MITTHEILUNGEN
D115
K. K. ußsmui. MUSEUMS
KUNST UND INDUSTRIE.
MONATSCHRIFT FÜR KUNSTGEWERBE.
.wm-T
NEUE FOLGE. HEFT IX.
1.. 1x4
WIEN 1886.
COMMISSIONS-VERLAG VON CARL GEROLDS SOHN.
Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien.
Die Kunst im Hause
von jacob von Falke.
Geschichtliche und kritisch-ästhetische Studien, über die Decoration und
Ausstattung der Wohnung.
Fünfte vermehne Auflage. 8. 26 Bogen.
Broschirl H. 60 kr. M. 20 Pf., in Leinwand gebunden fl, 20 kr. M. 40 Pf.
Prachtausgabe.
Vierte vermehrte und illuslrirte Auflage. Mir Abbildungen in Fnrbendruck, 54 in Lichx- und
Tondruck und 1.19 Holzschnitten. 4. 31 Bogen.
Broschirt 36 H. 71 M., in Leinwandband mit Rothschnilx 40 i. 80
in Lederband mit Goldschnin 45 H. go M.
Zür Cultur und Kunst.
Studien
von
Jacob von Falke.
Mit Illustrationen. 8. Bogen. BroschirtZ B. M., in Leinwand gebunden B.
8M.
Die Kunstindustrie
auf der
Wiener "Weltausstellung 1878.
Von
Jacob von Falke.
In zwei Abtheilungen.
I. Abtheilung Die Länder. ll. Abtheilung Die Industriezweige.
8. 43 Seiten. Geheftet H. Mark.
Die Apokalypse
in den Bilderhandschriften des Mittelalters.
Eine kunstgeschichtliche Untersuchung
von
Dr. Th. Frimmel.
8. VIII. 70 Seiten. Geheftet 80 kr. Mark 60 Pf.
Zur Kritik
von
Dürer's Apokalypse und seines Wappens mit dem Todtenkopfe
von
Dr. Th.Frimme1.
8. IV. 44 Sehen. Gohlflet 60 kr. M. 39 pf,
MITTHEILUNGEN
DES
K. K. OESTERREICH. MUSEUMS
KUNST UND INDUSTRIE.
MOIIHiZSChÜAliIAiÜP Kuißtgewerbe.
Herausgegeben und rcdigirt durch die Direction des k. k. Oesterr. Museums.
Im Commissionsverlag von Carl Gerold's Sohn in Wien.
Abonnementspreis per Jahr i. 4.-
Nr. g. 252 WIEN, September 1886. N. F. I. Jahrg.
Inhalt Das mlureske Omumeut. Von Prol. HIIIS Macht. Uebcr den Einfluss des christlichen Rel
liquiencultes auf dic bildenden Künste. Vou Prof. Dr. W. A. Ncumanu. Form Angelegen-
heilen des Oestcrr. Museums und der mit demselben verbundenen Institute. Lileralurbeliclll.
Bibliographie des Kunstgewerbes. Notizen.
Das maureske Ornament.
Vortrag, gehalten im k. k. Oesterr, Museum am 2.1. Jänner 1836
von Prof. Hans Macht.
Der Cultus des Schönen, dessen Entwickelung wir stets im Parallel-
laufe mit der Ausbildung der Cultur des Menschengeschlechtes erblicken,
vollzieht sich, unabhängig von Ort und Zeit, nach ewig giltigen, unwanclel-
baren Gesetzen; nach Normen, welche keinem von irgend einer bea
stimmenden Autorität festgesetzten Dogma entspringen; welche durch
keinerlei Machtspruch aufgehoben werden können; welche, sollte die
gesammte Menschheit jedes Wissen von ihrer Vergangenheit mit einem
Schlage verlieren können, aus sich selbst und aus innerer Naturnoth-
Wendigkeit auf's Neue erstehen müssten, so wie die Mathematik darum
doch nicht verloren wäre, sollte sie auch durch einen Bannspruch bis
auf den letzten Lehrsatz getilgt werden können. Wie ein Phünix aus der
Asche würde jedes wiedererstehen Das Reich des und das
des n.
Der Mensch folgt den sanften und dabei doch zwingenden Gesetzen
des Schönen, ohne dass diese erst codificirt sind, ja, ohne dass sie dem
menschlichen Geiste überhaupt zum Bewusstsein gebracht zu
werden brauchen. Der mit normalen und unverbildeten Werkzeugen
des Gesichtssinnes ausgestattete Mensch fühlt sich unbefriedigt gegenüber
von schönheitslosen Erscheinungen und schaffend wird er, in fort-
Jnhrg. 1886. 13
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schreitender Entwickelung seiner Arbeit, unbewusst jenen Gebilden aus-
weichen, welche seinem Auge widerstreben; nachbildend wird er jene
Gestalten festhalten, denen seine Empündung die Sanction ertheilen kann;
er wird, ebenso unbewusst nach wiederholter Neugestaltung des Er-
zeugten mit der Zeit eine Typenreihe schaffen, deren Glieder allmälig
geläutert und geklärt sich der Vollkommenheit nähern.
Solche einmal feststehende Typen können lange Zeit bestehen, ehe
eine weitere Veränderung derselben bemerkbar wird; und nur allmälig
und schrittweise, oft nur durch Veranlassungen materieller Natur, etwa
dem Auftauchen eines neuen Gestaltungsmittels, oder durch die Vervoll-
kommnung der Technik, vollzieht sich in den meisten Fällen die Um-
wandlung der Formensprache.
Diese Umwandlung kann sich in den Knnstepochen der verschiedenen
Völker in proteusartiger Vielgestaltigkeit vollziehen. Entrückt in der Ver-
gangenheit Ferne, sind die Urgestalten der dem Lebenden vor Augen
befindlichen Gebilde so sehr der Beurtheilung verschlossen, dass die zu-
sammenhängende Kette ihrer Entwickelung gar bald nicht mehr voll-
ständig oder nur ausnahmsweise und unter besonderen Umständen über-
blickt werden kann. Andererseits sind die Contraste der entwickelten Kunst-
formen verschiedener Länder und Racen unter dem bestimmenden Ein-
flusse specifischer Umstände nicht minder bedeutend, wenn gleich die
ältesten Anfänge jeder Kunst fast in nichts von einander unterscheidbar
sind. Und trotz dieser Vielgestaltigkeit der Erscheinung künstlerischer
Formentwickelung, sind es doch dieselben unwiderstehlich wirkenden
gesetzmäßigen Ursachen, welche jedem Kunstgebilde zu Grunde liegen.
Sie sind es, welche das Gemeinsame der Stylarten ausmachen;
welche bewirken, dass die letzteren sich keineswegs so schroff und feind-
selig gegenüberstehen, als wohl manchmal angenommen wird; sie sind
es auch, welche die Kunst davor bewahren müssen, dass sich eine ein-
zelne Ausdrucksweise des Kunstschalfens als an sich alleinberechtigte
und allein seligmachende Stylart behauptet. Es kann nach dem Gesagten
daher auch nicht befremden, wenn wir in Stylperioden, deren Classicitiit
von Niemandem angezweifelt wird, fremde Kunstformen als lebensfähige
Reiser ihrem fernen heimatlichen Boden entnehmen und auf neuen Grund
verpflanzen sehen, wo sie dann, manchmal mehr oder weniger zu einer
neuen Varietät umgewandelt, fröhlich erblühen und Früchte tragen.
Solche Adoptivkinder der Kunst lohnen reichlich die Mühe, welche
ihre Pflege verursacht. Weit entfernt, dass sie sich zwischen den einheitlich
zusammenstimmenden Kunsterzeugnissen eines Landes als fremde Elemente
bemerkbar machen, fördern sie die Harmonie, wirken belebend auf die
Productivität der Kunst ihres neuen Vaterlandes und verschmelzen in
kurzer Frist mit dieser in solchem Grade, dass alsobald auch das An-
denken an ihre fremde Abstammung erlischt, und die spätere Wieder-
erinnerung an diese nicht selten ungläubige Aufnahme findet.
175
Ein solches Beispiel einer fremden Verzierungsweise, im 16. Jahr-
hunderte auf europäischen Boden verpflanzt und da vollständig einge-
bürgert, möchte ich heute, so viel dies mit wenigen knappen Zügen ge-
schehen kann, vorführen und dabei den Versuch wagen, durch den Hin-
weis auf gewisse physiologische Tbatsachen den Weg anzudeuten, auf
welchem es mir möglich erscheint, einiges Licht in ein bis jetzt wenig
erbelltes Capitcl der natürlichen Gesetze der gestaltenden Kunst zu bringen
in das der Linienführung.
Gerne möchte ich die von mir zu besprechende Ornamentations-
gattung mit einem trelfenderen Namen kennzeichnen als es der ist, welcher
rnir zu dieser Zeit noch zu Gebote steht; ich sage,noch, weil der
eigentliche hiefür passendste Terminus, wie das nun einmal leider kam,
in der Kunstgeschichte vor schon geraumer Zeit zur Bezeichnung von
ganz etwas anderem als was er seiner Bedeutung nach hätte charakterisiren
können, in Gebrauch genommen wurde. Der Kunst des Islams ent-
stammend und in Europa in verhältnissmäßig kurzer Zeit eingebürgert,
dabei dem abendländischen Bedürfnisse vollständig angepasst, wäre das
in Rede stehende Ornament wohl am besten als Arabeske zu bezeichnen
gewesen; gegenwärtig aber wird diese Benennung fast jedem eine Fläche
schmückenden, insbesondere phantastischem oder grotteskem Rankenwerk
gegeben. So mag es denn verzeihlich erscheinen, wenn der vor Jahr-
hunderten in Anwendung gekommene Ausdruck Maureske auch gegen-
wärtig noch gebraucht wird, so lange nicht bei Gelegenheit einer wahrlich
dringend nöthigen Reinigung der deutschen Terminologie des Kunst-
gewerbes auch der sogenannten Maureske zu ihrem Namen verholfen wird.
