 21. Mai 812 n. Chr. el-Hnsan, Sohn des Sa'id, der an Gott und seinen Gesandten glaubt! Aus diesen und anderen arabischen Urkunden der erzherzoglichen Sammlung geht hervor, dass die Normalgröße eines Papyrusblattes, wie es aus der ärarischen Fabrik kam, im VIII. bis IX. Jahrhundert circa 2 Meter in der Länge und o'6o Meter in der Höhe betrug. Der Preis eines solchen reinen, d. h. noch unbeschriebenen Blattes (Kartäs) stellte sich auf U. Dinar oder 1'0625 Gramm Gold, das ist nach heuti- gem Geldwerthe auf circa fl. 1'4o. Es gab nach den Angaben unserer Urkunden und auf Grund vorgenommener Messungen die folgenden Papy- rus-Formate: 1, 7„ '13, "f, Kartäs, davon die Unterabtheilungen 1 Turnar (v. Kartäjs), lfg Tum. (Vl, Kart.) und 1], Tum. (V15 Kart.). Die _.H5he des Papyruspreises in der genannten Zeit erklärt sich aus dem Sinken