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Inwvmurnww. lrnunnuvn und!
K. K. UESTERR. MUSEUMS
FÜR
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KUNST UND INDUSTRIE.
MONATSCHRIFT FÜR KUNSTGEWERBE.
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NEUE FOLGE. VIERTER HEFT VI.
aus
WIEN x889.
COMMlSSlONS-VERLAG VON CARL GEROLDS SOHN.
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Verlag von Carl Gero1d'
-.s.,.,v...,..w-..,e h.
Seit Beginn des Jahres 1888 erscheint dem Wunsche zahlreicher Fachmänner, Alter-
thumsfreunde, Sammler und Künstler entsprechend
Alt-Wien in Bild und Wort"
Ansichten aus dem alten Wien, in einer sorgfältigen Auswahl. Der Wiener Alterthumsvereih
hat sich zu diesem Vorhaben mit der Redaction des Wiener lllustrirten Extrahlattes vereinigt
und sollen Lieferungen in zwangloser Folge herausgegeben werden, welche je Blätter ent-
halten. Jeder Darstellung wird ein fachlich erläuternder Text beigegeben; als Mitarbeiter sind
bisher die Herren Boeheim, I-lauser, Lind, Löwy, Weittenhiller, Wimmer beigetreten.
Die Redaction hat Herr Dr. Albert llg übernommen. Die Tafeln sollen nicht geheftet, sondern
als lose Blätter in Umschlag gebracht werden, damit der Sammler sie nach beliebigem System
in seine Collection einschalten könne.
Das alte Wien schwindet mit seinen charakteristischen Stätten und Bauten immer
mehr dahin. Die Erfordernisse des modernen Lebens, des gesteigerten Verltehres, und so
manche andere Umstände bringen es unaufhaltsamerweise mit sich, dass diese architektonischen
Zeugen der Vergangenheit in raschem Gange von der Scene abtreten und zahlreiche historische
Erinnerungen, auch manches künstlerische Werk, geht damit auf immer verloren. Viele dieser
der Demolirung verfallenen Gebäude wurden in letzter Stunde noch aufgenommen und öfters ist
die in wAlt-Wienc enthaltene Abbildung die einzige, welche von denselben exiatirt.
Uebrigens wird das Werk auch zahlreiche andere Gassen, Plätze und Baulichkeiten im Bilde
bringen, welche zur Stunde noch bestehen, durch Alterthum, geschichtliche Bedeutung oder
künstlerische Zier aber gleichfalls von Interesse sind.
Die einzelne Lieferung kostet fl. lO kr., mit frankirter Zusendung auf Rolle gut
verpackt H. 20 kr. Bestellungen übernehmen alle Buchhandlungen des ln- und Auslandes.
ede Lieferung ist auch einzeln zu haben. Das Porto für drei Lieferungen Zusammen beträgt
nur 10 -kr.
lnhalt der ersten Lieferung Der Hof des Fruhwirthhauses auf der Wieden. Das
Königseggfsche Gartenpalais in Gumpendorf. Die Fassziehergasse. Die alte Universität.
Die Salzgries-Kaserne. Im Auwinkel Blatt. Der alte Kleppersteig. Das alte
Generulcommando-Gebäude auf der Freyung. Die Stubenthormühle. Das Haus xzum
goldenen Fasane am Minoritenplatz. D.r Calvarienberg in Hernals.
Inhalt der zweiten Lieferung Plafond im alten Rathhaus. Das Eisgrübl. Der
Jakoberhof. Haus in der Rossau. Die Rosalien-Capelle im Freihaus auf der Wieden.
Der Gasthof "zum wilden Mann. Die Pfarrkirche auf dem Schottenfeld. Das alte kaisrliche
Rüdenhaus in Erdberg. Das Küssdenpfennighaus. St. Anna-Gebäude. Das Kipfelhaus
in der Grünangergasse und das Steindelbickbaus auf der Landstrasse. Die Thury-Capelle.
Inhalt der dritten Lieferung Maria-Stiegen. Das Bürgerspital. Das Schottenstift.
Die Schanzel-Capelle. Die letzten Reste der Mölkerbastei. Das Haus zum Pelikan
in Neulerchenfeld. Die alte Verpßegsbäckerei im unteren Arsenal. Zum Primas von
Ungarn. Das Haus zum schwarzen Bären am Lugeck. Das Haus zur goldenen Ente.
Die alte Universitäts-Bibliothek. Der Pestgiebel an der Carlsltirche.
Die Kunst 1m Hause
VOD
Jacob von Falke.
Geschichtliche und kritisch-ästhetische Studien über die Decoration und
Ausstattung der Wohnung.
Fünfte vermehrte Auflage. 8'. Bogen. Broschirx M. 2c ff.
Prachtausgabe.
Vierte vermehrte und illustrirte Auflage. Mit Abbildungen in Farbendruck, 54 in Licht- und-
Tondruck und 219 Holzschnitten. 41x 32. Bogen.
Complet broschirt 72 M., in Leinwandband mit Rothsclmitt 80 M., HP Leder gebunden rmf
Rothschnitt 90 M.
MITTHEILUN GEN
DES
K. K. OESTERREICH. MUSEUMS
FÜR
KUNST UND INDUSTRIE.
Monatschrfß für Kunstgewerbe.
Herausgegeben und redigirr durch die Direction des k. k. Oesterr. Museums.
Im Commissionsverlag von Catl Gerolcfs Sohn in Wien.
Abonnementspreis per Jahr H. 4.-
Nr. 42. 2859 WIEN, 1..... .889. N.F. 1v. Jahrg.
Inhalt Die Jubiläums-Publicationen des Oesrerr. Museums. Von Ed. Leisching. Goldschmiedekunsl-
Ausstellung. Von B. Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mil demselben verbun-
denen Institute. Lilerakurbericht. Bibliographie des Kunstgewerbes. Notizen.
Die Jubiläums-Publicationen des Oesterr. Museums.
Von Eduard Leisching.
Der fünfundzwanzigjährige Bestand des Oesterr. Museums ist von
der Direction zum Anlasse der Herausgabe von Publicationen genommen
worden, welche nach Inhalt und Ausstattung eingehendere Besprechung
rechtfertigen, als sie sonst wohl an dieser Stelle üblich ist. Die Fest-
schriften sind der Geschichte des Museums und der Kunstgewerbeschule,
ferner der Erschließung einer vom Standpunkte der Kunst- und Cultur-
geschichte interessanten Handschrift, endlich der wissenschaftlichen Bear-
beitung zweier Gruppen der Museums-Sammlungen gewidmet, welche zu
den wichtigsten und lehrreichsten der Anstalt gehören. Die vorliegenden
Werke zeigen so recht die vielseitige Wirkungsweise und Thätigkeit des
Museums und seiner Beamten, sie verdienen daher auch abgesehen von
dem festlichen Anlasse, dem sie ihre Entstehung verdanken, die volle
Aufmerksamkeit unserer Leser und Freunde. Die erste führt den Titel
Das k. k. Oesterr. Museum für Kunst und Industrie. Ein Rückblick
auf seine Geschichte. Nach Beschluss des Curatoriums zur Erinnerung
an denfünfundqzvanrigsten Jahrestag seiner Gründung 31.Mär 1864
herausgegeben von der Direction. Verlag des k. k. Oesterr. Mu-
seums. 4".
Diese im Buchhandel nicht erschienene Schrift liefert, im AnSChlüSSe
an die von Bucher aus Anlass der Wiener Weltausstellung bis Zum 335W
Jlhrg. 1889. to
390
1873 geführte geschichtliche Darstellung der Entwickelung des Museums,
ein anschauliches Bild seiner Wirksamkeit, seines organischen Ausbaues,
des stetigen Wachsens der Sammlungen, der Entfaltung der Schule und
der mannigfachen Veränderungen, welche die verbundenen Anstalten im
Laufe des Vierteljahrhunderts durchgemacht haben. Aus allem Wechsel,
der zumal in den Personen der Leiter und Lehrer sich vollzog und hier
eingehende Schilderung findet, tritt der dem Institute zu Grunde liegende
Gedanke, die klare Absicht seiner Schöpfung zu Tage, welche von Jahr
zu Jahr in den Kreisen aller Betheiligten mehr Verständniss, Theil-
nahme und Förderung gefunden hat. Nicht nur die Sammlungen des
Museums, auch die Vorlesungen und vor Allem die künstlerischen und
wissenschaftlichen Arbeiten, welche von hier ausgegangen sind, haben zur
Erreichung des Zieles wesentlich beigetragen; die Thätigkeit der Industrie
wurde in neue Bahnen gelenkt, das lnteresse des Publicums geweckt,
sein Geschmack geläutert und befestigt. All dies wird in großen Zügen
hier neuerlich geschildert. Liebevoll und anerkennend wird sodann Derer
gedacht, welche der Tod dem Museum entrissen hat, vor Allem Eitel-
bergefs, Teirich's, Laufbergefs. Die bisherige Thätigkeit, die Absichten
und Ziele der neuen Direction werden besprochen, die Neuordnung der
Sammlungen, die Ausstellungen, die neuen Kataloge. Das Schlusswort
gilt dem Danke an Se. Majestät den Kaiser, an den Erzherzog-Protector,
an die Unterrichtsverwaltung, an Curatorium und Aufsichtsrath.
2. Die alten Zunft- und Verkehrsordnungen der Stadt Krakau. Nach
Balthasar Behem? Codex picturatus in der k. k. Jagellonischen Biblio-
thek, herausgegeben von Bruno Buch er. Mit 27 Taf. in Lichtdruck.
Druck und Verlag von Carl Gerold's Sohn. 4".
