ver seiner Uebersiedlung von Augsburg nach Nordlingen (t5l5) gezeichnet-sein müssen. Endlich lieferte noch Hans Springinklee 4 Blätter für den Weißkunig, Wolf Traut 2 und vier unbekannte Meister 6 Blätter für den Theuerdank. Von diesen zeichnen den Künstlern genau zu unterscheiden sind die eigent- lichen Holzschneider, als welche uns auf der Rückseite der noch erhaltenen Holz- stocke des Weißkunig (236), der Heiligen (m3) und des Triumphzuges bezeichnet werden: Claus Seemann, Alexius Lindt, Cornelius und Wilhelm Liefrinck, Hans Taberith, Hans Franck, Wolfgang Resch, Jan de Bonn, Jacob Rupp. Jobst de Negker und Hieronymus Andra (fälschlich Resch genannt). Letzterer wird uns in allen Quellen zu leich als der alleinige Formschneider der Ehrenpforte bezeichnet, hat sich jedoch bei dieser Arbeit jedenfalls mehrerer Gehilfen bedient. Jobst de Negker, im Jahre tgto von dem mit der Ueberwachung der Holzschnittarbeiten betrauten Dr. Conrad Peutinger an Stelle eines anderen unbekannten Holzschneiders zu diesem Zwecke nach Augsburg berufen, vollen- dete bald nachher die Genealngie und arbeitete hierauf bis tgta allein, von da an in Gemeinscheft mit zwei anderen Formschneidern, vielleicht auch mit einem gewissen Hein- rich Kupferwurm aus Basel an den Holzschnitten des Theuerdank, deren einer auf un- gefähr 4 H. t6 kr. zu stehen kam. Obwohl für die Zeichnungen nur etwa '[_, Gulden per Stück bezahlt wurden, dürften die 118 Holzschnitte des Theuerdank mit Hinzurechnung der Preise für den Tischler, das Holz, den Druck und das Papier wohl über tooo fl. gekostet haben. Der Vortragende bespricht dann noch kurz einzelne Abweichungen der lllu- strationen von dem Wortlaut des Textes, die sich aus der Mangelhaftigkeit und ' Flüchtigkeit der den Holzschnittzeichnern als Vorlage gegebenen Skizzen erklären, und die namentlich beim Theuerdank in großer Anzahl nachweisbaren Correcturen, welche an den fertigen Holzstoclten in der Weise vorgenommen wurden, dass man ganze Theile derselben herausschnitt und durch andere ersetzte, auf welchen die Correctur durch den- selben, manchmal aber auch durch einen andern Künstler als denjenigen. welcher den Stock Anfangs gezeichnet hatte, gerissen und dann vom Holzschneider neuerdings aus- geschnitten wurde, so dass auf manchen Blättern die stilistisch vollkommen verschiedene Arbeit zweier Künstler zu unterscheiden ist; diese Correcturen finden ihre Erklärung in erst nach der Vollendung der betreffenden Stöcke vorgenommenenen redactionellen Aen- derungen des Textes, beim Theuerdank speciell in der erst späteren Einführung des Fürwittich in die Erzählung, dem man dann eine ganze Reihe von Abenteuern zutheilte, welche man früher dem Unfallo zugeschrieben hatte. Zum Schlusse wird der große persönliche Antheil und das rege Interesse des Kaisers an seinen Werken gewürdigt und darauf hingewiesen, dass, abgesehen von einigen von Privatpersonen gemachten, in künstlerischer Beziehung misslungenen Ver- suchen, einzelne Werke Maximilians zu publiciren, die erste glänzende Gesammt- edition derselben theils nach den alten noch erhaltenen Holzstöcken, theils in vortreff- lichen Reproductionen der ersten unvergleichlich scharfen Probedrucke und damit die Erfüllung des letzten Willens ihres Schöpfers dem Eingangs erwähnten, in den letzten Jahren erschienenen rlahrbuche der kunsthiatorisehen Sammlungen des Allerhßchsten Kaiserhauses- vorbehalten blieb. Thatigketlabertaht den Chemischen Laborasoriama der k. k. Kuastgawerbo- sühßlß für 1888. Die Einnahmen des Laboratorium: betrugen im Berichtsjahre: r. An Laboratoriumstaxen....'.. . . . . B. 150'- 2. I Restitutionen für abgegebene Materialien .. n t6'-- 3. a Taxen für Untersuchungen und Versuche.. a 133'124 4. s Taxen für Mutfelbrände..." . . . . . . ....... a 3x15 Zusammen E. 430-49 Als Hospitanten waren am Laboratorium thätig die Herren Karl Moest, von der keramischen Faehschula in Znaim; Arthur Lahoda, Wenzel Lastovka, von dar Kunst- gewerbeschnle in Prag; Emil Kraemer von der Kunatgewerbeschule in St. Petersburg, als Stipendist der Baron Stieglitfschen Stiftung, und Max Gopfert. Das Stipendium am Laboratorium hatte bis Ende Juli Herr Karl Drobnik inne, der seitdem als Chemiker in der Fabrik seines Vaters in Haida thatig ist. Vom t. October an fungirte als Stipendiat des Laboratoriums, gleichzeitig einen Theil der Amtsgeschäfte führend, Herr A. Lahoda. Die Arbeiten des Laboratoriums im Interesse der Kunstgewerbeschule bezogen sich auf die Herstellung von Emailfarben für Thon und Glas, Email für Metall und son- stige Decorationsbehelfe, Durchführung der Mufelbrände, an Zahl 14a, und Ueberwaehung der Emailarbeiten der Schüler, denen die Oefen und zwei Arbeitsräume des Laborato- riums an zwei Tagen der Woche zur Disposition standen. An Arbeiten für auswärtige Interessenten wurden durchgeführt: 35 Thonproben, a Thonanalysen, 3 andere Analysen; 6 Untersuchungen für das k. k. Hauptzollamt; Ver- suche über die Färbung der Gläser mit Uranoxyden im Auftrage des h. k. k. Ackerbau- Jahrg. 1889. 3