Dass im 16. Jahrhunderte der Ausdruck mauresk im Sinne unserer
Zeit nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich und in den
Niederlanden gang und gäbe war, ist festgestellt. Der Deutsche Virgil
Solis schreibt auf dem Titelblatte einer Folge seiner in Kupfer gestochenen
Vorlageblätter, welche ausschließlich Ornamente, wie die in Rede
stehenden, bringen nMoriske vnd Türkischer Einfacher vnd Duwelter
art zuglein. Durch Virgillius Solis zu Nurenberg geordnetm Der Nieder-
länder Balthasar Sylvius, der in dem längeren lateinischen Texte des
Titelblattes seiner Vorlageblätter zur Charakterisirung derselben sich der
Worte bediente, wquas vulgo mavrvsias vocantu, wählte damit offenbar"
eine zu seiner Zeit erschöpfende Bezeichnung. In Frankreich gebrauchte
in gleichem Sinne Jacques Androuet Du Cerceau das Wort nmoresquew.
Soll ich nun den Charakter der Maureske mit den kürzesten Worten
näher defmiren, so mag zunächst angeführt sein, dass zweierlei Ver-
zierungsmotive, entweder jedes für sich bestehend oder beide zu harmoni-
schem Zusammenwirken vereint, also im Wesentlichen drei differirende
Species, in Berücksichtigung zu ziehen sind.
Erstens ein Litzengellecht von durchwegs gleich breiten oder
systematisch sich verbreiternden und wieder verjüngenden Streifen zu-
13
W176
sammengesetzt. Ferner ein Rankenwerk, welches, im Allgemeinen an
Pflanzenformen erinnernd, doch keineswegs irgend welchem natürlichen
vegetabilischen Gebilde nachgeformt ist, sodann eine Combination der
beiden genannten Arten, so dass das feine Rankenwerk in anmuthiger
Weise zwischen den ersterwähnten Litzen hindurch gezogen erscheint.
Auch die Litzen selbst erfahren nicht selten eine Bereicherung durch
angesetzte blattähnliche Formen. Die combinirte zuletzt angeführte Art
könnte man füglich mit dem Contrapunkte, dem polyphonen Satze in der
Musik vergleichen; zwei Melodien klingen hier, sich gegenseitig unter-
stützend, zu vollkommener harmonischer Wirkung ineinander.
Die Maureske ist ein vollkommenes Flachornament; sie bedarf, um
zu ihrer vollen Geltung zu gelangen, keinerlei Unterstützung durch
irgend welche Schattengebung. Dunkel von hellem Grunde oder hell von
dunklem sich abhebend, kann sie in vielen Fällen sogar jeder reicheren
Farbengebung vollständig entbehren.
Im Falle sie durch die Mittel der Plastik dargestellt erscheint, wird
ihrem Charakter als reines Flachornament dabei keinerlei Eintrag gethan,
sie bedarf ja hier keiner irgend wie die körperliche Rundung oder die
Modellirung des Innendetails andeutenden plastischen Behandlung.
S0 kam sie zur Geltung, so lange sie in ihrer reinsten, durch
keinerlei unnütze Nebeneffecte veränderten Form auftrat; als sie mit der
Zeit derartige Modificationen erfuhr, war auch die retograde Bewegung
ihrer Entwickelung eingetreten. Ein Beispiel derart, welches ich hier
gelegenheitlich erwähnen will, bietet eine Folge von Kupferstichen, zu
Vorlagen bestimmt, des Titels nNeu inventirtes Laub und Bande-
werck vor Silber-Arbeiter, zu finden in Nürnberg bei
Hieronimo Bölmann."
Hier erscheinen die Details des mauresken Ornamentes schon durch-
wegs plastisch gedacht, vielleicht in Folge einer Concession an die Technik
des Treibens in Metall, welche wohl zu einer Umbildung der, wie schon
gesagt, nur durch ihre Linienführung zur Geltung gebrachten Formen
führen konnte.
Es scheint hier die Erklärung am Platze zu sein, dass im Nach-
folgenden durchgehends unter Linie die sichtbare Grenze einer Fläche
verstanden sein soll; nicht etwa der mehr oder minder breite Strich, das
gewöhnliche Versinnlichungsmittel der idealen math em atisch Linie.
Da ohne das Vorhandensein von sichtbaren scharf begrenzten
Flächen unsere Linie für das Auge wahrnehmbar überhaupt nicht gedacht
werden kann, so ist erklärlich, dass wir es bei Allem, was dem Auge als
Linienführung wahrnehmbar sein soll, zunächst mit geeignet begrenzten
Flächen von verschiedenem Lichtwerthe zu thun haben müssen. Solche
Flächen sind es auch, welche uns die nähere Untersuchung des Begriffes
Schön, in Bezug auf Linien an sich in Anwendung gebracht, er-
möglichen.
JE
Wir haben es ja, was die unmittelbare Wahrnehmung der Dinge der
Außenwelt durch das Auge betrifft, überhaupt nur mit Flächen zu
thun, welche, in verschiedener Belichtung auf die Netzhaut projicirr,
Vorstellungen, die aufdie Oberfläche der Obiecte Bezug haben,
im Gehirne wachzurufen im Stande sind.
Die Erkenntniss der Körperhaftigkeit der Dinge verdanken wir nicht
dem Gesichtssinne, wenigstens nicht diesem allein.
Schon" durch den Sehprocess an und für sich, ohne dass die aus
ihm resultirende Wahrnehmung für sich allein oder durch gleichzeitige
Empfindungen anderer Sinne unterstützt, zur Reflexion führt, wird das
normale Auge je nach den vorhandenen Umständen angenehm oder
unangenehm erregt. Fortsetzung folgt.
Ueber den Einfluss des christlichen Reliquiencultes
auf die bildenden Künste.
Von Prof. Dr. W. A. Neumann.
FortsetzungJ
Reicher waren die großen oder kleinen Särge, welche in mehr oder
weniger enger Beziehung zum Altare standen, sei es, dass sie hoch oben
hinter dem Altare durch Vorhänge sich für gewöhnlich den Augen der
Gläubigen entzogen, oder aber dass sie wie Grabmonumente selbständig
dastanden. Es versteht sich von selbst, dass, als die Architektur Ueber-
gewicht erhielt, auch diese Särge nicht blos im Schmucke, sondern auch
im ganzen Aufbau architektonische Formen erhielten. Viele derselben
gehören geradezu in die Glanzzeit deutscher Goldschmiedekunst, zu dem
schönsten, was überhaupt je darin geleistet wurde. Ich erwähne nur die
berühmtesten den prachtvollen Sarg Karls des Großen in Aachen,
den größten aller dieser mittelalterlichen Reliquiensärge, Meter lang,
59 Centim. breit, 93 Centim. hoch 1166-1215; den fast gleichzeitigen
1167-1191 wunderschönen Sarg der heil. drei Könige in Köln, der
reichste von allen, auf 2,ooo.ooo Thaler geschätzt; den Sarg des heil.
Servatius in Mastricht, Ende des 12. Jahrhundertes; etwas kleiner als
der Sarg Karls des Großen in Aachen ist der daselbst befindliche Kasten
"ad laudem S. Virginisu, nur hat er noch ein Querschitl", er stammt
vom Jahre 1220 die aus dem 12. Jahrhunderte stammenden von
Xanten, Trier, Hildesheim.
Diese Art Reliquiar hat noch im 15. Jahrhunderte sehr bedeutende
Vertreter in Köln Makkabäerkasten zu St. Andreas, zu Altbreisach
1496, auf der Reichenau.
Abbild Cahier, Mel. Vol. Taf. 1-3; Aus'm Weerth, Taf. XXXVI, 1-7
Bock, Pfalzcapelle Fig. 56; Kleinodien, Anh. 40. Zu diesen unseren Ausführungen
diente uns vielfach Otte's Handbuch der kirchl. Kunstarchaologie, z. Autl, auf die wir
hier als auf eine unserer Hauptquellen verweisen.
L7
Die Renaissance und Barocke ging in diesen Reliquiaren wohl auch
zu ihrer modernen Sargform über; so in dem Sarge des heil. Johann
von Nepomuk im St. Veitsdome, so in der Stiftskirche von Strahov.
Aber als eine volle unästhetische Verirrung der Barocke muss ich jene
Glaskästen bezeichnen, in denen die mit Brocat, Edelsteinen, Glasflüssen
und Flitterwerk umgebenen Skelette ausgestellt sind, wie in Wien bei
St. Augustin, St. Stefan St. Valentinscapelle und in manchen anderen
Kirchen.
