24 stattfinden. Auch eine historische Abtheilung soll angefügt werden, in; welcher das alte Edinburgh des 14.-16. Jahrhunderts in seinen Gebäuden und Costümen zur Darstellung gelangen soll. Die Dillingefsche Schlüssel- und Schlössersammlung, welche im Frühsommer v.J. im Oesterr. Museum ausgestellt war, ist seitdem in Brünn (Mähr. Gewerbemuseum), Reichenberg (Staatsgewerbeschule, bezw. Nordböhm. Gewerbemuseum), Königgrätz (Fachschule für Kunstschlos- serei), Linz (Oberösterr. Gewerbeverein), Steyr (Fachschule für Metall- technik), Klagenfurt (Rudolfinum), Villach (Fachschule), Graz (Staats- gewerbeschule, dann Kunstindustrie-Verein) zur Ausstellung gelangt, und an allen diesen Orten hat Herr Dillinger erläuternde Vorträge gehalten, Seine Sammlung ist inzwischen durch eine größere Anzahl von Holz- schlössern aus den verschiedensten Gegenden bereichert worden. (Bayrisches Gewerbemuseum.) Am 15. Januar 1886 beginnt im Bayrischen Gewerbemuseum in Nürnberg ein neuer Fachcurs für Fein- gießerei. Der Fachcurs für Feingießerei hat den Zweck, die Erlernung des Formens und Gießens künstlerisch gestalteter Gegenstände (in Bronze, Messing etc.) zu ermöglichen und eine verbesserte Formmethode zu lehren. Es können nur drei bis vier Theilnehmer aufgenommen werden. Das Lehrgeld beträgt 200 Mark. Die Lehrzeit soll mindestens drei Monate dauern. (Rathhans zu Breslau.) Die nBaugeWetltS-Zeitungu meldet in Nr. 62 aus Breslau, dass das alterthumliche Rathhaus daselbst restaurirt wird und zwar nach einem von ' Dr. Luchs schon vor 25 Jahren gemachten Vorschlage, durch Anbringungen von Malereien an der Ostfaqade. Die mit Keim'schen Farben auszuführenden Malereien sind den Lehrern der Breslauer Kunstschule, Schobelt und lrrnann (Letzterer bekanntlich einlOesterreicher und längere Zeit Geschäftsführer bei Falkenstein in Wien) übertragen worden. (Ausgrabungen römischer Alterthümer.) Eining an der Mündung der Abens in die Donau ist die Stätte des römischen Watfenplatzes Abusina. Von der ehemaligen Festung und der daran sich anschließenden bürgerlichen Niederlassung sind bisher schon bei 70 einzelne Gebäude festgestellt. Ueberdies wurden zahlreiche Waden der verschie- densten Art und seltensten Form, Werkzeuge, Hauseinrichtungsgegenstande, viele bisher gänzlich unbekannte Topferstempel, ein Militardiplom, ein prächtiges Pilum mit WidGf-f haken, Ringe mit Gemrnen, Opale mit Figuren des Mars, Jupiter etc. gefunden. Die vielen aufgesammelten Münzen umfassen den ganzen Zeitraum von Nero bis Valentinian ll. ,_ (Luther-Denkmal in Dresden.) Am 3x. October v. J. wurde in Dresden ein ' Luther-Denkmal enthüllt, das nach dem Modelle Rietschcfs für das Reformation:- Denkmal in Worms in Bronze gegossen wurde, und zwar nicht mit jenem Kopfe, der . nach RietschePs Tode von dessen Schüler Donndorf dem Wormser Standbilde gegeben wurde, sondern mit jenem im Gesichtsausdrucke bedeutend milderen Kopfe, den Rietsehel selbst modellirt hat und den Dr. Kietz, bekanntlich ein Schüler Rietschefs, getreulich bis jetzt aufbewahrt hatte. (Sammlung Davillier.) Die Theilung der Collection Davillier zwischen dem Museum des Louvre und der Fabrik von Sevres ist nun zum Abschlusse gebracht, und der Theil, welcher im Louvre bleibt, noch immer so ansehnlich, dass man beschlossen hat, die Sammlung Davillier vorläufig als ein Ganzes in einem der Säle des Louvre auszustellen. ' (Rbmerfnnde in Kempten.) Wie die vDeutsche Bauzeitungu in Nr. 93 nach der i-Münch. Allg. Ztg.- meldet, hat man neuerdings in Kempten das Forum der alten Römerstadt aufgedeckt. Die Ausbeute an bemerkenswerthen Details ist eine sehr spar- liche: Reste eines sehr harten und glatten Wandputzes von schwarzer, rother und gelber Farbe mit aufgenultem Ornament, ein jonisches Capitil, einige Friesstucke und ein schönes Relief aus Marmor haben sich bis jetzt gefunden. Für die Rcdnction verantwortlich: J. Folnesics und F. Ritter. Selbstverlag des k. k. Oestcrr. Museums für Kunst und Industrie einnimmt-km: von Cnrl ot-mirn Bahn in Wien.