216 Notizen. (Peter Reitsamer 1-.) Am 23. November starb in Salzburg der Gold- und Silberarbeiter Peter Reitsamer, der sich um die Wieder- belebung und Veredlung der einst in unseren Alpenländern in so hoher Blüthe gestandenen Silberfiligrantechnik große Verdienste erworben hatte. Seine vorzüglichen Arbeiten wurden nicht allein auf Ausstellungen viel- fach ausgezeichnet, sondern sind auch als mustergiltige Objecte in den dauernden Besitz verschiedener Museen übergegangen. (E. Fick 1'.) Doctor Eduard Fick war als Leiter der Fick'schen Druckerei in Genf, der Nachfolgerin von Turnebus, bemüht, die alte echte typographische Kunst der Renaissance wieder zu beleben und hat viele ältere Schriften in solcher Ausstattung (Papier und Einband einge- schlossen) wieder herausgegeben. Unter diesen befinden sich auch deutsche Schriften, wie z. B. das Leben von Thomas Platter, das er selber in das Französische übersetzte. Sein letztes Werk dieser Art, welches erst in diesem Jahre herausgekommen, sind die Memoiren des Stralsunder Bürger- meisters Bartholomäus Sastrow. (Genossenschaft der bildenden Künstler Wietfs.) ln der am 2.7. November v. J. abgehaltenen Jahresversammlung wurden Friedrich Freiherr v. Schmidt zum Vorstande, Eugen Felix zum Vorstand-Stellvertreter, Julius Deininger zum Schrift- führer. Ed. R. v. Kanitz zum Cassaverwalter, und .lul. Berger, Dr. Johann Frank, Otto König, Franz Roth und Anton Scharff in den Ausschuss gewahlt. (Ältlkßllflllld-l Ein schöner Mosaikboden von 4 zu 6 Meter Große ist, der IPOSI: zufolge, am Monte Venere in Chiusi im Etrurischen aufgefunden worden. Der mittlere Theil desselben stellt in farbiger Ausführung zwei Jagdstücke dar; oben jagt ein lanzen- schwingender Jäger drei Hirsche, unten sieht man zwei Jäger mit Lanze und Doppelaxt, welche ein Wildschwein annehmen. Dieses Mittelfeld, das vortrefflich erhalten ist, wurde von dem Grundeigentliümer seinem Privatmuseum einverleibt. Das übrige Mosaik, welches aus regelmäßigen farbigen Würfeln besteht, befindet sich noch an Ort und Stelle. An einer Seite dieses Bodens ist ein Theil eines regelmäßigen runden Baues ent- deckt worden. Bei der im inneren desselben vorgenommenen Ausgrabung fand man außer einigen Scherben eine wunderschon gearbeitete Frauenhand von Bronze, sowie einigev Bruchstücke vom Kopfe und Gewande der Statue, welcher die Hand angehört haben wird. Mit Silber (Chlorallber oder auch Silberoxyd) gefärbte Gläser bezeichnet eine Notiz in Nr. 1.9 des aCentralbl. f. Glas-lnd. u. Keramik: als nerst in neuerer Zeit aufgekommene. Dieses allgemein als uDunstgelbc (auch als -Kunstgelb-) bezeichnete Färbemittel des Glases ist keineswegs eine neue Erfindung. Die Anwendung desselben geht mindestens bis in die erste Hälfte des sechzehnten Jahrhundertes zurück. (Zu ver l. Kunltel, Ars vitraria, Gessert, Kunst auf Glas zu malen. - Desgglbgn Geschichte der Glasmalerei u. A. m.) (Die Nachbildungen der Oiron-Faienoen.) In einer Zuschrift an den Redacteur des iMUllllCUT de la Ceramiquel nimmt es der bekannte Kunsttopier Ed. Avisseau in Tutu-s für sich in Anspruch, dass er vor allen Anderen zuerst jene berühmten Faiencen in der denselben eigenthümlichen Technik nachgebildet habe. Schon im Jahre 1867, h]; derselbe diese Arbeiten in London ausgestellt. zu einer Zeit, als auch Minton noch nicht an diese Specialität gegangen war. Er beruft sich auf das Zeugniss einiger Schriftsteller und die im Privateigenthume und französischen Museen befindlichen Stücke seiner Werkstätte. (Sprechsaah) Für die Redaction vermtwonlich z J. Foluericr und F. Rüm- Selbstverlng des k. k. Oulerr. Museums lTlr Kunst und Industrie Bnrhvlruxrkrvrl vnn cm Unruh?! Sohn n. Wien.