E2 einer Urkunde des Obersthofmeisteramtes aus dem Jahre 1717, wo dieser Mann um seine Pensionirung einkornmt. Es werden da seine Verdienste erwähnt und berichtet, er hätte seit 17 Jahren bei Hofe, wie man damals sagte, sich brauchen lassen als Maler, Vergoldet etc. Es wird ihm die Pension auch bewilligt, allerdings mit der Bemerkung, obwohl er in dem, was er geleistet, weben nit Excellieretu. Dieser Hörl aber stand in guten freundschaftlichen, möglicherweise auch landsmannschaftlichen Beziehungen zu Gran. Wenn wir nun hören, dass auch Georg d. N. für den Fürsten Schwarzenberg in Ohrad u. a. a. O. vielfach thätig war, so wäre es sehr leicht denkbar, dass diese Hörl es auch gewesen sein könnten, welche unseren jungen Künstler an das Haus Schwarzenberg empfahlen, denn auch Johann Franz Hörl war für dasselbe beschäftigt und als es an die Ausstattung des Palais am Rennweg ging, finden wir diesen Hörl, und zwar früher als Gran, dort mit einer Anzahl von Arbeiten betraut. Wenn ich nun an die Details der Biographie weiter heranschreite, so habe ich aus der Jugendzeit Gran's zunächst noch Folgendes mitzu- theilen. Wir finden in verschiedenen Büchern die Bemerkung, Gran sei ein Schüler der Wiener Akademie gewesen. Das ist absolut unrichtig. Nicht nur, dass ihn die Wiener Akademie nicht in den Listen ihrer Schüler aufführt, es geht auch schon aus den chronologischen Verhält- nissen nicht als wahrscheinlich hervor. Die Wiener Akademie war ja, wie bekannt, Anfangs ein Privatinstitut des Peter v. Strudel, der in seinem Hause in der Alservorstadt eine solche Schule errichtet hatte. Diese Schule stand, wie wir heute sagen würden, unter dem Protectorate der Regierung, speciell des Kaisers Leopold. Als Strudel im Jahre 1717 starb, folgte eine Unterbrechung, und wiederhergestellt wurde sie erst im Jahre 1726. Um diese Zeit ist es aber wieder für Gran zu spät, er kam ja um diese Zeit schon aus Italien zurück. Wir werden aber auch aus dem Folgenden ersehen, dass Gran der Akademie in Mannesjahren durchaus nicht freundlich gegenüberstand, und er hat auch aus seiner Jugend oßenbar keine Erinnerungen an das Institut mitgebracht. Wie steht es denn aber mit der Schulung, mit dem Unterrichts- gange unseres Künstlers? Er war zuerst bei einem Maler untergeordneten Ranges, Pancraz Ferg. Das war ein Landschaftsmaler, von dem nicht viel zu sagen ist, der Vater des viel bedeutenderen Franz de Paula Ferg, welcher später nach London ging und dort ein gewisses Aufsehen machte durch seine nach niederländischen Mustern componirten Landschafts- bilder. Bei Ferg aber war des Künstlers Bleiben nicht lange; es heißt, sie fanden sich nicht gut zu einander. Wir finden ihn alsbald mit dem genannten Hörl in Verbindung, und man kann sagen, bis zu einem ge- wissen Grade war er gewiss auch dessen Schüler. Das Praktische, das Technische, was sich auf die Decoration von Innenräumen bezieht, hat er gewiss Hörl zu verdanken gehabt. Die große Cornpositon konnte ihm dieser mindere Künstler allerdings nicht beibringen, aber es gibt eine