Die Arbeit, welche Bruno Bucher hier geboten hat, ist in mehr-
facher Hinsicht von hohem Interesse und darf als eine der gelungensten
Veröffentlichungenunserer Anstalt bezeichnet werden. Die Krakauer
Handschrift, welche hier zum ersten Male in einer ihrer Bedeutung ent-
sprechenden Weise bearbeitet erscheint, ist zu Anfang des 16. Jahr-
hunderts von dem Stadtarchivar Balthasar Behem auf Grund von Acten-
stücken geschrieben, welche sich auf die Ordnungen, Sitten und Rechte
der.urn die Mitte des 13. Jahrhunderts von Boleslaw V. in's Land be-
rufenen Deutschen bezieht; die erste Abtheilung umfasst die königlichen
Privilegien und Erlässe, die zweite, leider unvollendete, die Verfügungen
der städtischen Behörden, die Jura nzunicipalia, Wilkör der Stad, welche
Bucher eben in der vorliegenden Festschrift herausgibt und erläutert. Die
27 Miniaturen hier von J. Löwy in ausgezeichneten Lichtdrucken wieder-
gegeben haben der Handschrift den Namen Codex picturatus verschafft;
sie stellen die Ausübung je eines Gewerbes oder dessen Wappen dar,
außerdem findet sich einerKreuzigung und das Stadtwappen von Krakau.
ln tiefeindringender Untersuchung behandelt der Herausgeber nach einer
Besprechung des Codex und Schilderung der Miniaturen die Will-
küren, Zunftgebräuche und Ordnungenund man erhält da ein recht deut-
liches Bild von dem Leben und Treiben im westlichen Polen und beson-
ders in Krakau, dieser in vieler Hinsicht höchst interessanten und merk-
würdigen Stadt. So vermittelt die Bauordnung von r367 ein Bild vom
damaligen Aussehen der Stadt, welche nach dem großen Brande von 1306
den bis dahin durchwegs angewendeten Holzbau durch Stein und Ziegel
zu ersetzen bemüht war; sehr eingehende Bestimmungen werden da
erlassen und nicht nur hinsichtlich der Bedingungen der Grunderwerbung,
der Höhe der Stockwerke, der Abgaben, sondern auch in Bezug auf Pflege
der Straßen u. s. w. Dass Handel und Gewerbe in Blüthe standen und
dass viel Aufwand getrieben wurde, beweisen die in alle Lagen des
Lebens eingreifenden Luxusgesetze, so z. B. der Rathsbeschluss von 1336,
der den Völlereien bei Hochzeiten Einhalt zu thun sucht, die Zahl der
Gäste, der Gerichte, der Sänger und Lustigmacher beschränkt; 14.95 wird
eine neue Luxusordnung nöthig. Sehr bemerkenswerth ist, dass die deut-
schen Einwanderer sich von den Eingeborenen nicht abgeschlossen haben,
in den Zünften sind die Angehörigen beiderlqy gecrunge vereinigt. Dass
die Zünfte die Bürgerwehr gebildet, geht daraus hervor, dass die Einkaufs-
und Strafgelder zur Besserung des Harnesch verwendet werden, die
Kürschner 1377 sollen jeden Quatember hiefür einen Groschen erlegen,
die Maler einen Firdung bei Entfremdung der Arbeiter eines anderen, die
Glasmaler sechs Groschen, wenn sie ein Fenster mit nicht eingebrannter
Farben machen, die Töpfer x4o6 für schlechte Arbeit ein Pfund Wachs.
Die Sorge für die Tüchtigkeit der Zunftangehörigen in ihrem Handwerke,
für ihre sittliche Haltung und die Wahrung der Standesehre Findet in
eigenen Ordnungen Ausdruck; die Lehrlingsaufnahme soll überall mit
Feierlichkeit vor sich gehen, die Lehrzeit wird in den einzelnen Zünften
verschieden bestimmt, die Wanderzeit festgesetzt, das eigenmächtige Blau-
machen verboten. Nur ein Bürger der Stadt kann ein Gewerbe betreiben,
die Erwerbung des Bürgerrechtes hat der des Meisterrechtes voranzugeben.
Meisterstücke werden fast durchwegs gefordert und jede Zunft hat ihre
Bestimmungen darüber. Auch die Beschau ist eingeführt, falsch ding
wird mit Vernichtung oder Geldbuße gestraft. Das Verbot, den Zunft-
genossen Kunden oder Arbeiter zu entfremden findet sich fast überall.
Auch über die Feiertagsheiligung, die Verwaltung der Zunft, die Ordnung
in den Versammlungen finden sich Bestimmungen; die Bußen bestehen
in Geld bei den Goldschmieden auch in Wachs, 14.89 für Harnesch,
für die Zeche oder die Stadt. Mit einem Worte, es bietet sich hier ein
sehr reiches culturgeschichtliches Material, für dessen Erschließung man
dem Herausgeber zu großem Danke verpflichtet ist.
3. Illustrirter Katalog der Ornamentsticlzsammlung des k. k. Oesterr.
Museums für Kunst und Industrie. Erwerbungen seit dem Jahre 1871.
ro
Im Auftrage der Museums-Direclinn bearbeitet von Franz Ritter.
M1"! 130 Illustrationen. Druck und Verlag von R. u. Waldheim. gr. 8".
Seit der Herausgabe des von Schestag bearbeiteten Kataloges der
Ornamentstichsammlung des Museums 1871 hat sich die Sammlung
durch glückliche Ankäufe fast um das Doppelte vermehrt, manche Abthei-
lungen, wie die der Fechb, Ring- und Reitbücher, Exercier-Reglements,
dann der Spielkarten des 16., der verzierten Symbole deutscher, fran-
zösischer, holländischer und italienischer Buchdrucker und Verleger des
rS. bis 17. Jahrhunderts sind in dem seit dem Erscheinen der Arbeit
Schestag's verstrichenen Zeitraume überhaupt erst neu hinzugekommen
und namentlich die Sammlung der Buchzeichen des Museums ist zu einer
in ihrer Art einzig dastehenden Specialität gediehen. Da von jenem ersten
Kataloge eine Neuauflage, welcher die inzwischen gemachten Erwer-
bungen beizufügen gewesen wären, gegenwärtig nicht zweckmäßig schien,
weil noch eine größere Zahl von verkäuflichen Exemplaren des Werkes
vorräthig ist, so war es ein sehr guter Gedanke, die Erwerbungen seit
dem Jahre 1871 in einem eigenen Kataloge zu bearbeiten. Was die Durch-
führung und Anordnung des Werkes betrifft, so galt es, wie das Vorwort
hervorhebt, das von Schestag Begonnene in pietätvoller und zugleich dem
heutigen Stande kunstgeschichtlicher Forschung Rechnung tragenderWeise
fortzusetzen. Dies ist geschehen; die im Kataloge von 1871 aufgestellten
Hauptgruppen wurden beibehalten, aber hie und da sind Vereinfachungen
oder auch Erweiterungen in der Untertheilung durchgeführt, wie sie sich
aus dem Materiale der Bearbeitung zwanglos ergaben und die Ueber-
sichtlichkeit und systematische Anordnung zu fördern geeignet schienen.
Die umfangreiche, beschreibende Fachliteratur ist herangezogen, auch, wo
es zweckdienlich war, auf die Literatur des vorigen Jahrhunderts zurück-
gegangen, selbst die in den verschiedenen Zeitschriften verstreuten Mit-
theilungen und Nachweise sind gewissenhaft berücksichtigt worden, die
biographischen Daten wurden durchwegs überprüft, zahlreiche lrrthümer
früherer Annahmen berichtigt, mehr als die Hälfte neue Biographien
beigefügt, und all dies ist so gründlich und mit solcher Sachkenntniss
geschehen, dass das Werk sowohl dadurch als auch durch die Fülle des
in ihm enthaltenen, bisher unbeschriebenen Materials als unentbehrliche
Ergänzung aller Handbücher für Kupferstichkunde mit großem Nutzen
Verwendung finden wird. Dank dem Entgegenkommen des dem Museum
nahe verbundenen hochverdienten Verlegers war es möglich, den Katalog
überaus reich, mit 130 Illustrationen, auszustatten. Ihre Auswahl, vom
Standpunkte des Lehrzweckes und praktischer Verwerthung getroffen,
umfasst alle Gruppen und alle Stile. So ist das Buch in der That, was
es ausdrücklich sein will, nicht nur ein Verzeichniss, welches den gegen-
wärtigen Besitzstand gewissenhaft feststellt, ein Katalog, wie ihn noch
keine andere derartige Anstalt ihr eigen nennen kann, sondern auch eine
395
Vorbildersammlung für Alle, die dem Kunsthandwerke nahe stehen, ver-
gnüglich zu betrachten für Jedermann.
4. Die ägyptischen Textilfunde im k. k. Oesterr. Museum. Allgemeine
Charakteristik und Katalog von Alois Riegl. Mit I3 Taf. in Licht-
druck. Verlag von R. v. Waldheim. 4".
Auch dieses Werk ist eine schöne und sehr gelungene Festgabe,
zur rechten Zeit erschienen, ehe die durch Graf's Funde eingeleitete Be-
wegung zurückzugeben beginnt. Der Hauptstock des dem Museum gehö-
rigen Besitzes wird durch die aus einem Leichenfelde nächst Sakkarah
von Theodor Graf gewonnenen Textilfunde gebildet, aber auch von der
durch Dr. Bock zu Akhmim gemachten Ausbeute ist Einiges, und dar-
unter manch hochinteressantes Stück, nach Wien gelangt. Schon zu
Anfang des Jahrhunderts kamen vereinzelte altägyptische Textilfragmente
nach Europa, sie fanden aber entweder nicht die genügende Beachtung,
oder man war rasch geneigt, sie in die pharaonische Zeit zurück zu ver-
setzen, ohne dies mit stilistischen Gründen irgend rechtfertigen zu können.
