_ 331 Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereines, im Auftrage der wissenschaft- lichen Commission herausgegeben von Richard Pick. VIII. Bd. (mit zwei Tafeln und einer Karte). Aachen, Benrath u. Vogelsang, 1886. 354 S. Schon die ersten sieben Bände dieser Zeitschrift haben mehrere Aufsätze gebracht, welche für die Kunstgeschichte von lnterese sind. Auch der achte Band schließt sich in dieser Beziehung würdig an die vorhergehenden an; er bringt einen langen Artikel von C. Rhoen über die Capelle der karolingischen Pfalz zu Aachen, welcher in sieben Capiteln die Baugeschichte und Bautechnik sowie die künstlerische Ausschmückung des Octogons zu Aachen behandelt. Als die besten Abschnitte dieser sehr beachtenswerthen Monographie möchten wir die über die Baubeschreibung hervorheben. Unter den okleineren Mitthei- lungenl des Bandes beziehen sich die erste, zweite und fünfte auf Kunstgeschichte. Es sind A. v. Reumon t's Mittheilungen über die Porphyrsaulen am Hochaltnre des Aachener Münsters, ferner Th. Frimmel's Beiträge zur Kenntniss des Aachener Ottoneneodex und R. Pirk's Bemerkungen zur Geschichte des Aachener Münsters. Die Literatur- berichte des Bandes sind jedenfalls WCfIllVOll. Hervorgehoben sei A. Sehnütgen's Anzeige von Beissel's Publication der Ottonenhandschrift im Aachener Münster und die dankenswerthe Rubrik nAus Zeitschriftenu von H. Loersch und R. Pick. Der ganze Band muss in jeder Beziehung als ein von erfahrener Hand sehr sorgsam rcdigirtes Buch bezeichnet werden. Fr. ie Archäologische Beschreibung der Münster- oder Krönungskirche in Aachen, nebst einem Versuche über die Lage des Palastes Karl's d. Gr. daselbst, von F. Nolten. Neuer, durch biographische und sachliche Zusätze vermehrter Abdruck, besorgt von Johannes Chorus. Aachen, Anton Creutzer, 1886. 8'. 80 S, t Taf. Das bedeutendste Baudenkmal frühmittelalterlicher Kunst auf deutschem Boden hätte langst eine Monographie von hervorragender Seite verdient. lhm danken wir ja zum größten Theile die genaue Kenntniss der karolingischen Renaissance: wäre uns der Aachener Münster nicht erhalten, so vermochten wir uns über die Kunstübung des karoa lingischen Zeitalters noch weniger bestimmte Vorstellungen zu machen, als über die Entstehung des romanischen Baustiles. Seit den Fünfziger Jahren hat sich aber außer den Handbüeherschreibern kein Kunstforscher mit dem wichtigen Denkmal: beschäftigt; von den älteren Beschreibungen ist die älteste - eben diejenige Nolterfs - noch die beste, und ein Abdruck des irn Buchhandel seit geraumer Zeit vergriEenen Büchleins immerhin dankenswerth, zumal auch neuere Forschungsresultate in der Form einiger Zusätze Berücksichtigung gefunden haben. KVissenschaftlichen Anforderungen genügen namentlich die beibehaltenen Illustrationen _ Grundriss und Querschnitt der Kirche - in keiner Weise; das Büchlein bleibt, was es gewiss ursprünglich im Sinne seines langst verstorbenen Verfassers sein sollte: ein Führer für die große Menge der Laien, denen neben der Bewunderung für die ehrwürdige Krünungs- und Grabkirche Karl des Großen auch ein Verstandnias für die daran zu Tage tretenden Kunstformen vermittelt werden sloll. R5 . Bibliographie des Kunstgewerbes. '(Vom 15. Februar bis 15. Mnrz 1887.) I. Technik u. Allgemeines. Aesthetik. Kunstgewerblicher Unterricht. Benedire, L. La Chinoiserie en France au XVIllß siecie. (Revue d. ans dem, 8.) Brunnhofe r, H. Ueber die älteste Her- kunft des Silbers und Eisens in Europa. (Fernsehen, l., Aarau.) Bucher, B. Die Sammlungen an Kunst- gewerbemuseen und ihre Aufgabe. (Sup- plernent zum Centralbl. für das gewerbl. Unterrichtswesen in Oeslern, V, l.) Cathiau. Der Gedanke einer Wanderver- sarnmlung von Leitern und Lehrern deux- scher Handwerkerschulen. (Zeitschr. für gewerbl. Unterm, m.) Coliier, J. Premiers principes des belux- uns (dessin, peinture, sculpturc, art ae- coratif); traduix de -l'angieis par M119 Emma Hanneau. ln 16". (191 p. avec 1.7 Ggures.) Paris, Alcan. 60 cenls. (Biblio- xheque utile, 93.) Fah, Adolf. Grundriss der Geschichte der bildenden Künste. Mit vielen lilustr. (In