Kehren wir zu erfreulicheren Werken zurück. Das herrlichste, aus
dem Sarge entstandene Grabdenkmal des deutschen Mittelalters, das
aber zugleich in seinen Formen das Durchbrechen der Renaissance,
richtung kennzeichnet, das Sebaldusgrab des Peter Vischer in Nürnberg,
kennen Sie Alle. Die Gothik hat hier noch einmal in voller Pracht sich
entwickelt. die Renaissance meldet sich an. Nenne ich Peter Vischer's
mitstrebende Zeitgenossen Adam Krafft 1507, Veit Stoß 1542
und Albrecht Dürer, so geht demjenigen, der nur einigermaßen die
Kunstgeschichte jener Tage kennt, eine Perspective herrlicher Werke,
auch in der Plastik, auf, die bis nach Krakau hinüber reicht; hier ist
der Ausgangspunkt für herrliche Schöpfungen, die aber nicht rnehr in
den Rahmen meiner Betrachtung gehören, ich meine die Grabdenkmale
und schließlich die Denkmale überhaupt.
Es ist billig, da ich nun schon einen Maler zugleich mit dem Pla-
stiker angeführt habe, dass ich gleich nach dem plastischen Meisterwerke
ein Meisterwerk der Malerei erwähne, ich meine den Ursulaschrein,
auf dessen sechs Felder der berühmte Hans Memling die Legende der
heil. Ursula gemalt hat. Es ist ein spätgothischer, kirchenähnlicher
Schrein in den Gemälden hat Hans Memling den Höhepunkt seiner
Kunst erreicht, das schönste darunter dürfte die Ankunft der Heiligen in
Rom sein. Einen ähnlichen Kasten besitzt die Pfarrkirche Strälen in
Cleve, mit kostbaren Miniaturen auf den vier Seiten; dann der Dom
von Fritzlar. Ein gemalter großer Reliquienschrein, unter dem man hin-
durchgehen und die im Durchgange befindlichen Bilder sehen konnte,
befand sich ehedem in der Capelle der Burg zu Neustadt, nun im
Neukloster.
Da die aus Holz, Bronze oder Edelmetall verfertigten, mit Walm-
dach versehenen Särge öfter in Procession herumgetragen wurden, be-
mächtigte sich die bildende Kunst dieses Motives. Der schön gearbeitete
Reliquienschrein stand auf einer Bahre, die von vier Bildsäulen auf den
Schultern getragen wurde; es sind dies oft in Erz ausgeführte Statuen
von Klerikern oder Engeln.
Aus'm Wcenh, Taf. XXXVHI, Mitth. d. Central-Comm. IV, Tnf. Vlll; Bock,
Pfalzcapelle Fig. 14; Bock, Taf. XV, 56; Aus'm Wecrth, Taf. LVl, 2.
17H
lch muss noch, weil mit den Reliquiaren zusammenhängend, den
Möchlinger Schrein', der jetzt im Ambraser Cabinet sich befindet,
erwähnen, verfertigt von einem kunstgewandten Mönche von St. Paul in
Kärnten; er ist sicher, wie der Salzburger Schrein, ein in der Charwoche
verwendetes heiliges Grab, mit der besonders zu verschließenden Apside
für das hochwürdige Gut. Ein solches heiliges Grab, das gleich behufs
der Procession auf Räder gestellt ist, befindet sich in der Pfarre St. Be-
nedict an der Gran. Derartige, aus Holz geschnitzte heil. Gräber können
manchmal als wahre Musterkarten für gothische Ornamentirung gelten.
Das Natürlichste wäre nun, von den größeren unbeweglichen oder
beweglichen, aus dem Sarge sich entwickelnden Reliquiaren zu den
kleineren überzugehen, welche für gewöhnlich im Schatze der Kirche
verborgen waren und nur bei besonderen Festlichkeiten zur Betrachtung
und Verehrung gezeigt wurden. Aber ich möchte die der Privatandacht
dienenden, den Privaten gehörenden Reliquiare zugleich mit jenen be-
handeln und einen kurzen geschichtlichen Ueberblick der Goldschmiede-
kunst und ihrer Verwandten geben, die ja besonders mit dem Schmucke
der Reliquien sich beschäftigt haben, muss Sie daher bitten, mir wieder
bis in die ältesten Zeiten des Reliquiencultus zu folgen.
Nach der alten Praxis der römischen Kirche war es wohl Jahr-
hunderte lang nicht möglich, dass Privatleute irgend welche Stücke von
heil. Leibern zur Andacht in ihren Wohnungen hielten. Höchstens, dass
man ein Stückchen vom Gewande des Heiligen, Blätter von seinem
Grabe, Stotfstückchen in Kapseln, die auf seinem Grabe gelegen, bei sich
tragen konnte, etwa als Anhängsel um den Hals; Enkolpia, und diese
werden kaum schon eine specielle christliche Form, höchstens etwa die
des Kreuzes gehabt haben. So war es römischer Brauch. Die berühmte
Lipsanotheka der Bibliotheca Gueriniana in Brescia, die aus dem 4. Jahr-
hunderte stammt, dürfte wohl byzantinischen Ursprunges sein. Es ist
der Vorläufer für eine ganze Reihe von Elfenbeinbüchsen, mit thurm-
artig zugespitztern Deckel, wie sie in der Kathedrale von Sens, im Museum
zu Darmstadt, im Welfenschatze sich finden, und wohl, gefüllt mit Re-
liquien, von Pilgern oder Händlern aus dem Oriente, zunächst aus Con-
stantinopel, nach dem Westen gebracht wurden.
Fortsetzung folgt.
Heider und Eitelberger, Kunstdenkm. 136 und Taf. XX; Central-Comm.
XVlI, 37.
80
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Personalnaohrichten Se. kais. Hoheit der durchlauchtigste Herr
Erzherzog Rainer hat als Protector des Oesterr. Museums den k. k.
Oberbaurath Carl Köchlin zum Mitgliede des Curatoriums dieses Insti-
tutes ernannt.
Der Director des Museums, Hofrath v. Falke, ist am 15. August
von seiner Urlaubsreise zurückgekehrt und hat die Leitung des Museums
wieder übernommen. Vice-Director Reg-Rath Bruno Bucher hat sich
nach London begeben zum Studium der dortigen Colonialausstellung und
der Londoner kunstgewerblichen Sammlungen. Reg-Rath Bucher wird
Ende September wieder nach Wien zurückkehren.
Herr Franz Ritter, Bibliotheks-Scriptor am Oesterr. Museum
und Mitredacleur dieses Blattes, hat von der Generalverwaltung der
königlichen Museen in Berlin einen höchst ehrenvollen Ruf als Biblio-
thekar an das Berliner Kunstgewerbe-Museum erhalten, hat sich aber
entschlossen, diese Berufung abzulehnen und seine Thätigkeit auch ferner
unserem lnstitute zu widmen, dem er bereits so lange Jahre angehört.
Ausstellung von Gegenständen der kirchlichen Kunst. ln
Angelegenheit der Ausstellung von Gegenständen der kirchlichen Kunst
wurde an sämmtliche Erzbischöfe, Bischöfe und geistliche Behörden
Oesterreich-Ungarns ein Circulare versendet mit der Bitte, dem Unter-
nehmen Förderung gewähren und auch der unterstehenden Geistlichkeit
die thätige Theilnahrne an dieser Ausstellung gestatten zu wollen. Dies-
bezügliche geneigte Zusagen sind bereits eingelangt von Sr. Eminenz
Dr. Ludw. Haynald, Cardinal-Erzbischof von Kalocsa und von Sr. Exc.
Dr. Jac. Maxim. Stepischnegg, Fürstbischof von Lavant. Seitens des
k. k. Unterrichtsministeriums wurde an sämmtliche österreichische Bischöfe
und Erzbischöfe sowie an die Aebte der bedeutenderen Stifte in Ange-
legenheit der Förderung kirchlicher Kunstindustrie ein Schreiben ge-
richtet und die Landeschefs wurden aufgefordert, in gleichem Sinne zu
wirken. Der Präsident der k. k. Centralcommission zur Erforschung und
Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale, Freiherr v. Helfert,
wurde ersucht, den Conservatoren geeignete lnstructionen zu geben,
damit dieselben schon jetzt im Interesse der Ausstellung thätig seien und
hat in dieser Beziehung die bereitwilligste Zusage gegeben.
Neu ausgestellt. Sammlung von Antiken aus dem Besitze des verstorbenen
Gesandtschaftssecretars Rudolf von Blum-Blankenegg, Geschenk an das Museum;
zehn japanische Holzfüllungen; Credenz und Tisch von P. Leiß in Wien; Metall-
und Steinatzungen von H. Würbel in Wien; zwei Cabinete, holländische Lackarbeit,
Privateigenrhum Saal VI; vier Plafondbilder für das neue Theater in Odessa, dar-
stellend Scenen aus Shakespeares Dramen Hamlet, Wintermärchen, Was ihr wollt und
Sommernachtstraum, componirt und gemalt von Franz Lefler in Wien Vorlesesaal
Zwei Credenzen und ein Tisch von Bernh. Ludwig in Wien; ein Bett von Ludwig
Schmitt ebendaselbst Kunstgewerbe-Verein.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museum
August von 19.456, die Bibliothek von 1330 Personen besucht. ur an im am"
Provlnzial-Ausstellungen. Das k. k. Oesterr. Museum hat zur.
Zeit folgende Provinzial-Ausstellungen mit kunstgewerblichen Gegen-
ständen aus seinen Sammlungen beschickt Die vom Gßwerbevereing in
Aussig veranstaltete Ausstellung im dortigen Gewerbemuseum, die
gewerbliche Abtheilung der Landes-Ausstellung in Czernowitz, die
gewerbliche Ausstellung in Kuttenberg und die Regional-Ausstellung
in Tabor, desgleichen die für den Herbst am Gewerbemuseum in rünn
projectirte Ausstellung von Hausgeräthen aus Metall.