Erst die Graf'schen Funde, welche in Karabacek einen aufmerksamen
und gelehrten Erklärer erhielten, haben der Untersuchung festere An-
haltspunkte gegeben, von denen aus in der vorliegenden Arbeit RiegYs
auf Grund eindringender technischer und stilistischer Prüfung im Zu-
sammenhange mit den Funden von Akhmiru sehr interessante Ergebnisse
zu Tage gefördert werden. Ludwig und Wiesner haben hier durch Unter-
suchung der Faser- und Farbstoffe den Verfasser sehr wesentlich in
seiner Arbeit unterstützt. Riegl bespricht in der Einleitung den ehe-
maligen Gebrauchszweck der Funde, dann den verwendeten Rohstoff
Leinen und Schafwolle, an zwei Zeugdrucken Baumwolle, Seide nur als
Einschlag zur Einwebung von Bordürestreifen; er sucht die Farbstoffe
zu bestimmen und widmet im weiteren Verlaufe der Technik eingehende
Untersuchung. Die Weberei tritt überwiegend hervor, die Leinwand-
bindung spielt die wichtigste Rolle, aber auch freie Bindungen zur" Her-
stellung einfacher, meist geometrischer oder stark stilisirter Muster waren
der Weberei geläufig, man findet lancirten Schuss Tafel Vl und Bro-
schirung Tafel VIl. Die Verzierungen der Leinen- und Wollgewebe
sind zumeist gewirkt und zwar auf der höchsten Stufe der Ausbildung.
Dagegen tritt die Stickerei völlig zurück; einige Sticharten erscheinen
freilich nicht nur zum praktischen Zwecke der Näberei, sondern auch
in der Absicht zu schmücken gehandhabt, lnschriften werden in kurzen
Plattstichen eingefügt. Doch liegen wirkliche Stickereien vor, eine stark
stilisirte Stielsticharbeit und eine andere, welche das deutliche Bestreben
zeigt, ein Relief hervorzubringen. Riegl zieht den Schluss, dass die Textil-
kunst des classischen Alterthums die Stickerei im Allgemeinen nur heran-
zog, wenn es galt, ein gewisses Relief auf dem zu verzierenden Grunde
zu erzeugen. Von hohem geschichtlichen Interesse ist eine antike Silber-
aßi
stickerei in einer Technik, welche sich in Indien bis auf den heutigen
Tag erhalten hat. Aus den Funden von Akhmim rühren mehrere Zeug-
drucke her, welche an die javanischen Batik-Sarongs erinnern. Auch sehr
kunstvolle Posamenterie ist vertreten in bisher unaufgeklärter Technik.
Ueberraschenden Aufschluss gewähren die durchhrochenen Textilarbeiten,
die spätere Näh- und Klöppelspitze findet hier ganz deutlich ihre Vorv
läufer. Die Ornamentik ist überaus reichhaltig und sie enthält eine Fülle
decorativer Elemente, die bisher nur aus den monumentalen Werken
bekannt waren; dieses Capitel ist besonders eingehend und mit großer
Sachkenntniss behandelt. Mit einer einzigen Ausnahme tritt durchwegs
der Charakter der spätantiken Ornamentik zu Tage, christliche Elemente,
völlig im ravennatischen Mosaikenstil gehalten, geben weiteren "Anhalt
für die Zeitbestimtnung. Riegl möchte daher auf das 4. Jahrhundert
schließen und nur die koptische Inschrift auf Tafel IX, welche Krall
in's 7. Jahrhundert verweist, veranlasst ihn, sich mit der weiten Grenze
vom 4.. bis 7. Jahrhundert zu begnügen. Die Lichtdrucke, welche unter
Eder's Leitung in der k. k. Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie
und Reproductionsverfahren sehr sorgsam hergestellt sind, geben den
Farbentonwerth der Gewebe und die technischen Eigenthümlichkeiten
der Wirkereien trelflich wieder.
Goldschmiedekunst-Ausstellung.
Die Ausstellung von Goldschmiede-Arbeiten, welche im April d. J.
in Wien eröffnet worden ist, war in erster Linie ein Unternehmen der
Wohlthätigkeit. Der Ertrag soll den Armen Wiens und der Vororte
zu Gute kommen, daher mussten die Kosten, welche schon durch die Ge-
währung einer Reihe von Sälen im fürstlich Schwarzenberg'schen Palais
beträchtlich vermindert waren, so viel als möglich eingeschränkt und
anderseits Alles aufgeboten werden, um die Sache anziehend für das große
Publicum zu machen; überdies blieb für die Vorbereitungen nur geringe
Zeit verfügbar. Diese Umstände sind bei der Beurtheilung der Ausstel-
lung im Auge zu behalten. Längere Vorbereitungsfrist würde ohne
Zweifel das Zusammenbringen einer noch viel größeren Zahl bedeutender
Arbeiten ermöglicht haben, und ohne den erwähnten praktischen Zweck
wäre in der Wahl der Gegenstände und der Art der Aufstellung wahr-
scheinlich mitunter anders verfahren worden. Trilft sonach die häufig
für ähnliche Ausstellungen gewählte Bezeichnung als Aufnahme des ln-
ventariums der in einem Lande in Privatbesitz befindlichen Kunstwerke
einer bestimmten Gattung in diesem Falle nicht zu, und ist sie auch
für das fachmännische Studium weniger ergiebig, als z. B. die Gold-
schmiedekunst-Ausstellung vom Jahre 1884, in Budapest und die kirch-
liche Ausstellung irn Oesterr. Museum 1887, so bildet sie doch in
395
gewissem Belang eine Ergänzung jener beiden, indem sie namentlich
viele Erzeugnisse für den Profangebrauch zum ersten Male zugänglich
gemacht und die Arbeit des vorigen Jahrhunderts in größerer Reichhal-
tigkeit zur Anschauung gebracht hat.
Wenn bei der Anordnung im Allgemeinen zunächst der malerische
Eindruck berücksichtigt worden ist, so scheint innerhalb dieser Begren-
zung doch eine gewisse didaktische Tendenz obgewaltet zu haben. Auf
eine Sammlung von 4.000 Ringen, denen leider nicht der für die Wür-
digung des Einzelnen erforderliche Raum zugestanden werden konnte,
folgen verschiedenartige moderne Arbeiten, welche auch verschieden-
artige Emplindungen erregen. Von den silbernen Rennpreisen bestä-
tigen viele, dass gewisse Gebiete dem Stil auch nicht einmal vorüber-
gehend Einfluss gestatten, während man sich Angesichts einzelner Ar-
beiten aus halbvergangener Zeit, z. B. eines Pocals mit Cameen Wien
1853, gern der Vorstellung überlässt, dass das heute kaum mehr denkbar
wäre. Und so viel Absonderlichkeiten auch die anderen Säle hier und
da noch bergen, bewegt man sich bei dem Gange durch diese doch
allmälig dem Besseren und Besten zu, das --Werke der Früh- und Hoch-
renaissance in dem rothen Saale versammelt ist.
Vielleicht war es auch kein Zufall, dass in nächster Nähe des Dia-
mantenschrankes ein Pultkasten mit meistens indischen Schmuckgegen-
Ständen seinen Platz gefunden hat. Der Gegensatz kann nicht größer
sein. Was in der Regel einen dreifachen Halbkreis von Beschauern und
namentlich Beschauerinnen, vor deren glühenden Blicken die Glastafeln
des einen Schaukastens glücklicherweise nicht schmolzen, an diesen
fesselte, war viel weniger die geschmackvolle Verbindung von Opalen,
Smaragden, Rubinen u. s. w. mit Brillanten, als der materielle Werth
der Steine von seltener Größe und die Häufung von Strahlenkernen an
anderen Obiecten. Darüber ließen begeisterte Ausrufe keinen Zweifel.
Die Edelsteine, welche in dem gegenüberstehenden Kasten als Bestand-
theile von Hals- und Armbändern u. dgl. zu sehen sind, zeichnen sich
weder durch Größe noch durch Seltenheit aus; allein ihre Zusammen-
stellung, die Verbindung mit Filigran oder Email, die Anordnung der
ganzen Schmuckstücke zeugen von einem natürlichen Farben- und Formen-
sinne und uralt vererbter Bildung des Auges und der Hand. Wie in der
Kunst Indiens überhaupt stehen wir, die wir nicht Gelegenheit haben, den
mancherlei Ursachen der verschiedenen Erscheinungen nachzugehen, auch
hier zwei scheinbar einander ausschließenden Richtungen gegenüber auf
der einen Seite herrscht das Bestreben, durch die Masse des glänzenden
Metalls und durch phantastische Ornamentik zu blenden den Be-
suchern der Pariser Ausstellung von 1878 noch in Erinnerung aus dem
viel angestaunten Schatze des Prinzen von Wales und hier durch einige
Gefäße vertreten, auf der anderen Seite die feinste künstlerische Be-
rechnung, welche den Gedanken an materiellen Werth gar nicht auf-
396
kommen lässt. Durch besondere Schönheit zeichnen sich zwei Hals-
geschmeide aus, das eine aus Edelsteim, Krystall- und Korallenkugeln
zusammengesetzt, in welche Pflanzenornamente aus Goldfäden und kleinen
Steinen eingelegt sind, das andere mit rechteckigen Goldplättchen behängt,
die abwechselnd mit dem schönen Email von Dschepur durchsichtige
Farben, vorzugsweise Roth, auf weißem Grunde überzogen und mit
ebenfalls durchsichtigem grünen Schmelz gleichsam lasirt sind. Neben
diesen verdient ein Brustschmuck genannt zu werden, dessen Gold in
der bei den Siamesen und Cochinchinesen beliebten Art roth gefärbt ist.
Der Schmuckarbeit weiter nachgehend, finden wir, so wenig es an
Anhenkern u. dgl. aus früherer Zeit gebricht, die reichste Ausbeute unter
den Erzeugnissen des vorigen Jahrhunderts, der Stilperiode, welche sich
des Zusammenhanges mit der Renaissance kaum noch bewusst und noch
nicht der Reaction unter dem ersten Kaiserreich erlegen war, unter deren
traditionellem Einßusse wir in der Juwelierkunst noch heute oder
heute wieder? stehen. Auch der entschiedenste Gegner des Rococo
muss anerkennen, dass die damaligen Goldschmiede und Juweliere aus
Metall und Steinen sehr anmuthige Gebilde zu schaffen wussten; und
hier eben ist ein Feld, auf welchem diese Ausstellung getrost den Ver-
gleich mit früheren aufnehmen darf.
