mochte jedenfalls frappant wirken; in der Mitte, nach rückwärts gestellt, der ernste schwarze Salon, zu beiden Seiten die schmalen, eleganten Boudoirs mit dem Zinnoberroth ihrer Wandspiegel. Die Hinterwände dieser Nebengemächer, für die decorative Schauwirkung mit dem hervor- leuchtenden Mittelbild sehr glücklich calculirtf, gaben ohne Zweifel eine gute, beiderseits correspondirende Prospectwirkung. Vorhänge statt der Thürßügel - wie wir jene in die pompejanischen Decorationen mit hin- eingemalt finden - konnten den perspectivischen EEect nach Wunsch theilen und isoliren, oder wenn sie völlig auseinandergezogen wurden, den Glanz der ganzen, farbig belebten Raumeswirkung der Augenweide darbieten. R. Lanciani und Adolf Mau nehmen an, dass die beiden Piecen 2 und 4 mit jenen Tonnengewölben überdeckt waren, von denen sich Bruchstücke mit den köstlichen Stucco-Reliefs vorgefunden haben. Ich kann mich von dieser Zusammengehörigkeit nicht wohl überzeugen, und komme später auf den fraglichen Punkt zurück. Die Dimensionen sind bescheiden, wie dies überhaupt bei den Wohne räumen dieser Epoche die Regel ist. Die beiden Zimmer 2 und 4 - eigentlich nur Cabinete - haben etwas über 4'5o Meter Länge bei 2'3o Meter Breite; der schwarze Salon (3) ist 8.50 Meter lang und 4 Meter breit. Die Höhe ist nicht mehr mit Sicherheit bestimmbar. ln der Detailbeschreibung beginne ich, damit uns eine Steigerung in der Prüfung des Eindrucks vorbehalten bleibe, mit dem im decora- tiven Werth um etwas geringeren Zirnmerq. "), welches A. Mau - ebenso auch das Zimmer z -- für ein Schlafgemach ansieht"). Pilaster, die bis zum obersten Wandabschluss reichen, mit einem zarten, ornamen- talen Linienspiel im Schaft, sollen die Scheidung der kleinen inneren Abtheilung, in welcher die Bettstelle angenommen wird, von übrigem Raum des Gemaches markiren. Immerhin erscheint jenes Adyton auch decorativ bevorzugt. Die Hinterwand (Mon. ined. Vol. XII, tav. XVII) charakterisirt sich hier (und ebenso in den weiter zu beschreibenden Räumen 2 und 5) durch eine entschieden centrale Composition. Ein bedeutsam hervor- gehobenes bMittelstück scheidet sich in klarster architektonischer Son- derung von den Seitentheilen der Wand. Es ist seiner Anordnung nach ein Bildtabernakel zwischen Säulen. Der Sockel verkröpft sich energisch mit architektonisch ausgesprochenen Untergliederungen. Die Säulen zu beiden Seiten des Mittelbildes - es stellt einen Opfergang ') Siehe: nMonux-nenti inedili. pubblicati dulP instiluto di corrispondenzx nrcheo- 1051m.- Vol. x11, m. va, v1, vn, vm, VIII, xvn. "V) Vergl. in den nAnnuli delP instituto di corrispondenza archeolugica- Vol. LVI, Jahrg. 1834, den Artikel von A. Muuz" Pinura della cnsa anticu scopern nella villn Fur- nesinn, S. 303; dazu in seinem Buch: Geschichte der decurativen Wandmnlerei in Pom- peji (1882) das Capitel 18, Seim 2x5.