Sicherheitsvorkehrungen im Museum. Das k. k. Ministerium
für Cultus und Unterricht hat die von einer fachmännischen Commission
in Verbindung mit der Direction des Oesterr. Museums erstatteten Vor-
schläge zur Sicherung des Museums gegen eigenthumsgefährliche Ein-
griffe genehmigt. Es wurden demnach neben der Bewachung des Mu-
seumsgebäudes von Außen während der Nachtstunden noch angeordnet
Die Herstellung einer Gasleitung zur Beleuchtung des Raumes zwischen
dem Museum und der Kunstgewerbeschule, die Vergitterung der Fenster
an der Nordfront des ersten Stockwerkes, die Anbringung von vier Oeff-
nungen in der Abschlussmauer zur leichteren Uebersicht des Raumes
zwischen Museum und Schule, die Herstellung zweier Schutzgitter in
den Ecken des Verbindungsganges, die Verstärkung von Thüren durch
Blechbeschlag, die Vermehrung von Sicherheitsschlössern u. s. f. Dem
mit der Controle aller Sicherheitsmaßregeln im Hause betrauten Haus-
inspector wurde zu diesem Zwecke eine Amtswohnung im Museums-
gebäude zugewiesen.
Kunstgewerbesohula Das k. k. Ministerium für Cultus und
Unterricht hat eine ständige lnspection der Kunstgewerbeschule durch
drei dem Curatorium oder dem Aufsichtsrathe angehörige Fachmänner
angeordnet und hiezu für die Fächer der Malerei und der Plastik die
Herren Reg-Rath v. Engerth und Prof. Zumbusch designirt. Mit
der lnspection der Architektur-Abtheilung wurde der neuernannte Curator
des Museums, Oberbaurath Köchlin, betraut.
Die Kunstgewerbeschule des Museums wurde im verflossenen
Schuljahre von 263 Schülern, darunter 54 weiblichen und 34 Hospitanten,
besucht. Unter diesen Schülern waren der Staatsangehörigkeit nach aus
Oesterreich-Ungarn 245, aus dem Deutschen Reiche aus Italien,
Frankreich, Russland, Rumänien, der Schweiz, Mexico und Nordamerika
1s2
Vorlesungen Am 4. und ll. März hielt Hofrath J. v. Falke zwei Vortrage
ildeen zur Geschichte des Wohnhausesu. Die beiden Vorlesungen hatten den
Zweck nachzuweisen, dass auch in diesem bisher vernachlässigten Zweige der Cultur-
und Kunstgeschichte sich ein bestimmter Gang nachweisen lasse, welcher zur Erklärung
der großen Mannigfaltigkeit der Hauserformen führe, wie wir sie gegenwärtig in allen
Landen finden. Selbstverständlich wurde in dieser Untersuchung nicht der Nachdruck
auf Facade und Decoration, sondern auf den Grundriss, auf die innere Gestaltung und
Anordnung gelegt. Der Vortragende begann mit dem prähistorischen Hause und führte
seinen Gegenstand bis auf die Gegenwart herab. Er fand die Grundlage der nachfol-
genden verschiedenartigen Gestaltung in zwei Grundformen dem nördlichen Hallenhause
und dem südlichen Hofhause, deren Formen einander gegensätzlich sind. Jenes vereint
ursprünglich alles in einem Gemach, unter einem Dach; dieses lagert die Wohnräume
um einen offenen viereckigen Hof. Die Ausbildung beider Grundformen wurde vom Vor-
tragenden ausführlich in der ersten Vorlesung dargelegt, indem er für das südliche
Hothaus als Phasen und Varianten der Entwickelung den altagyptischen Palast, das Königs-
haus.der Heroenzeit, wie es von Schliemann in Tiryns entdeckt worden, und sodann
das griechische und das griechischeitalische Haus von Pompeji in den charakteristischen
Zügen schilderte. Das nordische Haus. das sich noch heute erkennbar im niedersächsi-
schen Bauernhause zeigt, wurde ebenfalls aus der einen Halle, welche Anfangs Mensch
und Hausthier vereinte, bis zu jener Gestaltung entwickelt, die aus den nordischen Sagen
und Liedern klar zu entnehmen ist. Wie nun unter den-i Einüusse der Cultur und zum
Theile auch der Kunstgeschichte, welche erstere immer größere und individueller Be-
dürfnisse erweckte, durch den Kampf und die Vermischung beider Grundformen die
heutige Mannigfaltigkeit sich bildete und erklären lasst, das bildete den Gegenstand der
zweiten Vorlesung. Als besonders charakteristisch und lehrreich zeigte sich die Ent-
wickelung des Schlosses und des städtischen Hauses in England, welche, parallel der
Ausbildung des socialen Lebens, förmlich einen logischen Gang gehen. Aehnlich ist es
im Süden mit dem orientalischen Hofhause, dessen Hohe sich im Palaste der Alhambra
noch heute vollendet zeigt. Bei der Besprechung des norddeutschen und mitteldeutschen
Hauses wurde auch auf das bäuerische Gebirgshaus und seine Eigenthümlichkeit gebüh-
rende Rücksicht genommen. Das griechisch-italische Haus wurde weiter durch die Ge-
schichte verfolgt, seine Umbildung im Mittelalter und durch die Kunst der Renaissance,
welche Einflüsse ihm seinen Charakter als Hofhaus nicht haben nehmen können, dar-
gelegt. Schließlich gedachte der Vortragende sowohl an dem alten Wiener Hause wie
überhaupt in den Stadten der Alpen und südlich der Donau, noch einer Fülle von Re-
miniscenzen, welche aus dem antiken Hofhause, somit aus der Romerzeii, sich herleiten.
Halten doch unsere viereckig um einen Hof gelagerten Meierhöfe und biuerischen An-
siedelungen noch den Grundriss der römischen Villa rustica fest und ist unser Haus-
meister in Wien noch der legitime Nachfolger des römischen Ostiarius!
Aus St. Pölten. Bilder und Erinnerungen von Joh. Fahrngruber.
St. Pölten, J. Gregora, t886. 8".
Die l-lauptzwecke. welche diese anlässlich eines kirchlichen Jubiläums erschienene
Schrift verfolgt, berühren nicht das lnteresse unseres Blattes. Trotzdem halten wir es
für nützlich und nnthwendig, die Fachkreise auf dasselbe aufmerksam zu machen, denn
das liebevoll und fleißig geschriebene Buch enthält eine sehr bedeutende Fülle kunst-
historischer Nachrichten, grolltentheils bisher unbekannten Inhaltes, wobei der Verfasser
sich auf urkundliche Forschungen stützt. Besonders werthvoll sind die Capitel Der Dom
zu St. Polten. Frauenkloster; dabei ist mit größter Liebe die Gestalt des Probstes Johann
Michael Führer seit 1701 hervorgehoben. dessen Walten für das Stift die glanzendste
Epoche in kunsthistorischer Hinsicht bezeichnet. Unter diesem prachtliebenden Pralaten,
welcher einem Dietmayr von Molk oder Perger von Klosterneuburg nicht nachstehen
wollte, erfuhr die alte romanische Domkirche jene reiche barocke Umgestaltung. welche
sie noch heute als eines der bedeutendsten Werke im Lande erscheinen lasst, und waren
zwei der größten österreichischen Künstler thatig. der geistvolle Architekt Jacob Prandauer
und der Maler Daniel Gran. Ueber beide bringt Fahrngruber hochwillkommenes neues
Material in biographischer Hinsicht. Weiters spielen der jüngere Altomonte, Mungenast
Gedon, Bock und zahlreiche andere Meister in diesen interessanten Mittheilungen eine
Rolle, so dass wir das Buch als einen äulferst werthvollen Beitrag zur Kunstgeschichte
des 18. Jahrhundertes in Oesterreich betrachten müssen. Außer den vielen neuen Nach-
richten, welche es in solcher Hinsicht enthält, ist die trelfliche Arbeit aber noch durch
einen Umstand sehr wichtig durch den richtigen Geist und die Anschauung, welche der
Autor als moderner Geistlicher in Kunstsachen bekundet. Er bekämpft energisch die
Richtung der verbissenen Gothikschwarmer und legt eine Lanze für die Style der Spät-
zeit ein. Er findet, dass die barocke Pracht und Lebensfreude mit der Andacht und dem
religiösen Sinne in gar keinem Widersprüche steht, und dass das Mittelalter auch für
die Kirche ein überwundener Standpunkt sei. Und er hat vollkommen Recht damit!
Mochte diese Denkweise unter den Standesgenossen des Verfassers doch immer weitere
Kreise ziehen! Es thäte höcblich Noth, auf dass der immer vandalischer auftretenden
Zerstörung unserer Barockaltäre und sonstiger Kunstgebilde der Spatzeit endlich ein
Ziel gesteckt würde; dieser Wahn sieht den höchsten Triumph religiösen Kunstgeschmackes
in der Vorliebe für einen geistlos schematischen Abklatsch der Gothik der Gothik,
welche selbst in ihren Originalerscheinungen dem Geiste des heutigen Katholicismus
nicht mehr entspricht. ln diesem Sinne begrüßen wir das trelfliche Buch als einen
verständigen Mahnruf, als eine ehrliche That, und empfehlen es vor Allem den Kunst-
-freunden der Kirche als gesunde Medicin gegen den ReichenspergeHschen Spitzbogen-
paroxismus, der auf diesem Gebiete schon genug Unheil angerichtet hat. Fahrngruber
in St. Pölten stellt sich mit seiner Arbeit dem wackeren geistlichen Vorkämpfer derselben
Sache in Steiermark, Conservator J. Graus, an die Seite, und wir freuen uns aufrichtig
über das Wirken solcher verständiger Priester, welche es erkennen, dass die katholische
Kirche wider sich selbst wnthet, wenn sie eine Kunstrichtung befehdet, welche das sicht-
bare Denkmal einer Epoche ihres reichsten Glanzes, ihrer höchsten Machtstellung und
der ruhmreichsten Erfolge über ihre Widersacher bezeichnet. l.