An den Schmuck im engeren Sinne reiht sich die große Menge
zierlicher Kleinigkeiten, welche der eleganten Welt jener Zeit unent-
behrlich waren und deren Gestaltung und Verzierung nicht nur dem
Geschmack und der Kunstfertigkeit, sondern auch der Farbenlust immer
noch Gelegenheit zur Bethätigung gewährten, als die Goldschmiedekunst
im Großen sich bereits auf das reine Silber beschränkt sah und in dessen
Eintönigkeit höchstens durch Poliren und Mattireu einige Abwechslung
zu bringen vermochte. Wie die Ausstattung des Toilettentisches der
Damen und auch der Herren mit Büchschen, Fläschchen und allerlei
Geräthschaften, die Taschenbestecke aller Art, die Moschusbüchschen
und Bonbonnieren, die Uhren und Notizbücher u. dgl. m. einer aus-
gebreiteten Industrie Beschäftigung gaben und die Künste des Model-
lirens, Gießens, Treibens, Ciselirens wiewohl das Stanzen schon eine
wichtige Rolle spielte ferner die Schmelzmalerei wiewohl nur auf
ihrer spätesten Entwickelungsstufe lebendig erhielten, das wird uns
in zahlreichen Beispielen vergegenwärtigt.
Auch für die Anwendung des Rococo auf die Gefäßbildenerei, kirch-
liche und weltliche, fehlt es nicht an Belegen. Im Vordergrunde steht
hier die Augsburger fabriksmäßige Arbeit, welche damals alle Höfe mit
Tafelgeschirr versorgte. Auch wirkliches Mobiliar aus Silber, sonst nur
in fürstlichen Schlössern zu sehen, Tische, Sessel, Spiegel, dazu schwere
Lichtträger verschiedener Größe, Tafelaufsätze u. A. 111., Dinge, deren
kalte Pracht immer kälter und steifer wird, je näher ihre Entstehungszeit
unserem Jahrhundert liegt. Nirgends vermissen wir mehr die Farbenzuthat
0a
als an den sogenannten Hildesheimer Lauben aus dem Besitze des Herzogs
von Cumberland, Tafelaufsätzen Augsburger Herkunft 1763, in welchen
die alte französische nef eine dem Zeitcharakter entsprechende Erneuerung
erfahren hat. Wie heiter würden die ganz naturalistisch behandelten
Gartenlauben, in welchen komische Musikantengruppen aufspielen, eine
Tafel schmücken, wenn Email in der Weise der Renaissance mitbenützt
worden wäre! Vielleicht war das Gitter- und Laubwerk auf Belebung durch
frische Blumen berechnet. Uebrigens würdigt man diese zierliche Arbeit
in höherem Maße nach Betrachtung einzelner etwa hundert Jahre älterer
Stücke, z. B. einer großen Uhr, deren Ziffern aus Türkisen zusammen-
gesetzt sind.
Sehen wir von zwei Tafeln mit antikem Goldschmuck und einigen
kirchlichen Gegenständen ab, so kann als die zeitliche Grenze der Aus-
stellung die Periode angenommen werden, in welcher im Norden die
Gothik sich mit der Renaissance zu verschmelzen anfing. Die nur spar-
same Vertretung des Mittelalters hat ihren Grund ohne Zweifel in dem
Umstande, dass erst vor zwei Jahren die Kirchen sich ihrer Schätze für
eine Wiener Ausstellung entäußerten, welche ebenfalls in die Zeit hoher
Feste fiel. Dagegen sind Trinkgefäße in großer Zahl zusammengekommen
und in den mannigfaltigen Formen, in welchen sich die Laune des sechs-
zehnten und siebenzehnten Jahrhundertes gefiel. Die in Silber gefassten
Nautilusmuscheln, Cocosnüssq, Straußeneier, Hörner, die Nachbildungen
von Ananas und Weintraube, von Hirsch, Pferd, Hund, Eule u. s. w.,
die kleinen und großen schöngegliederten Pocale fehlen nicht. Die Marken
von Augsburg, Nürnberg, Ulm, Regensburg, Wien, Prag u. a. sollen
nachgewiesen sein; wir haben nicht Gelegenheit gehabt, die Gegenstände
daraufhin zu untersuchen. Pocale, mit fast cylindrischer Schale kennzeichnen
sich als ungarische oder siebenbürgische Erzeugnisse, wie sie in Budapest
in so großer Menge zu sehen waren. Auch berühmteMeisternamen, wie David
Attenstätter und Petzold sind durch vortreffliche Stücke vertreten. Unter
den Gürteln, Mantelschließen, Agraffen, Waffen und Bestandtheilen der
Pferderüstung gehört ebenfalls Vieles Siebenbürgen an, Vieles dem Orient.
Von den Gefäßen nehmen besondere Aufmerksamkeit in Anspruch
Nr. 554, Pocal aus Gold mit aufgelegten emaillirten Wappen, Trophäen
u. dgl. und auf dem Deckel der Figur eines Feldherrn in antikisender
Tracht, Prager Arbeit, dem Freiherrn Niklas Palffy von den Ständen
Oesterreichs nach der Rückeroberung von Raab 1598 gewidmet; Nr. 486,
Pocal, noch gothisirend, durch den Raben als Deckelknauf und eine
Inschrift als Eigenthum des Königs Mathias Corvinus bezeichnet doch
nicht der gewöhnlich vCorvinuspocalu genannte, der sich in Wiener-Neu-
stadt befindet; Nr. 67x, großes Gießgefäß mit sieben Ausgussröhren. Als
Merkwürdigkeiten mögen ferner erwähnt werden, das in eine silberne
Tulpe eingeschlossene Tragaltärchen, Nr. 601, und das Essbesteck, Nr. 590.
Die Griffe von Messer, Gabel und Löffel der Katalog enthält hier einen
398
Druckfehler sind in dem höchst seltenen Email en resille sur verre
decorirt, aber während sonst nur durchsichtige Schmelzfarben in das
mit hier blauer Folie unterlegte Glas oder etwa Glasfluss? eingebettet
sind, begegnen wir hier auch opaker Farbe. Gegen die plumpe und stark
benützte Messerklinge stechen Glas, Email und Silberfassung durch die
saubere Arbeit und die gute Erhaltung auffallend ab. In welcher Zeit
aber die Griffe ausgeführt worden sein mögen, gehören sie immer zu
den interessantesten Objecten der Kleinkunst auf der Ausstellung.
Der Katalog führt bis Nr. 9x4, da aber, abgesehen von den 4000
Ringen, vielfach Mehreres unter einer Nummer vereinigt ist, beläuft sich
die Zahl der Gegenstände viel höher. Besonders werthvolle Beiträge
verdankt die Ausstellung den Herren Erzherzogen Carl Ludwig, Albrecht
und Franz Ferdinand, ferner Graf Em. Andrassy, Graf Banffy, Fürst
Batthyany-Stratttnann, Gräfin Bellegarde-Kinsky, J. Boscowitz, Graf
Bossi-Fedrigotti, Baronin Bourgoiug, Gräfin Clam-Gallas, Herzog von
Cumberiand, Graf Erdödy, Fürst Eszterhäzy, Dr. A. Figdor, Baron
Frankenstein, Fürstin Hatzfeld, M. Hekscher, GrafHerberstein, Graf Hoyos,
Graf Hunyady, Frau von Kallay. Graf T. Karolyi, Fürst und Fürstin
Kinsky, Graf Lainberg, Fürst Johann und Fürstin Liechtenstein, Fürst
Lobanow, Fürst Lobkowitz, Fürst und Fürstin Metternich, Herzog von
Nassau, Graf Nigra, Baron Orczy, Fürst PalEy, Markgraf und Markgräfin
Pallavicini, Graf Plater-Broel, Fräulein Przibram, GrafRaczynski, Prinzessin
Reuß, A. Riedinger, Baron Albert und Baron Nath. Rothschild, Baronin
Schloissnigg, Ad. Jos. Fürst Schwarzenberg, Ad. Silbiger, Frau von Tar-
noczy, Graf Oswald Thun, Egon Prinz Thurn und Taxis, Franz Trau,
Graf Traun, Fürst Trauttmannsdortl, Graf Ernst Waldstein, Freiherr v.
Walterskirchen, Graf Johann Wilczek, Prinz Ernst Windischgrätz, Graf
Edmund, Gräfin Livia und Gräfin Paul Zichy, dem Deutschen Ordens-
schatze, den Kirchen zu St. Stephan, St. Augustin und Schotten, den
Stiften und Pfarren zu Ebenfurth, Geras, Heiligenkreuz, Herzogenburg,
Jamnitz, Klostemeuburg, Melk, St. Pölten, Seitenstettcn, der Genossen-
schaft der Juweliere, Gold- und Silberschmiede in Wien. B.
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Der X8186! im OBSIBIT. Museum. Mittwoch den x5. Mai Nach-
mittags halb Uhr erschien Se. Majestät der Kaiser im Oesterr.
