schaltetem Netze hat an und für sich etwas lgnables an sich, passt aber dann ganz und gar nicht, wenn es sich um Wiedergabe kleiner Gegenstände mit vielen Einzelnheiten handelt, mit Einzelnheiten, deren Elemente kleiner sind als die Maschen des Netzes. Die meisten Abbildungen des Buches sind mit dem angedeuteten Verfahren hergestellt. Indess nehmen wir sie auch so mit Dank auf, da sie immerhin das Bestimmen von Plaqueuen sehr erleichtern und durch ihre Qualität den Preis des Buches auf einem mäßigen Niveau erhalten. Fr. ß Le Livre. Ulllustration, la Reliure. Par Henri Bouchot. (Bibliotheque de l'enseignement des beaux-arts.) Paris, Quantin. 8". 320 S. Der Verfasser der nPortraits au crayonl erzählt in der vorliegenden Arbeit die Entstehung des gedruckten Buches und seine Geschichte bis auf unsere Tage. Eine wissenschaftliche Leistung wird weder angestrebt, noch erreicht.- Kein Zweifel, dass auch Arbeiten ihre Berechtigung haben, welche es sich zur Aufgabe stellen, die Er- gebnisse fremder Einzeliorschung in Kürze zusammenzutragen, und gewiss lasst sich mit ein wenig Uebersicht über das behandelte Gebiet und ein hischen Geist von Seite des Ver- fassers gerade auf diesem Wege viel Gutes stiften. Aber gelöst wird diese Aufgabe von Bouchot nicht, vielmehr haben wir eine oberflächliche, buchmacherische Arbeit vor uns, die mit Thatsachen und Btichertiteln, nach denen wir nicht verlangen, mühsam die Seiten füllt, aus der wir hundert Dinge erfahren und doch nicht das Geringste lernen. Nicht ohne Missvergnugen wird man einen chauvinistischen Grundzug durch das ganze Buch verfolgen, der die Werkstätten von Jenson, Elzevier und Anderen geradezu für Frankreich in Anspruch nimmt und die Italiener eines scertain idealisme de com- mandev anklagt und mit ein paar Worten abthut; dass die gesarnmte französische Bücherillustration des 16. Jahrhunderts fast ausschließlich auf ihren Schultern steht, hat Verfasser leider anzumerken vergessen. Dürer's Apokalypse als wfantaisie gras- siizre- wird gegenübergestellt der usouplesse du dessin: einer Mer des Histuires. Von sammtlichen deutschen Büchern des 16. Jahrhs. finden sich blos l-lolbein's Todtentanz, der Theuer dankh und Cranach's nmittelmäßigesc Passionale - lauter ngros ouvrages lnurds. - genannt, Verfasser kennt keine anderen, wie ihm auch von der ganzen deutschen Literatur blos Bartsch, Passavant und Thausing's Dürer - der Letztere nur vom Hbrensagen her - bekannt sind. Dass es sich unter solchen Voraussetzungen nicht verlohnt, die zahllosen derben lrrthümer und Fehler richtig zu stellen, leuchtet ein. Zum Schlusse sei nur noch einer erheiternden geographischen Bemerkung Bouchofs gedacht, die sich da findet, wo er nach Schilderung der großen Druckereien im Rhein- lande auf Paris übergeht: dort wurden die ersten Bücher gedruckt - ude ce cote du Rhinh Berlin. P. ü Ueber die chemische Zusammensetzung einiger keramischer Alterthiirner der Provinz Brandenburg. Von Edmund Jensch. (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft in Berlin. 19. .lahrg., Heft 16.) In der Provinz Brandenburg ist besonders der Kreis Guben ausgezeichnet durch seinen Reichthum an vorgcsehichtlichen Funden, und Verfasser unterwarf das Material einer Reihe von keramischen Producten, die jener Gegend entstammen, einer chemischen Untersuchung. Diese Producte waren fast ausschließlich Bruchstücke germanischer Urnen von heidnischen Begrabnissplatzen, wie von der nSchwedenschanze- bei Stargardt, dem heiligen Lande bei Niemitsch, dem Urnenfelde am Wege von Reichersdorf nach Küppern, dann von Linderode bei Sornu u. a. m. lm Ganzen wurden Ii Obiecte der Untersuchung unterworfen, überdies eine Analyse des rohen Thones, welcher nahe der Fundstelle einer Urne bei Linderode gegraben wurde, vorgenommen und eine so nahe Beziehung zwischen der Zusammensetzung dieses RohstoEes und dem Materiale der Urnen nach- gewiesen, dass angenommen werden darf, dass die der Untersuchung unterworfenen keramischen Gefäße seinerzeit an Ort und Stelle gefertigt und gebrannt wurden. Eine gewisse Menge Phosphorsaure, welche in dem Materiale der Urnen aufgefunden wurde, muss auf eine zufällige Beimengung von phosphorsaurehaltigen Stoßen, etwa Knochen- asche, zurückgeführt werden, zumal dieselbe nicht gleichmäßig in dem Material: vertheilt ist, sondern zonenweise auftrat. A. B.