........... u..- .......,.......... "e. u... menge nvu Ixvvnuuusuu n. vciscnieuenet nusrunrung,
alsi Holzschnitt, hographie, Zinkogtaphie, Licht-, Ton- und Farbendruck ist der Preis
lpro Lieferung Mk. rzo ein äußerst mäßiger. H-e.
4a
Gauricus, Pomponius, De sculptura. Mit Einleitung und Uebersetzung
herausgegeben von Heinrich Brockhaus. Leipzig, F. A. Brockhaus,
1886. 8". VIII, 265 S.
Die Publication der v-Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des
Mittelalters und der Renaissancen, welche unter der Aegide R. v. Eitelbergefs bei Braumüller
in Wien erschien, ist durch des Herausgebers und des Verlegers Tod abgeschnitten
wurden. Wenngleich man im Hinhlicke auf die letzten vier Bande XV-XVlll, welche
Lionardds Buch von der Malerei brachten, versucht wäre zu sagen Ende gut, alles gut,
so harrt doch noch manches für unser Wissen von Geschichte und Technik der Kunst
vergangener Jahrhunderte bedeutsame Werk einer neuen, guten Ausgabe und dies galt
namentlich auch von dem obgenannten Buche, welches 1504 in Florenz gedruckt, als
das erste anzusehen ist, welches sich ausschließlich mit der Bildhauerei beschäftigte.
Letzterer Ausdruck ist allerdings nicht so scharf zu nehmen wie bei ähnlichen Arbeiten
eines Ghiberti oder Cellini, denn Gauricus wäre eben nicht echter Humanist, Dichter,
Philosoph und daneben dilettirender Bildhauer gewesen, wenn er sich strenge auf die
Behandlung seines Stoffes beschrankt hätte. Aber gerade seine Breitspurigkeit, huma-
nistische Redseligkeit und Neigung durch sein archaologisches Wissen und seine Vertraut-
heit mit der antiken Literatur zu glanzen, macht uns seine Schrift, auch abgesehen von
ihrem Charakter als Receptenbuch der bildhauerischen Techniken, zu einem höchst
werthvollen Spiegelbilde seiner Zeit überhaupt und der Gelehrten- und Kunstlerkreise in
der Universitätsstadt Padua im Besonderen, Gegenüber der Florentiner Kunstgeschichte
sind wir über jene Oberitaliens aus der Zeit und Schule Mantegna's minder gut durch
gleichzeitige Nachrichten belehrt. Durch die Herausgabe des Gauricus erwarb sich daher
H. Brockhaus unbestreitbaren Anspruch auf Anerkennung, umsomehr, als seine Arbeit
durchaus keine leichte war. Das Werkchen wDe sculpturan war bisher achtmal im Drucke
erschienen, aber alle Vorgänger von Brockhaus hatten sich damit begnügt, den Text der
Originalausgabe ohne jedweden Commentar wiederzugeben. Keiner hatte es versucht,
den großen Fehler derselben, den Mangel der perspeetivischen Constructionen und gee-
metrischen Zeichnungen, welche Gauricus in seinem Texte überdies unklar beschreibt,
durch Ausführung der letzteren zu verbessern, Brockhaus hat sich dieser mühsamen
Aufgabe unterzogen und selbe nach unserem Erachten in vollkommener Weise gelost.
Darin beruht zunächst sein Verdienst, welches er durch Beigabe eines Commentares in
Form einer Einleitung noch vermehrt hat. Daraus, dass dieser Commentar zuerst selb-
ständig, ohneden Text des Gauricus, als Habilitationsschrift der Universität Leipzig ein-
gereicht wurde, ergab sich eine größere Ausführlichkeit desselben, so dass für raschere
Orientirung über Werth und Inhalt der Schrift nDe sculptura- die Lecture dieser Ein-
leitung vollständig genügt. Was auf den ersten Blick als Fehler erscheinen dürfte, eine
zu lose Verbindung zwischen Text und Commentar, ist glücklich vermieden, indem die
Einleitung den Abschnitten des Gauricus genau folgt und somit ein Auffinden der com-
185
mentirten Stellen leicht möglich macht. Jedoch ist diese Einleitung auch nicht bloße
Analyse des Originalwerkes, sondern ein aclitunggebietendes Zeugniss für des Verfassers
gründliches Wissen, Forschungstalent und für seine Formgewandtheit. Aus dem reichen,
stets durch Belegstellen aus der Literatur der Antike, Renaissance und Neuzeit docu-
mentirten Inhalte sollen hier die biographischen Notizen über Gauricus, die Bezeichnung
der Autoren, auf welchen er fußte, die Andeutungen über seine eigenen technischen
Ertindungen, vor Allem aber die eingehende Würdigung seiner geometrischen Projec-
tionen und Grundsätze der Perspective und deren Abschätzung im Verhältnisse zu Leo
Batt. Alberti, Pier della Francesca. Luca Paciolo, Lionardo und Dürer, kurz die Stellung
des Gauricus in der Geschichte der Perspective, und die ebenso gelungene als präcise Com-
rnentirung der von Gauricus aufgezählten Bildhauer seiner Zeit besonders hervorgehoben
werden. Der Nachweis, wie die Perspective in den Eremitanifresken Mantegna's ganz mit den
Vorschriften des Gauricus, unterschieden von der Florentiner Perspectivlehre, zusammen-
stimmt, bezeugt die Gediegenheit von Brockhaus" Untersuchungen. Ebenso trefflich ist
die Uebersetzung des Textes, zu deren Vollständigkeit etwa noch die Verdeutschung
der zahlreich eingestreuten Citate aus antiken Dichtern und Schriftstellern erwünscht
gewesen ware. Die Wiedergabe des Originaltextes von 1504 ist fast palaographisch genau,
man mochte meinen sogar mit Beibehaltung der Druckfehler, denn als solcher dürfte
wohl z. B. auf S. 114, 21 das ileuites- statt uelites, im Gegensatze zu dem darauf
folgenden uSCllllIil anzusehen sein. E. Ch.
es
Fifteenth century italian ornament chiefly taken from brocades and stufls
found in pictures in the National Gallery. London, by Sydney Vacher,
architect, published by Bernard Quaritch. London, 1886, Fol. 30 Taf.
Frühzeitig hatte sich die Aufmerksamkeit der Forscher den gemalten Draperien
auf den Bildern der alten Meister zugewendet Bock und Fischbach haben bereits
reichlich aus dieser Quelle geschöpft. Es ließ sich durch Vergleichung rnit erhaltenen
Stolfresten bald erweisen, dass diese gemalten Seidengewebe keineswegs allein der
Phantasie der Künstler ihre Entstehung verdanken, sondern dass sie in der Musterung
genau die Erzeugnisse ihrer Zeit wiedergeben. Dadurch gewann man aber ein höchst
schatzbares Kriterium für die Zeitbestimmung, wenngleich mit Rücksicht auf die Möglich-
keit der Copirung älterer Stoffe immerhin Vorsicht in der Beurtheilung zu beobachten
ist. Der Vorzug der vorliegenden Publication beruht in der ausgezeichneten Ausführung
in Farbendruck. Aus diesen Damasten und Brocaten leuchtet uns die Farbenpracht
der Quattrocentisten entgegen und die Vorstellung der wirklichen Gewebe wird vollig
erreicht, trotzdem entsprechend dem Charakter der gemalten Vorbilder auf die Wieder-
gabe der Bindung verzichtet werden musste. Wie schon der Titel besagt, stammen die
Gemälde, die sich durchwegs in der Nationalgalerie zu London befinden, zum größten
Theile von Händen italienischer Meister des 15. Jahrhunderts, doch ist die Grenze nach
rückwärts und nach vorwarts überschritten durch Draperien von Bildern Orcagna's und
Paolo Veronesds. Am stärksten ist die venezianische Schule vertreten; auf Ca-rlo Crivelli
entfallen allein zwölf Tafeln. Den Abschluss machen drei Tafeln nach Gemälden nieder-
ländischer Meister, und zwar zwei nach Dirck Bouts und eine nach Hugo van der Goes;
sie unterscheiden sich von den italienischen merklich durch die relative Nüchternheit
der Musterung. Nebst einer Vorrede sind sechs Seiten Text vorangeschickt, die werthvolle
Bemerkungen zu den einzelnen Tafeln enthalten. Rgl.
es
Geschichte des Deutschen Buchhandels. Erster Band. Geschichte des
Deutschen Buchhandels bis in das siebzehnte Jahrhundert. Leipzig,
Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. gr. 8". XXlIl,
880 S. und Tafeln.
Vor zehn Jahren hatte der Börsenverein der deutschen Buchhändler beschlossen,
die Geschichte des Buchgewerbes in Deutschland bearbeiten zu lassen. So groß die
Literatur über Erfindung und Entwickelung der Buchdruckerkunst ist, so selten hatte
sich bis dahin die Forschung der Geschichte der Verlagsthätigkeit und des Vertriebes
der Bücher zugewandt. Schatzbare Einzelarbeiten lagen wohl vor. in erster Reihe von
Albrecht Kirchhoff, dann von Schtvetschke, Lempertz, O. Hase über Koberger, K. Buchner
über Leipziger Verleger in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhundertes u. A. Aber
eine planmäßige Ausbeutung dessen, was die verschiedenen Archive über die Gestaltung
und die Geschichte dieses für die gesammte Culturgeschichte so hochwichtigen Geschäfts-
zweiges enthalten, musste erst in Angriff genommen werden. Hiefür wurde Dr. Friedrich
Kapp, der hochverdiente Geschichtschreiber des Deutschthumes in Amerika, gewonnen.