Museum, um die Jubiläums-Ausstellung zu besichtigen. Der Monarch
wurde im Vestibule vom Director Hofrath v. Falke, Vice-Director
Bucher und Hofrath Storck empfangen und zunächst in die Säulen-
halle geleitet. Hier waren zum Empfange anwesend Se. Excellenz der
Unterrichtsminister Dr. v. Gautsch als Repräsentant für die Ausstellung
der Fachschulen, dann der Vorsitzende des Curatoriums, Graf Edmund
399
Zichy, nebst den Professoren der Kunstgewerbeschule und viele Aus-
steller. Der Kaiser besichtigte im Säulenhofe die bosnischen Stoffe und
erkundigte sich eingehend nach ihrer Herkunft und Entstehung. Der
Kaiser war erfreut, zu hören, dass diese Arbeiten von Bosniakinnen,
Schülerinnen des Oesterr. Museums, gearbeitet werden. Im ersten Stock-
werke interessirte den Kaiser die durch das Ministerium arrangirte Aus-
stellung der Fachschulen, deren vierzig vertreten sind. Im Vorlesesaale
fesselten das Interesse des Kaisers jene Gegenstände, welche für den
sogenannten -Hoftitel'-Taxfondsii beschafft wurden. Im Sitzungssaale be-
sichtigte der Kaiser das neue Porträt des Protectors Erzherzog Rainer
von Professor L'Allemand und die Marmorbüste des Grafen Zichy von
Tilgner und fand beide außerordentlich gelungen. In die Ausstellung des
Wiener Kunstgewerbe-Vereines eintretend, wurde der Monarch von dem
Präsidium, den Herren R. v. Waldheim und Hanusch, empfangen
und durch die Räume geleitet, in welchen sämmtliche Aussteller bei ihren
Gegenständen anwesend waren und dem Monarchen vorgestellt wurden.
Am Sehlusse, als der Kaiser sich nach andertbalbstündigem Verweilen
verabschiedete, sagte er nlch habe mich sehr gefreut, die Ausstellung
zu sehen. Sie haben sich sehr viele Mühe gegeben; die Sache ist auch
sehr gelungen und die Ausstellung zeigt sehr schöne Resultaten
Se. königl. Hoheit der Prinzregent Luitpold von Bayern hat am
Sonntag den z. Juni die Jubiläums-Ausstellung des Oesterr. Museums
mit einem Besuche beehrt.
Personalnaohrieht. Se. k. und k. Apostol. Majestät haben mit
Allerh. Entschließung vom 2. Mai d. J. allergnädigst zu gestatten geruht,
dass der Curator des Oesterr. Museums und Professor der classischen
Archäologie an der Wiener Universität Hofrath Dr. Otto Benndorf zur
außerordentlichen Dienstleistung in das Ministerium für Cultus und Un-
terricbt berufen werde.
Geschenk 8.11 das Museum. Der Botschafter beim heil. Stuhle,
Graf Revertera, hat dem Museum vier Fußbodeniiiesen aus dem Palazzo
di Venezia in Rom, deren Entfernung durch Restaurirungsarbeiten noth-
wendig geworden war und die allem Anscheine nach noch aus der Zeit
der Erbauung des Palastes stammen, zum Geschenke gemacht.
Elektrische Beleuehtimg der Museumsräume. ln Ueberein-
stimmung mit dem ErzherzogvProtector brachte der Director in der
Curatoriumssitzung am 24. Mai die elektrische Abendbeleuchtung des
Museums in den Wintermonaten zur Sprache. Das Curatorium schloss
sich seiner Anschauung an und fasste nach längerer eingehender Berathung
einstimmig den Beschluss, besonders in Berücksichtigung der arbeitenden
Classen, die Einführung der elektrischen Beleuchtung dem Ministerium
auf das wärmste zu empfehlen.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monate
Mai von 7956, die Bibliothek von 12.64 PCTSWE" besuchl-
Vorlesungen. Am a8. Februar sprach Dr. Riegl i-Ueber die Entwickelung der
Schrift im Zusammenhang mit der Reihenfolge der Kunststileu.
Der Vortragende beschränkte sich in seinen Darlegungen auf die Zeit von Christi
Geburt bis zum heutigen Tage, räumlich auf das christliche Abendland. Ausgehend von
den Steininschriften der Auguateiachen Zeit wurde die Entwickelung, der Bucberschrift
durch die altehristliche Zeit bis zur Ausbildung der karolingiselien Minuskel verfolgt
ein Procesa der Anpassung rein antiker Formen an die jeweiligen Bedürfnisse der in
ihrer Entwickelung fonschreitenden jungen Culturvolker des Mittelalters, womit die Be-
wegung in den Künsten vollkommen parallel lauft. Von romanischer Zeit an ist es die-
400
selbe aufstrebende, in die Hohe dringende Tendenz, die auf beiden Gebieten jetzt äußerlich
übereinstimmend zu Tage tritt, worauf im Zeitalter des Humanismus ein Zurücltgehen
auf die spate Antike und das frühere Mittelalter erfolgt. Nicht minder gleichmäßig lußern
sich die Renaissancen des 17. und 18. Jahrhunderts in Schrift und Kunst. Die moderne
Zeit endlich, die alle verflossenen Stilarten kennt und übt, erweist sich ebenso virtuos
im Gebrauche aller Buchstabenformen von der Capitale bis zur gothischen Majuskel.
Den Cyklus der Vorlesungen schloss Custosadjunct Dr. Karl Masner mit dem
Thema nDie Sammlung antiker Vasen im Oesterr. Museums.
Nachdem der Vortragende die Geschichte der Sammlung sltizzirt und den Werth
derselben hervorgehoben hatte, führte er die bedeutendsten Stücke in historischer Ordnung
vor. Zuerst wurde die alteste Periode griechischer Keramik an mehreren Gefaßen des
Dipylonstiles charakterisirt, dann wurden folgende fünf Vasengattungen der archaischen
Zeit besprochen t. Die korinthische, z. die Gattung der Rothwaare, 3. die kyrenaische,
4. die sogenannte Caeretaner Gattung, für die ionischer Ursprung in Anspruch genommen
wurde, 5. die attische. Bevor der Vortragende zu den Gefäßen des rothügurigen Stiles
überging, entwickelte er die Entstehung der rothiigurigen Technik aus der schwarzfigu-
rigen und legte dar, dass dieselbe sich auf der Schale ausgebildet habe. Die Geschichte
dieser Gefäßgattung wurde verfolgt bis zur Blüthezeit; als eine typische Musterleistung
derselben wurde die Schale des Duris mit der Darstellung des Watfenstreites vorgeführt,
im Anschlusse daran der Skyphos mit der Losung des Hectors. Zum Schlusse wurde
noch ein Gefäß mit Goldschmuck und der bekannte polychrome Lekythos behandelt.
E1116 Gedenktafel für R. v. Eitelberger, gewidmet von einem
Kreise seiner Freunde und unter den Arcaden des Universitätsgebäudes
in die Wand eingelassen, wurde am 30. Mai in das Eigenthum der Uni-
versität übergeben. Sie zeigt das Bild des Gefeierten. modellirt von Pro-
fessor v. Zumbusch und in Bronzeguss ausgeführt von Pönninger. Professor
Wickhotf hielt die Ansprache an den Rector magnificus, in welcher er
daran erinnerte, dass Eitelberger im Verein mit Gustav Heider zuerst
eine wissenschaftliche Beschreibung der Kunstdenkmäler Oesterreichs
unternommen, die Errichtung eines Lehrstuhles für Kunstgeschichte an
der Wiener Universität, der ersten auf deutschem Boden, durchgesetzt,
und durch die Gründung des Oesterr. Museums, die Herausgabe der
Quellenschriften etc. sich unvergängliche Verdienste erworben habe, und
dann Eitelberger als stets anregenden Lehrer charakterisirte. Hofrath
von Lang als Rector gedachte in seinen Dankworten Eitelbergefs als
Collagen. Außer den Verwandten und näheren Freunden des Verblichenen
wohnten Ministerialrath Graf Latour, mehrere Universitätsprofessoren,
Angehörige des Oesterr. Museums und der Akademie der Künste der
einfachen Feier bei.
Literatur Bericht.
Naborre Campanini Ars siricea Regii; vicende dell' arte della seta in
Reggio nell' Emilia dal secolo XVl a1 secolo XIX. Reggio nell" Emilia,
stab. tipu-litografico degli artigianelli 1888. 4". 344 S. Taf.
Wir wissen, dass im 15. Jahrh. die Seidenweberei in Oberitalien großen Auf-
schwung nahm, dass im darauf folgenden Jahrhundert fast jede größere Stadt daselbst
eine mehr oder minder namhafte Seidenindustrie betrieb, dass aber im I7. Jahrh. parallel
mit dem siegreichen Vordringen der lyonesischen Concurrenz ein Rückgang der italieni-
schen Fabrieation eingetreten sein muss, der im Laufe des tB. Jahrhs. an den meisten
Orten mit völligem Erlöschen endete. Die naheren Umstande, unter denen sich dieser
Process in Reggio, dem Hauptorte der Emilia, vollzog, lernen wir durch das vorliegende
Buch kennen, und dieselben Ursachen des Aufschwungs und des Verfalls werden wohl
für die oberitalieniacbe Seidenweberei überhaupt zu gelten haben. Ihre Gründung ver-
dankte sie in Reggio ebenso wie in Mailand und anderweitig der Speeulation der herr-
sehenden Dynastie, in unserem Falle unmittelbar der Lucrezia Borgia, die zu dem
Zwecke im I. 150a einen genueaiachen Seidenweber der Commune empfahl. Da wegen
401
der stattlichen Seidenzucht auf ferraresischem Gebiete an Rohmaterial kein Mangel war,
und alle Welt damals italienische Seidenstotfe begehrte, erscheint der rasche und glan-
zende Aufschwung der jungen Industrie ganz natürlich. Zuerst fand man seine Rechnung
auch ohne Statuten, später zwang die steigende Concurrenz, mit der die Nachfrage nicht
gleichen Schritt hielt, zu zunftmäßiger Abschließung. Anfangs zum Segen, wird die Zunft
wie anrlerwärts mit der Zeit zum Hemmschuh einer gedeihlichen Entwickelung, während
anderseits der Fiscus den veränderten Verhältnissen nicht Rechnung tragen will. lndu-
striüse Kaufleute, die sich eine gewisse Unabhängigkeit von den Zunftregeln zu erringen
wissen, bringen es noch zu vorübergehendem Aufflacltern, und als sich endlich nichts
mehr erpressen lässt, greift die Regierung mit Enqueten und Subventionen ein-zu spät.