186
Er widmete sich fast ausschließlich dieser Aufgabe, und er musste es, da seine Be-
mühungen, für einzelne Theile des weiten, vielverzweigten Arbeltsfeldes Mitarbeiter zu
gewinnen, meistens erfolglos blieben; nur die zwei Abschnitte über Buchausstattung und
über Nachdruck wurden von B. Bucher in Wien und Prof. Lewis in Greifswald über-
nommen und geliefert. Wiederholte Reisen und längere Aufenthalte in wichtigen Städten
hatten Kapp allgemach in Stand gesetzt, im Jahre 1884 an die Schlussredaction des
ersten Bandes zu gehen, doch am 27. October desselben Jahres wurde er mitten aus der
Arbeit durch einen plötzlichen Tod weggeraßt. -Durch das Eintreten von Kirchhoff,
F. H. Meyer und Prof. Zarncke ist es möglich geworden, die noch vorhandenen Lücken
auszufüllen und den stattlichen ersten Band gleichzeitig mit der Grundsteinlegung für
das neue Borsengebäude des Deutschen Buchhandels in Leipzig erscheinen zu lassen; ob
das Werk einen Abschluss finden werde, steht dahin.
Die ersten Capitel behandeln die Entstehung und Ausbreitung des Buchdruckes,
das Aeußere des Buches, die Abzweigung des Buchverlages vom Buchdrucke, Einfluss
des Humanismus und der Reformation auf den Buchhandel, Honorar, Nachdruck, Messe
und Messkatalog, Censur und Pressverfolgungen. Auf drei Tafeln ist eine sehr interes-
sante Uebersicht des Antheiles der verschiedenen Wissenschaften an der Bücherpro-
ductinn und der Anwendung der deutschen, der lateinischen und anderer fremder Sprachen
in graphischer Darstellung mit erlauterndem Texte von Prof. Zarncke gegebem- Welche
Fülle von Material auch für die Geschichte der gewerblichen Künste hier beigebracht
ist, bedarf kaum eines Hinweises. B.
Die Attfätige der Eisencultur. Von Moritz Alsberg. Sammlung gemein-
verständlicher wissenschaftlicher Vorträge von Virchow und Holtzen-
dorff, Heft 47677. Berlin, 1886. 8".
Die vorliegende Schrift kann allen Jenen empfohlen werden, welche die Mühe
scheuen, sich durch Ludwig Beck's ausgezeichnete Geschichte des Eisens hindurchzu-
arbeiten. Alsbcrg unternimmt es auf Grund der treiTlichen Vorarbeiten, welche Beck,
Snphus Müller, Johannes Ranke, Rauber u. A. geliefert haben, den Nachweis zu führen,
dass die hauptsächlich von skandinavischen Forschern noch immer vertretene Hypothese
von der Anciennetat der Bronze gegenüber dem Eisen auf lrrthum beruht. Vor Allem
sind es rnetallurgische Gründe, welche die Annahme einer dem Eisen vorangegangenen
Bronzezeit in hohem Grade zweifelhaft erscheinen lassen. Die Frage, ob Bronze oder
Eisen zuerst zur Herstellung von Waffen und Gerathen in Anwendung kam, lauft darauf
hinaus, ob Kupfer und Zink aus deren Legierung die Bronze ja hervorgegangen ist
oder Eisen früher bekannt war. Bietet schon die weitaus geringere Verbreitung der
Kupfererze eine Instanz für Eisen, so ist der Thatsache, dass die Abscheidung des
Kupfers aus seinen Erzen eine Temperatur von uoo' C. erheiscbt, während dies für
das Eisen schon bei 7oo" C. möglich ist, eine Beweiskraft von ausschlaggebender
Bedeutung beizumessen. Dies bestätigt auch die Erfahrung in zahlreichen Beispielen so
die Eisengewinnung, wie sie bei den Negern heute noch beobachtet werden kann und
viele Nachrichten, welche uns über die autochthonen Vßlkerschaftcn Amerikas iber-
mittelt sind. Was Egypten betrifft, so führt der Verfasser aus, dass daselbst bereits zur
Zeit der vierten Dynastie um 3000 v. Chr. die Eisencultur in Blüthe stand, wahrend
die Bronze erst unter der zwölften oder gar der achtzehnten eingeführt worden zu sein
scheint. Von den Völkern Westasiens, den lsraeliten, den Phoniziem und Hethitern
steht es fest, dass ihnen das Eisen vor der Bronze bekannt war, und die Annahme einer
der Eisencultur Indiens vorangegangenen Kupfer- oder gar Bronzeperiode ist in höchstem
Grade unwahrscheinlich. Die Sagen der turanischen wie der ural-altaischen Völker-
familie erwähnen wiederholt Gold und Eisen, während Kupfer nicht genannt wird. Eine
genauere Prüfung der Homerischen Gesänge lässt keinen Zweifel darüber bestehen, dass
zur Zeit ihres Entstehens das Eisen in Griechenland das verbreitetste Metall war und
von jedem Landmanne für sein Ackergerath benützt wurde; ebenso liefern die etrus-
kischen und voretruskischen Funde einen Beweis für das hohe Alter der Eisencultur auf
dem Boden Italiens. Bezüglich der germanischen Volker gilt Aehnliches; Hostmann
hat mit Recht darauf hingewiesen, dass die obengenannte Behauptung der skandinavischen
Gelehrten schon deshalb hinfällig sei, weil gerade viele nordische Bronzen eine Bear-
beitung ihrer Oberfläche mit Stahlinstrumenten erkennen lassen. Das chronologische
Verhaltniss der Bronze zum Eisen bezeichnet der Verfasser schließlich mit den Worten
Raubefs nlnnerhalb einer großen Eisenzeit entwickelte sich an manchen Orten eine
Bronzecultur, entsprechend der dem neuen Stoffe zukommenden, hier und da, ihn selbst
überschreitenden Verwenclbarkeitu E. L.
Bibliographie des Kunstgewerbes.
Vom 15. Juli bis I5. August 1886.
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Coniposizione ornamentali di tutti gli stili,
applicate alle decorazione degli apparta-
menti ed alle arte industriali grandi
tavole eseguite in fototipia sui lavori
originali degli allievi della scuola superiore
dbrnato del rnuseo industriale di Torino.
Opera compilata sotto la direzione del
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Eilfter Jahresbericht der k. k. Staats-
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Führungen und Pläne. Aus den Ver-
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arti nelle industrie artistiche raccolta
di 4o tavole dorate, inargentate in
colori, contenenti piü di 300 motivi 0rna-
mentali, scelti fra piü belli delle arti
delle industrie artistiche antiche, medioe-
vali moderne, per uso delle scuole
degli artisti. Milano, Ulrico Hoepli. 4'.
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in der Schweiz. 5uppl. z. Centralbl, f.
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dorure sur bois, l'eau et la mixtion,
par ies procedes anciens et nouveaux,
traitant de Youtillage, de Yargenture sur
bois, de la dorure des lettres et des in-
scriptions sur pierre et sur marbre, de
la domre chirnique allemande et de la
dorure aux poudres de bronze, suivi de
la Fabrication des peintures laquees sur
meubles et sieges. 8". Xll, 164 p. Paris,
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monographie complete de cette imprimerie
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imprimes pur Plantin de 1555 1589.
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M. Degeorge. Paris, Firmin-Didot et Co.
Duplessis, G. De I'Ornementati0n du
Livre. Rev. d. arts decor. 1.
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ssa nd er, G. La Photographie en ballen.
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glyptique du cliche obtenu par MM. Tisv
sandier et J. Ducom, 600 metres au
dessus de l'ile Saint-Louie Paris, et
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Vignetten, 9B, zu den Erzählungen des
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H. Gravelot aus e. italien. Ausg. in Bdn.
London 1757. hoch 4'. 33 Bl. Lichtdr.
Wien, Schroll Co. M. 25.
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des Hrn. F. Merkens in Köln. Jahrb.
Ver. v. Alterthfr. im Rheinl. LXXXI.
Erzeugung, Die, von Znaimer Geschirr.
Centralbl. f. Glas-Ind. u. Keramik, n.
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dänischer Sprache. Tidsskr. f. Kunstind.
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Porcelaines. 8'. XIV, 1.17 p. avec 37 dess.
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Hennuyer.
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Musterlager für Tischlerei u. Schnitzerei
in Paris. Suppl. z. Centralbl. f. gew.
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Reisser, K. u. Chr. Braun, Mobelfabri-
kanten. Muster-Sammlung für die Sitz-
mübel-Industrie. 300 Musterblätter m. 0b.
tooo Zeichngn. in'elegantester u. ein.
facher Ausführung. Zum Gebrnuch f.
Möbelfabrikanten,Möbelhändler,Tapeziere
u. Decorateure entworfen u. gezeichnet.
In Lichtdr. ausgei. v. C. Koch in Pforz-
heim. I. Ser. 1. Lief. qu. Fol. 10 Taf.
Stuttgart, A. Heinrich. M. 310.
Speisezimmer, Das, u. andere Festgaben,
dargebracht Ihren kais. u. kün. Hoheiten
dem Kronprinzen u. d. Kronprinzessin d.
deutschen Reiches u. v. Preussen bei der
Feier der Silberhochzeit am 1.5. Jän. 1883,
angefertigt unter Mitwirlt. d. kGnigLKunst-
gewerbe-Museums zu Berlin. Text v. Jul.
Lessing. Fol. 30 Lichtdn-Taf. m. III,
S. Text. Berlin, Wasmuth. M. 4m.
VIII. Eisenarbeilen. Wafen. Uhren.
Bronqen etc.
Angelucci, Ang. L'arte nelIe armi lezione
fatta alle mastru dei metalli artistici in
Roma 1886. Roma, tip. Voghera. 16'.
Aupsstelalung, Zur, von Egerer Zinnwaaren
im Mahr. Gewerbe-Mus. Mitthlgn. d.
Mähr. Gew.-Mus., 7.
Blomfield, R. T. Sussex Ironwork of
the 16th and 17th Centuries. The Port-
folio, zoo.
Graul, R. Von der Zinnausstellung des
Mitteld. Kstgexm-Vereins in Frankfurt ajM.
KunstgewerbebL, 10.
Nyrop, C. Aus der Lade der Schmiede-
zunft in Roskilde. In dänischer Sprache.
Kopenhagen, 1886. 72 S. 8'. Mit Holz-
schnitten.
Perrot. Sur quelques poignards de Mycenes.
Bulletin de correspondance hellenique,
Schaaffhuusen,H.EinerdmischcStatuelte
von Eisen. Jahrb. d. Ver. v. Alterthfr. im
Rheinl. LXXXI.
Toledaner Klingen.
werbe, XV, 8.
Linnausstellung im Mitteldeutschen Kunst-
gewerbe-Verein. Kunst u. Gewerbe, VI.
Blätter für Kunstge-
YX. Email. Goldschmiedekunst.
Brediu A. Een Rederijkers-blazoemdoor
Bartholomeus Dolendo gesneden. Oud-
Holland, zz.
Grosch. H., s. Gruppe l.
Schnntgen, A. Eine niellirte Kelchcuppa
des zwölften Jahrhunderts. Kunst u. Ge-
werbe, VI.
Das sogenannte ömail brun. Kunst
u. Gewerbe, VII.
X. Heraldik. Sphragistik. Numis-
matik. Gemmenkunde.
Gelre. Wapenboeck ou Armarial de 1334
311372, contenant les noms et armes des
princes chriätiens, ecclesiastiques et secu-
liers, suivis de leurs fendataires, selon
In canstitution de l'Europe et pnrucu-
IHU
lierement de Vampire d'Allemagne, con-
forrnement Yedit de 1356 appele la
Bulle d'or; precede de poesies heral-
diques. Publie pour la premiere fois par
Victor Bouton. T. et dernier. Armorial.
Grd. 4'. 166 p. et pl. 80 166. Paris,
Fediteur.
Gritzner, Max. Heraldisch decorative
Musterblatter. Hrsg. nach amtl. Quellen
und besten herald. Vorbildern. Lith. u.
col. gr. Fol. Frankfurt n. M., Rommel.
M. 60.
Kirmis, M. Neue Beiträge zur Münz-
geschichte der Stadt Fraustadt. Aus
iiBerliner Munzblätteru. gr. 8'. 24 S.
Berlin, Weyl. M. P50.
Motta, E. Le origini della Zecca di Bel-
linzona 1503. Estratto della Gaz. numism.
Como, Franchi.
Rollet, H. Die antiken Scbrift-Gemmen
meiner Sammlung. ArchaoL-epigr. Mitth.
aus Oesterreich-Ungarn, X.
Roumieux, Cb. Descript. de 41W serie
de eent medailles genevoises inedites.
Geneve, Georg.
Tumbült. Historisch interessante Stadt-
siegel Geseke Salzltotten Marsberg.
Westd. Zeitschr. f. Gesch. u. Kunst, z.
XI. Aussrellungen. Topographie.
Museographie.
Aufnahme und Verbdentlichung der Bau-
und Kunstdenkmaler in der Provinz
Schleswig-Holstein. Deutsche Bauztg., 60.
Delisle, L. lnstruclions pour la redaction
d'un inventaire des incunables conserves
dans les bibliotheques publiques de France.
8'. 39 p. Lille, imp. Danel.
Frangenbeim.GrundungvonBaugewerbe-
Museen. Deutsche Bauztg., 60.
Habich, G. E. Vade-mecum pour la pein-
ture italienne des anciens maitres. 1. part.
Galeries publiques de Paris Londres,
Berlin, Dresde, Munich, Vienne et Franc-
furt sM. Ordre par numeros. I1". Xl,
96 u. 114 S. Hamburg, Hodmann 8x Campe.
M. 3.
m.
ichel, E. Le Rijksmuseum d'Amster-
dem. L'Art, 533.
n.
Degeorge, L., s. Gruppe V.
rg.
Augsburger Gewerbe-, lndustrie- u. kunst-
historische Ausstellung 1886. Woclienbl.
l. Baukunde, 50 E.
as I.
Im Hof, J. I. Das Basler Rathhaus und
seine Bilder. Basler Kunstverein, 1886.
n.
Führer, lllustrirter praktischer, durch
die Jubilaums-Kunatausstellung. Mit einem
übersichtlich geordn. Bilderverzeichnias,
Planen u. einer Kunstbeilage General-
ansicht von Berlin. gr. 3". 64 S. Berlin,
Verlags-Comptoir. M. 1.
n.
Industrie-Ausstellung, Die allg. deutsche.
Wieck's Gew.-Ztg., 30.
Katalog, lllustrirter, der Jubiläums-
Ausstellung der konigl. Akademie der
Künste im Landes-Ausstellungsgebaude zu
Berlin von Mai bis October 1536. Mit
ca. zoo lllustr. etc. gr. 8'. XXIV, 352. S.
Berlin, Verlags-Comtoir. M. z.
Dasselbe. Mit Planen vom Aus-
stellungsgebaude und vom Ausstellungs-
park. gr. 8'. XXlV, 110 S. Ebd. M. 1.
Rosenberg, Ad. Die Jubiläums-Kunst-
ausstellung in Berlin. Vom Fels zum
Meer, September.
Verzeichniss der antiken Sculpturen der
konigl. Museen zu Berlin, mit Ausschluss
der Pergam. Fundstucke. Herausg. von
der Generalverwaltung. 8'. XVI, 2.60 S.
Berlin. M. 1.
Verzeichniss der im Vorrath der Galerie
befindlichen, sowie der an andere Museen
abgegebenen Gemälde der königl. Museen
zu Berlin. Anh. zum beschreib. Verz. der
Gemälde von 1883. Herausg. von der Ge-
neralverwaltung. 8'. VI, 266 S. Berlin.
M. 4.
Die BerlinerAusstellung 1388. Badische
Gewerbe-Ztg, 1.9.
reslau.
Lutsch, Hans. Verzeichniss der Kunst-
denkmaler der Provinz Schlesien. I. Die
Stadt Breslau. lm amtl. Auftrage bearb.
gr. S". Xlll, 260 S. Breslau, Korn. M. 4.
n.
Arbeiten aus Leder im Mahr. Gewerbe-
museum, s. Gruppe IV.
Ausstellung von Egerer Zinnwaaren, s.
Gruppe Vlll.
t.
Szalay, v. Das Kunstgewerbe auf der
ungar. Landesausstellung 1885. Ungar.
Revue, 6.
Edinburgh.
The Edinburg international Exhibition.
Art Journ., Aug.
Frankfurt a. M.
Graul, Zinnausstellung, s. Gruppe Vlll.
nsb k.
Sem per, H. Die Gemäldcsammlung
des Ferdinandeums in Innsbruck. Ein
Leitfaden für deren Betrachtung. 1.Bdchn.
in Abth. Altdeutsche und niederland.
Gemllde vom XV.-XVlll. Jabrh. 12'.
87 S. Innsbruck, Wagner. 80 Plg.
Kairo.
Beckmann, J. D. Das arabische Mu-
seum zu Kairo. Kunstgem-BL, io.
Küsnac h.
Rahn, J. R. Die Kirche zu Küsnach im
Canton Zürich. Anz. für schweiz. Alter-
tbunukunde, 3.
Limoges.
L'E1tposition de Limoges. Courrier de
l'un, 31.
Molinier, E. ljexposition d'art retro-
spectif de Limoges. Gazelle des beaux-
arts, S.
n.
Die Londoner Colonial- u. indische Aus-
stellung. Oesterr. Monutschrift für den
Orient, 7.
anles.
Nantes-Exposilinn,jnurnal hebdomadaire,
organe ofliciel des exposants. NW. 1.
4'. col. p. Names, imp. liberale de
In Touraine. Un num. 10 c.
Nürnberg.
ich lsen, C. Von der internationalen
Metallausstellung in Nürnberg 1885. In
dänischer Sprache. Tidsskr. Kunstind.
1886, 4.
Paris.
Catalogue des moulnges du musäe de
sculpture comparäe en vente au palais
du Trocadero. 8". 24 p. Paris, imp. Chaix.