Neben der Schilderung des historischen Vorganges finden sich auch Excurse über die
jeweilige Ornamentik eingestreut, denen aber die allzu blumenreiche Sprache leider den
größten Theil ihres Werthes raubt. Zu größerem Danke hatte uns der Verfasser ver-
pflichtet, wenn diese seine Excurse durch Beispiele illustrirt waren wir hatten ihm
dafür die schlechten Reproductionen von Reggianer Fabriksmarken gerne geschenkt.
Rgl.
Die mittelalterliche Kalenderillustration, ihr Ursprung und ihre Entwicke-
lung bis zur vollständigen Ausbildung der Typen im Xl. Jahrhundert.
Von Alois Riegl. Separatabdr. aus den "Mittheilungen des Instituts
für österr. Geschichtsforschungn, X. Bd., i. Heft. Innsbruck, Wagner,
1889. S". 74 S.
Der Verfasser beginnt seine Abhandlung mit der Erläuterung des Begriffes des
Kalenders aus seiner Bestimmung zur Feststellung der regelmäßigen Wiederkehr von
Verrichtungen ländlicher oder häuslicher, politischer oder sacraler Art, und aus seiner
Grundlage, welche mit ihrem Bezug auf Sonne und Mond rein astronomischer Natur
ist. Durch den mehr augenfälligen Umlauf des Mondes und seine Monatsphasen wurde
die Aufnahme des Mondjahres für ein Kalendersystem erleichtert und die nach dem-
selben festgesetzten sacralen Traditionen verhinderten auch spatethin das Aufgeben des
Mondiahres, als man das für den aclterbautreibenden Landmann viel wichtigere Sonnenjahr
bereits schärfer und rationeller zu berechnen und einzutheilen wusste. Zu dieser Ein-
theilung dienten zwolf Sternbilder, der Thierkreis, an welchen die Sonne geocentrisch
genommen vorüberzieht und die in diesen Sternbildern von der Phantasie gesehenen
Wesen wurden alsbald die ersten und natürlichsten Repräsentanten der zwölf Monate des
Sonnenjahres.
Nach den Ausführungen des Verfassers waren es die Griechen der hellenistischen
Zeit, welche die beiden Elemente des Kalenderschmuckes ausbildeten, nämlich l. die
Verknüpfung des Kalenders mit dem Himmel als seiner astronomischen Grundlage ver-
mittels der Thierkreiszeichen, und z. die Verknüpfung mit dem menschlichen
Erdenleben, gemäß der Gebrauchsbestimmung des Kalenders, durch ftgürliche Darstel-
lungen, welche sich auf der Menschen Thun in den einzelnen Monaten beziehen, die
sogenannten Monatsbilder. Diese beiden Elemente blieben die unverrückbaren Brenn-
punkte der weiteren Entwickelung des Kalenderschmuckes sowohl in der römischen
Kaiserzeit als auch im Mittelalter und dies aus den erhaltenen Denkmälern zu erweisen,
war die Hauptaufgabe, welche sich der Verfasser gestellt und in hochst anerkennens-
werther Weise gelost hat.
Zu diesem Behufe bespricht er zunächst einen Festkalender aus dem t.-z Jahr-
hundert vor Chr., den Matmorfries an der Kirche Panagia Gorgopiko zu Athen, an
welchem bereits die Monate durch Thierkreiszeichen, und die jeweiligen Beziehungen
zum menschlichen Leben durch Figuren ausgedrückt sind, welche eine bestimmte Hand-
lung vornehmen. Von der richtigen Ansicht ausgehend, dass die römische Kaiserzeit als
eine Fortsetzung der hellenischen Cultur aufgefasst werden kann, werden nach einer
schwierigen Untersuchung über den römischen Bauernkalender und die Herübernahme
des griechischen Zwolfgotterkreises als Repräsentanten der Monate das Menologium ru-
sticum Colotianum von Neapel und die Gabinische Ara im Louvre beschrieben. Sodann
kommt der Kalender des Filocalus, des Chronographen von 354, an die Reihe, welcher
seither von Strzygowski im ersten Ergänzungshefte zum Jahrbuch des kais. deutschen
archäologischen Institutes mit Wiedergabe der erhaltenen Copien dieses Kalenderschmuckes
veröffentlicht wurde. Es wird die Authenticität der Verse bei den Bildern des Filocalus
untersucht und das allmälige Ueberwiegen der Bilder aus dem Profanleben der Menschen
und dem Naturleben der Thiere über die Festdarstellungen der älteren Kalender in die
rechte Beleuchtung gerückt. Nach kurzer treffender Charakteristik der Uebergangserschei-
nungen in den Handschriften aus den ersten Jahrhunderten des christlichen Mittelalters,
mit Bezug auf ihre Stellung auf den Denkmälern der antiken Literatur und Kunst, werden
bei Besprechung des karolingischen Zeitalters vorerst die Versuche der Dichtung auf
unserem Gebiete, sich von der Antike zu emancipiren, hervorgehoben, und zwar durch
Analyse des Kalendergedichtes des Monches Wandalbert von Prüm aus dem 9. Jahrh. und
zweier Carmina Salisburgensia. Da aus der Verschmelzung des Martyrologs mit dem römi-
schen Kalender der mittelalterliche hervorgegangen ist, so widmet der Autor dem Watnlal-
bert-Martyrolog der Regina in der vaticanischen Bibliothek eine sehr ausführliche Beschrei-
bung, aus welcher sich ergibt, dass hier in den Bildern neben bewusster Anknüpfung an
die Antike aber auch neue Elemente hinzutreten, welche mit der Antike nichts mehr zu
schaden haben. Auch nach technischer Seite waren die ersten zagenden Schritte für Aus-
bildung einer neuen volksthümlichen Kalenderillustration seit dem Ausgange der Karo-
linger gethan und nach Ablauf des ersten Jahrtausends tritt diese Ausbildung in dem
Kalender von St. Mesmin in der vaticanischen Bibliothek fertig und geschlossen hervor.
Der Verfasser bestimmt die hohe Bedeutung dieser Bilder mit Herübernahme der Pa-
rallelen aus den Salzburger Gedichten und aus den Breviari d'amor des provencalischen
Dichters Matfre Ermengaud de Beziers um 11.88", und halt dann Umschau auch außer-
halb Frankreichs nach einschlägigen Denkmälern, an denen sich der Uebergang von der
antiken zur mittelalterlichen Auffassung und Darstellungsweise bekunde. Er bespricht
solche Denkmale, die sich in England, Spanien, Deutschland, Italien und auf byzan-
tinischem Kunstgebiete fanden und schließt mit einem kurzen Excurse über die Stern-
bilderillustration im Mittelalter, nachdem in den zuletzt beschriebenen Kalendern die Auf-
merksamkeit vorwiegend von den Monatsbildern in Anspruch genommen wurde.
Vier Lichtdrucke nach Bildern der beiden vaticanischen Handschriften, welche hier
von Riegl zum ersten Male ihre volle Würdigung fanden, sind der Abhandlung bei-
gegeben, welche, wie es die Natur des Stoffes mit sich bringt, keine leichte Lectüre zu
nennen ist. Aber mit der Bewältigung aller einschlägigen alten und neuen Literatur und
mit ihrer Fülle von Belehrung über eines der schwierigsten und durch die äußere Aus-
schmückung am wenigsten lockenden Gebiete der wissenschaftlichen und künstlerischen
Forschung ist die Arbeit RiegVs ganz geeignet, ihm eine Stellung unter den jüngeren
Chronnlogen zu sichern. Ch.
Die Schmiedekunst älterer und neuerer Zeit, herausgegeben von Gustav
Trelenberg und Oscar Halfpaap. Breslau, C. Dülfer. Heft
'Fol. M. 5.
Dem vorliegenden Werke wird es an entgegenkommender Theilnahme von Seite
der Fachleute auf dem Gebiete der Schmiedekunst wie von Seite ihrer Liebhaber nicht
fehlen; man kommt heutzutage der Kunstschlosserei mit neu erwachtern Interesse ent-
gegen und sie selbst steht allerorten bereits wieder auf der Hohe der Leistungskraft
früherer Tage, das Technische wird gründlich beherrscht, gute Vorbilder werden mit
gesundem Verstandnisse benutzt. Die Herausgeber wollen in zwangloser Auswahl eine
reiche Fülle schöner Vorbilder bieten und sie versprechen viel bis jetzt ganz Unbekanntes,
so vor Allem aus dem Osten Deutschlands, zu bringen. lm vorliegenden Hefte sind einige
alte und neue Arbeiten aus Breslau abgebildet, eine knappe aber erschöpfende Ertgu.
terung ist ihnen beigegeben; drei der Arbeiten sind aus der Werkstatt des einen Her.
ausgebers, Trelenberg, hervorgegangen. Die Ausstattung lasst nichts zu wünschen übrig,
die Lichtdrucke von C. Hesse in Breslau sind schon und klar.
Beschreibung des königl. historischen Museums und der königl. Gewehr-
galerie zu Dresden. Von Dr. jur. Albert Erbstein. Dresden, 1889.
8". Vll, tlg S.
Wenn auch das konigl. Museum zu Dresden gar zahlreiche kostbare und seltene
Gegenstande enthält, welche sich in das Gebiet des Hausraths, des Costüms, des Schmucltes
reihen, so ist dasselbe doch vorzugsweise ein Waifenmuseum, und ein großartiges noch
dazu, das an Zahl der Objecte alle anderen derartigen Sammlungen weit überragt, an
Werth derselben den werthvollsten an die Seite zu setzen ist. Es ist nicht das Ergebniss
privaten Sarnmeleifers, wie etwa das Waffenmuseum zu Zarskoe-Selo, die Armeria zu
Turin, sondern aus einer Anstalt des praktischen Gebrauches, einer hübschen Rüstkammer,
erwachsen, als welche sie den kriegerischen Sinn und die rege Kunstliebe der Wettiner
in nahezu vier Jahrhunderten documentirt. Dieser eigenthumliche Charakter verleiht
dem Museum einen allgemeinen historischen Werth, der über die specielle Waifen-
geschichte weit hinausgeht und ihm seit alter Zeit mit allem Rechte Weltberühmtheit
gesichert hat.