Minister de Pinstr. publ.
Paris.
Exposition universelle et internationale
de 188g. Projet de MM. G. EiEel et S.
Sauvesire. 4". 12 p. avec grav. et planche
hors texte. Paris, aux burenux du journal
wLe Genie civilu. Extr. de la revue le
Genie civil, 29 sem. 1886.
Moynux, C. Salon de 1886 I'Archi-
tecture, compte rendu aux congres des
architectes. 8". 18 p. Paris, Chaix. Extr.
du Bull. de la Soc. centr. des architectes.
Lafenestre, G. Le Salon de 1886. Ar-
chitecture, grnvure, sculpture. Rev. des
deux mondes, t. 76, 1.
Reichenberg.
Heiden, M. Die Textilsammlung des
Nordböhm. Gewerbernuseums in Reichen-
berg. Mixtheil. d. Nordb. Gew.-Mus., 8.
Wien.
Die Ausstellung weibl.
Kunst u. Gewerbe, Vll.
Handarbeiten.
Notizen.
Dänisches Volksmuseum. Das Corresp.-Bl. z. D. Maler-Journal
erwähnt eines Berichtes an die "V. Zm aus Kopenhagen, nach welchem
dort durch die Initiative eines Privatmannes, des Directors B. Olsen,
ein Museum in's Leben gerufen wurde, bestimmt, das Leben des Bürgers
und Bauern vom 16.-18. Jahrhundert zu veranschaulichen. Von den
ausgestellten lnterieurs werden genannt Eine Bauernstube aus dem mitt-
leren Seeland 16. Jahrh., eine andere von der lnsel Samsö, einige bür-
gerliche Wohnräume aus Aalborg in Jütland 17. und t8. Jahrh., einer
davon theilweise mit schönen Möbeln im Rococostyl, ein Zimmer aus
Ingelstadt in Schonen; ferner ein Zimmer holländischer Einwanderer
zu Maglebyn auf der lnsel Amager x8. Jahrhundert. Außerdem in
Schränken aufgestellt viele einzelne lndustriegegenstände aus früheren
Jahrhunderten.
Codex aureus in Trier. Aus Trier wird der rFrankf. Ztgm geschrieben Das
Kleinod unserer städtischen Bibliothek, der Codex aureus, wird eine Vervielfältigung
erfahren. Der Rheinische Verein für Geschichtskunde hat sich vor einiger Zeit dieserhalb
an unsere städtische Verwaltung gewendet und um Ueberlassung des kostbaren Deckels
an die Universitätsbibliothek in Bonn auf drei Wochen, der Handschrift ohne Deckel auf
sechs Wochen und auf vier weitere Wochen an die Reichsdruclterei gebeten. Die Stadt-
verordneten sind mit Freuden auf dieses Gesuch eingegangen, da sie in der Vervielfäl-
tigung dieses werthvollsten und herrlichsten Werkes aus der karolingischen Zeit eine
wahrhaft nationale That von hohem wissenschaftlichen Interesse erblicken. Den Inhalt
der seltenen und prächtigen Handschrift bilden die vier Evangelien und eine Concordanz,
mit Goldtinte auf Pcrgament geschrieben. Vor jedem Evangelium steht ein trefflich aus-
gefuhrtes und gut erhaltenes Bild des Verfassers. Der vordere Deckel ist reich mit Edel-
steinen und Figuren in Gold und Silber verziert. ln der Mitte ein Onyx, auf welchem
in fünf Brustbildern ein Mann mit einem Lorbeerkranze, eine Frau und drei Kinder,
ferner zwei Adler mit gehobenen Flügeln ausgeschnitten sind. Um diesen Onyx glänzen
in Goldarbeit Symbole der vier Evangelisten. An den vier Ecken befinden sich die
Bilder der Heiligen Johannes, lAgricius, Maximinus und eines vierten, dessen Name un-
leserlich geschrieben ist. Vor dem Letzteren kniet die Figur eines geharnischten Ritters
und vor dem heiligen Maximinus die Figur eines Monches, dessen Haupthaar bis auf
einen Kranz geschoren erscheint. Der Codex aureus stammt aus der Abtei St. Maximin
bei Trier.
Abgüsse von Einzelheiten karollngisnher Baukunst. Auf Veranlassung des
Großherzogl. Museums in Darmstadt sind von den wichtigsten Baugliedern der aus der
Karolinger Zeit stammenden Lorcher Halle, von den Capitalen, Basen, Gesimsen etc.
Abgüsse in Gyps angefertigt worden, welche für Lehranstalten und Museen zum Her-
stellungspreise zu beziehen sind. Nahere Auskunft ertheilt die lnspection der archäolo-
gischen Abtheilung des genannten Museums.
Steingut mit Aveuturluglßlur. Wie der Sprach-Saal in Nr. I3 berichtet,
hat Theodor Paetsch in Frankfurt a. d. Oder eine keramische Neuigkeit, Steingut
mit Aventuringla su erzeugt. Die metallischen Flitter derselben sollen wie bei dem
Aventuringlase aus feinen Krystallblattchen reducirten Kupfers bestehen; sie zeigen sich
von lebhaftem Goldglanze iu goldbrauner Glasur, in einer tieferen Tdnung des Braun
aber schillern und glitzern sie bei auffallendem Sonnenlichte in allen Farben des Regen-
bogens. Analoge Beispiele geben die Arbeiten der Japaner, welche erst in der jüngsten
Zeit inre Aventurinemaile auf Kupfer in glücklicher Verwendung vorführten.
Ein aus sechs Tafeln bestehendes Buoh wurde, wie in Nr.46 des -Cnrresp.-
Bl. z. D. Maler-Ja berichtet wird, zu Hopperstad in der Hardesvogtei Sogn in Norwegen
gefunden, u. zw. in einer verdeckten Nische der dortigen Holzkirche. Die Tafeln sind
aus Buchenholz gefertigt und mit Wachs überzogen; dünne erhabene Rander an den
Seiten verhindern, dass sich dieselben beim Zumachen des Buches berühren. Die mit
einem feinen Stifte gemachten Aufzeichnungen sind vollkommen erhalten. Am Rücken
sind die Tafeln zusammengeheftet; als Verzierung sind auswendig und am Schnitte
kleine Stückchen verschiedenfarbigen Holzes, zu geometrischen Mustern geordnet, auf-
geleimt gewesen. Das Buch befand sich in einem aus Holz und Leder verfertigten Etui.
Der Inhalt besteht aus Aufzeichnungen über Landbesitz und Doribegebenheiten, ferner
einer langen Reihe von Thiernamen in lateinischer Sprache mit altnorwegischer Ueber-
setzung. Der größere Theil des Inhaltes soll gegen das Ende des t3. Jahrhunderts
geschrieben sein, dagegen einige Seiten eine weit ältere Handschrift zeigen. Der Text
soll im norwegischen Diplomatorium abgedruckt werden, das Buch selbst aber seinen
Platz in der Alterthumssammlung der Universität zu Christiania finden.
'16
Preiaaussohrelbungezr Der n. o. Gewerbeverein hat für das Jahr l886ß7
folgende Preise ausgeschrieben I. Silberne oder bronzene Medaillen für Verbesserungen
oder Neueinführung von lndustriezweigen; z. Bronze-Medaillen an durch langjährige
und treue Dienstzeit verdiente Arbeiter und Arbeiterinnen; 3. ein Stipendium aus der
Hild-Stiftung für Manufactur-Zeichenschüler; 4. Stipendien aus dem Stadt Wien-Funde
für gewerbebetlissene Sohne von unbernittelten Wiener Gemeindeangehörigen. Die
naheren Bedingungen über diese Preisausschreibungen können in der Vereinskanzlei
Eschenbachgasse zu jeder Zeit eingesehen werden.
Caravan-Ausschreibung An der k. k. Staats-Gewerbeschule in Graz kommt
die Stelle eines Werkstattenleiters für Bau- und Kunstschlosserei zur Besetzung. Mit
dieser Stelle ist der Gehalt jährlicher Eintausend zweihundert 1200 Gulden und
die Activitätszulage der lX. Rangsclasse im Betrage jährlicher Dreih undert Zoo Gulden
verbunden. Hiebei wird bemerkt, dass in einem besonders berücksichtigenswerthen Falle
die in der industriellen Praxis zugebrachte Zeit eventuell als lehramtliche Dienstzeit bis
zu fünf Jahren angerechnet werden kann.
Diese Stelle wird mit Beginn des Schuljahres l88b87 und zwar vorn l. October
I. J. an einem Maschinen-Ingenieur verliehen werden, welcher sich über eine entspre-
chende Praxis in Werkstätten für Bau- und Kunstschlosserei und über den Besitz der
zum Betriebe solcher Werkstätten erforderlichen commerciellen Kenntnisse. insbesondere
Buchführung, auszuweisen vermag und die Befähigung besitzt, den Unterricht im tech-
nologischen Zeichnen zu ertheilen. Bewerber um diese Stelle haben ihre ordnungs-
maßig gestempelten. an das hohe k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht gerichteten
und gehörig belegten Competenzgesuche bis spätestens 20. September l. J. bei der
llirection der k. k. Staats-Gewerbeschule in Graz einzureichen.
Für die Redldion verantwortlich J. Fnlrlenicr und F. Killer,
Selbstverlag du k. k. Oeulerr, Museum für Kunst und Industrie.
Bnrhilmckrrel vnu Clrl 01mm. um wm.