Aber auch diese großartige Sammlung theilt das Missgeschick aller aus dem prak-
tischen Leben herausgewachsenen Waffensammlungen; sie kann aus einem gewissen
circulus vitiosus nicht herauskommen, das alte Rüstkammergewand nicht vüllig abstreifen,
um entschieden als wissenschaftliche Anstalt herauszutreten, die sie nun einmal in der
heutigen Welt sein muss.
Aus einer Anstalt zu praktischen Zwecken unter Kurfürst August l. hervorgegangen
bildete sie sich bis in die Zeit August des Starken immer mehr zu einer Collection um,
die den Charakter einer Kunst- und Wunderkammer an sich trug, einem Sammelsurium
von Seltenem und Seltsamem in halb mystischem, halb reckenhaftem Gewande. In der
späteren Zeit erfuhr sie wiederholte Uebersiedlungen und Neuordnungen durch Person-
lichkeiten, die bei allem Willen und aller Freude an dem Gegenstande, doch den
Theorien der Kunst- und Walfenwissenschaft ferne gestanden sind. lhr System der all-
gemeinen Gruppirung war ein laienhaftes, das der Anordnung im Kleinen ein rein deco-
ratives Die späteren Directoren, denen Neuordnungen zugefallen waren, wagten aus
Pietät für dieses Schatzkastlein nur wenig an der gewohnten Eintheilung des Materialea
zu rütteln, und so kam es, dass eine vorn heutigen Standpunkte der Wissenschaft fach-
widrige Ordnung und Theilung gewissermaßen historisch und ehrwürdig geworden ist.
Wir sind weit entfernt, dem heutigen Vorstand und dem letzten Reorganisator
darüber einen Vorwurf zu machen. Sind wir doch selbst aus eigener Erfahrung zu der
Ueberzeugung gelangt, wie schwer es ist in ähnlichen Anstalten gegen die Gewohnheit,
gegen die Vorurtheile anzukampfen und diese aus dem Felde zu schlagen. Die Romantik
sitzt heute noch so fest in den Kbpfen der Generation, dass man nur mit sehr viel Vorsicht
in einem Gebiete Reformen wagen darf, das jene noch als ihre ausschließliche Domäne
zu betrachten gewohnt ist. So haben wir es denn auch noch in Dresden mit einer un-
wissenschaftlichen Eintheilung des kostbaren Materiales zu thun. Wir kommen aus dem
wParadesaaln in den nSchlachtensaaln, sehen in Objecten für ein und dieselbe Bestim-
mung subtile Unterscheidungen gemacht, wie für Pistolen und Pferdezeuge im wPistolen-I
und nSattelsaall, wahrend die von selbst sich ergebende Aufgabe, die Entwickelung
des Waffenwesens zu demonstriren, der eigentliche Cardinalpunkt, über
fachwidrigen Subtilitaten aus dem Auge gelassen wird.
Aber was nützen die Klagen, die heute noch ungehort verhallen; wir müssen da
eine Besserung der Zeit überlassen und können uns nur freuen, wenn im Laufe der Zeit
ein kleines reformatorisches Wagniss ohne Zetergeschrei der Romantiker vorübergeht.
Mittlerweile fehlt es gottlob nicht an trostenden Momenten, in dem Gebiete Jin dem
ernsten Bestreben das unschätzbare Material kunsthistorisch zu beleuchten und fachlich
einer Würdigung zu unterziehen. Wir weisen hier auf jüngst erschienene und demnächst
an's Licht tretende literarische Arbeiten hin, die geeignet erscheinen, eine durchgreifende
museale Reform anzubahnen. Hoch bemerkenswerth sind da die Publicationen dreier fran-
zösischer Autoren, die leider sämmtlich und viel zu früh aus dem Leben geschieden
sind Viollet-le-Duc, Gay und Beaumont. Weiß in Berlin brachte uns in seinem
Katalog des dortigen Zeughauses die Resultate gründlicher Studien. Angelucci's Werk
über die Armeria zu Turin ist nahe dem Erscheinen; die Durchsicht der Aushangebogen,
die uns vorliegen, überzeugte uns von einer eminenten Arbeit eines Fachmannes sowohl
in der Kunst- als Walfenwissenschaft. Nun überraschte uns der verdienstvolle Director des
konigl. historischen Museums in Dresden, Dr. Albert Erbstein, mit einem Büchlein,
dem er den bescheidenen Titel einer nßeschreibung des ltbnigl. histori chen Museums
beilegt, das aber über die Bedürfnisse eines Besuchers desselben hinaus eine ltunstwissen-
schaftliche Monographie mit einer ansehnlichen Summe neuer Forschungsergebnisse darstellt.
Sehen wir von den Erstlingsversuchen F. v. Reibisch's und v. Quandfs 1834
ab, der den Inhalt des historischen Museums nur mehr cursorisch behandelt, dann stellt
sich F. A. FrenzePs nFührer durch das historische Museum 1850 als erste Beschrei-
bung dieser großartigen Collection in der Literatur dar. Seine Arbeit ist für die Zeit
eine ganz vorzügliche zu nennen; heute genügte sie allerdings weit nicht mehr, und
dennoch vergingen 39 Jahre, bis sich ein kenntnissreicher Autor fand, um einem drin-
genden Bedürfnisse zu begegnen. Für den speziellen Kunstfreund haben die vorigen Di-
rectoren Dr. H. Hettner und G. H. Büttner durch Herausgabe eines großen Photo-
graphiewerkei gesorgt, denen Text aber ein so magerer ist, dass der Beschauer mehr
nach dern Bilde als nach der Beschreibung urtheilen kann.
Wie Dr. Erbsteia als Director sein Museum betrachtet, wie er seine Aufgabe
als Autor seiner nßeschreibungu auffasst, das hat er uns in wenigen Worten in seiner
Vorrede dargelegt, die mit folgenden Worten beginnt nDie Abfassung einer kritischen
Beschreibung des konigl. historischen Museums, mit welcher hiemit an die Oelfentlich-
keit getreten wird, hatte deshalb besondere Schwierigkeiten, weil durch mehrere Umzüge
Die 1833 ene anhtelluag erfolgteunter der Leitung v. uandtk. Die Deco-
ration. in gefällig afäiiiifßiäca... Fgmen besorgte mit oßem Geschmack im Prof. Thu rm er.
Frenzel nennt da eine zweckmäßige, systematische Anfste nng, die einen großartigen nie zu ver-
löschenden Eindruck hervorbringt.
494
und mancherlei Umgestaltungen, welche die Sammlung im Laufe der Zeiten durch-
gemacht, sowie namentlich durch das bei den letzten Aufstellungen der Sammlungen
vorhanden gewesene Bestreben, die Anordnung der Gegenstände vorzugs-
weise nach decorativen Gesichtspunkten zu bewirken, eine Verwirrung in
den Bestanden der großartigen Sammlung eingetreten war und der historische Hinter-
grund, der ursprünglich allen in der Sammlung vorhandenen Stücken eigen war, bei
vielen Gegenständen entweder bereits verschwunden war, oder zu verschwinden drohte.
Vieles war verwechselt, Vieles war den Gegenständen angedichtet werden, Vieles war
aber auch ganz in Vergessenheit gerathen
Diese Aeußerung, so gelassen in der Form, nach dern Wahlspruche des Kurfürsten
August l. nSemper suavu, klingt aus dem Munde des Directors wie eine vernichtende
Kritik auf alle Wunderwerke unserer Romantiker, Wachstignrenbewunderer, Theater-
spieler und Tapezierer, die bisher in den ebenso kostbaren als wissenschaftlich bedeut-
samen Waifensammlungen ihre Orgien gefeiert haben. Ja wir konnten, ohne ungerecht
zu sein, noch viel weiter gehen und die bisherigen Aufstellungssysteme als den Grund-
patzen der Conservation direct widersprechend erklären und es schon dieserbalben allein
tief bedauern, dass man nirgends den Muth gefunden hat, solchen deutlich fühlbaren und
eingestandenen Uebelstanden ein Ziel zu setzen.
Und so ist auch unser Autor noch genüthigt, uns vom i-Paradesaalu in das nPi-
stolenzimmer und von da in den i-Schlachtensaal- zu führen, wie 39 Jahre vor ihm
Frenzel; man bewundert die unsägliche Mühe. mit der er sich bestrebt, jeden einzelnen
Gegenstand, der hier zur Decoration dient, auf seine kunstwissenschaftliche und histo-
rische Bedeutung hin zu prüfen, wegen welcher er ja in der Sammlung allein vorhanden
ist. Das ist eine harte, langwierige und nicht dankbare Arbeit, die sich der Autor durch
seine Gewissenhaftigkeit noch saurer hat werden lassen. Nach einer Einleitung, die als
eine selbständige Forscherarbeit ganz interessante und neue Daten zur Geschichte des
Museums bringt, wendet sich der Verfasser den Gegenständen der Kunstkammer zu, über
die er uns" als gewissenhaft vorschreitender Kunsthisturiker eine Menge Daten über Meister
und ihre Werke bringt, die uns zum ersten Male vor Augen treten und als eine wesent-
liche Bereicherung unserer Kunstgeschichte anzusehen sind. Schon in diesem Theile sind
alte tief eingenistet lrrthümer beseitigt worden.
ln dem die Waffen behandelnden Abschnitte ist das Hauptgewicht weniger auf das
waßcnwissensrhaftliche als auf das kunsthistorische Moment gelegt worden. Wenn das
der Culturhistoriker, der Fachmann als einen Nachtheil empfinden kann, so ist der ver-
ständige Kunatfreund dafür um so reichlicher durch eine große Zahl neuer Daten be-
schenkt worden. Dessenungeachtet wäre es wünschenswerth gewesen, einige dem Laien
unverständliche Bezeichnungen, wie i-Baillenkürassu etc. näher zu erklären. Die neu ge-
botenen Daten über Waffenschmiede beruhen auf ernsten und mühsamen Studien und es
ist sehr erfreulich, dass die Forschung sich nun auch entschiedener aufdieses kunsthisto-
rische Gebiet hinüberwagt. Die Zuschreibungen des Verfassers an den Augsburger Plattner
Anton Peffenhauser möchten wir noch nicht unterschreiben, da alle ihn betreffenden
Dresdener Archivsdatcn auf nur gewöhnliche Gebrauchsstücke hindeuten. Jedenfalls werden
die ihm in Dresden zugeschriebenen Prunkharnische mit dem in Madrid bewahrten, seine
Marke tragenden genau zu vergleichen sein.
Das Büchlein, im Museum verkäuflich, ist so werthvoll, dass es nicht in die Ecke
zu stecken ist, wo die Murray, Baedeker etc. stehen; es kann mit Fug und Recht in eine
Bibliothek und in das Fach der Kunstliteratur eingereiht werden. Boeheim.
Bibliographie des Kunstgewerbes.
Vorn 15. April bis 15. Mai 1889.
I. Technik u. Allgemeines. Aesthetik. BrpgSCh-Pßsvhß. fkinr- Die nllägyp-
Kunstgewerblicher Unterricht tusche Kunst und Ihre culturhlslorische
Bedeutung. Bau- u. Kunsxgem-Zlg. für
Bauer. Großherzoglvche Gewerbeschule zu das Deutsche Reich, 8.
Eisenach. Zeitsehr. f. gewerbl. Untenn, Delattre, A. L. Les lampes du musäe
lV, 2. Salm-Louis de Carthage. Revue de l'un
Berain, Jean. DecorationseMoxive im Stile chrätien, n. s. Vll, z.
Ludwig XIV. Lichtdn-Tnfeln nach den Eisenhe rt, A. Vasen und ihre Verzierung.
Orig-Stichen in der Ornamentstichsamml. Vom Fels zum Meer, 188889,3
des k. Kunstgewerbe-Museums zu Berlin. Falke, l. v. Was ist Rococo? 0m Fels
42 Taf. Fol. Berlin, Claesenöz Co. M. 36. zum Meer, ISSBIBQ, 8.
Gesetzgebung, Zur gewerblichen. Schweiz.
GewerbebL, 16.
Gout, Paul. Le bibelot et les antiquites.
Encyclopedie d'architecture, IVC sen, 16.
Handwerk und Kleingewerbe, Ueber das.
Schweiz. GewerbebL, 18.
Hauptwerke, Die, der Kunstgeschichte in
Original-Photographien. Nach d. neuesten
Forschungen geschichtlich geordnet und
mit hiograph. und kunstgeschichtl. Notizen
versehen von Amsler u. Ruthardt. 8'.
283 u. Reg. 28 S. Berlin, Amsler
81 Ruthardt. M. 310.
Hnvard, H. Dictionnaire de Yameublement
et de Ia decoration depuis Ie Xlllß siecle
jusqu"n nos jours. T. J-O. 4'. 615 p.
col. avec grav. en nnir et en couleur.
Paris, Quantin.
Hefner-Alteneck, J. H. v. Trachten,
Kunstwerke und Geräthschnften des 17.
und 18. Jahrhs. nach gleichzeitigen Ori-
ginalen. Seplrat-Ausg. aus dem Werke
Trachten, Kunstwerke u. Gerathscheften
vom frühen Mittelalter bis Ende des 18.
Juhrhs. nach gleichzeit. Origim, z. verm.
u. verb. Autl. Zugleich Suppl. der 1. Aufl
Trachten des christl. Mittelalters u. Kunst-
werke u. Geräthschaften des Mittelalters
und der Renaissance. In 1z Liefgn.
1. Liefg. Fol. Chromolithogr. mit S.
Text. Frankfurt a. M., Keller. M. 10.
Industries of Japan, The. The Athenaeum,
3206.
Knietan, Jul. Technisches Zeichnen für
das Kunstgewerbe. III. Schattenlehre und
Perspective. Im Auftrage des k. k. Oesterr.
Museums für Kunst u. Industrie und mit
Untertntzung des k. k. Ministeriums für
Cultus u. Unterricht herausgeg. Mit 239
Texttig. gr. 8'. III, 155 S. Wien, Graeser.
M. 3.
Klemm. Der Fisch als Sinnbild Christi.
Christi. KunstbL, 5.
Kunstgewerbliche Erzeugnisse orientalischen
Genres. Handels-Mus, 16.
Motivenschatz für die graphischen Künste.
gr. 4". 40 Tat. mit Bl. Text. Wien,
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ot renaisssnce door jemand die ze van
nabii kent. Amsterd., Scheltema 81 Hol-
kema K. Groesbeck. 64 S. 8". II. o'65.
Thür, Die, und ihr Schmuck. Wieck's
Gew.-Z1g., 14.
Unterricht, Kunstgewerblicher, in Frank-
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I. Theil. lll, 88 S. Bamberg, Buchner.
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Werken vorn II.-I7. Jahrh. z. AuH.
I. Bd. ln Liefergn. I. Lieferg. gr. 4".
Chromolith. Leipzig, Brehse. M. 3.
Berain, Jean, s. Gruppe I.
Donjean, A. La Gravur l'eau-fette,
traite pratique et simplifie l'usage des
artistes, eleves et amateurs. 8'. 48 p.
Paris, Le Bailly.
Haus-Chronik, Hohenzolierische. gr. 4'.
438 S. mit allegor. Federzeiehnungen um-
rahmt, u. zz Heliograv. auf weißem Pap.
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Bode, W., s. Gruppe II.
Brambilla, Cam- Antonio Maria Cuzio
la ceramica in Pavia. Pavia, tip. fratelli
Fusi. 8'. p. 73 eon tavole.
Eisenhart, A., s. Gruppe l.
Gmelin, L. Keramische Briefe aus Rom.
Sprechsaal, I8 E.
Künersberger Fayence.
u.
Das Topferdorf lmpruneta bei Flo-
renz. Sprechaual, 17.
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factur zu Charlottenburg. Bau- u. Kunst-
gewerbe-Ztg. f. d. Deutsche Reich, 9.
Seladon-Porzellane, Ueber altchinesische.
Sprechsaal, I7.
Sprechsaal,
VII. Arbeiten aus Holz. Mobilien.
Gnut, Paul. Lit ehincis. Mit einer Abbild.
Encyclop. d'Architecture, IVE serie, 15.
Münzenberger, s. Gruppe ll.
VIII. Eisenarbeiten. Wafen. Uhren.
Bronzen etc.
Orzen Joh., s. Gruppe II.
Schnütgen. Romanische Metallrusette.
Zeitschr. f. christl. Kunst, ll, x.
s. Gruppe ll.
Uhrensammlung, Die Marfelssche, umfas-
send interessante Taschenuhren seit Er-
ündung derselben. ln 48 Lichtdn-Taf.
mit erllun-Text. qu. gr. 4'. lll, 31 Sp.
mit eingedr. Fig. Leipzig, Gracklauer.
M. 10. Kleine Ausg. M. 8-50.
Wastler, .los., s. Gruppe ll.
Wiethase, H. Kanzel von Schmiedeeisen
in der evangelischen Pfsrrltirche zu Ober-
Diebach bei Bacharach a. Rhein. Zeitschr.
für christl. Kunst, ll, l.
IX. Email. Goldschmiedekunst.
Barbier de Montault. Les orfevres et
ioailliers Rome. Revue de l'art ehre-
tien, n. s. Vll, z.
Cloquet, L. La chisse de Saint Eleuthere
Tournai. Revue de l'an chretien, n. s.
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Les armoiries de La Chaux-de-Fonds. Arch.
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Belhazy, J. v. Zwiuermünzen mit dem
Bildnisse Kaiser Franz l. und seiner Ge-
mahlin Maria Theresia. Numism. Zeit-
schrift, XX.
Bussen, A. Der Münzfund von Rstiszell.
Numismat. Zeitsclm, XX.
Danneberg, Herm. Verzeichniss meiner
Sammlung deutscher Münzen der sachsi-
schen und fränkischen Kaiserzeit. gr. 8'.
95 S. Leipzig, ,C. G. Thieme. M. 4..
Germain, L. Etude sur les armoiries de
Ligny-en-Barrois. 3'. 16 p. et pl. Bar-
le-Duc, impr. Contant-Laguerre.
Grecehi, F. ed E. Saggio di Bibliograüa
numism. delle zecclie itsliane medicevali
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Grellet, J. Les cimiers de la maison de
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lmhoof-Blumer. Die Münzen der Kil-
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Eggenberg. Numismat. Zeitschn, XX.
Morel, J. Armoiries bernoises. Arch.
herald. suiss 14-17.
Nngl, A. Rechenpfennige im 18. Jahrhun-
dert. Numismat. Zeitschr" XX.
Raimann. v. Zwei üsrerreich. Münz-
funde. Numismat. Zeirschn, XX.
Rappe, H. Die Münzstätte Kuttenberg.
Numismat. Zeitschn, XX.
Stutz, G. U. Die Erben der Kiburger
Kleinode. Arch. herald. suiss, 14-17.
Tripet, M. Le schild de Pauberge de
Thielle er les armoiries de cette com-
mune. Arch. herald. suiss., 14-17.
Les armoiries de Trachschvald. Arch.
hörald. suiss., 14-17.
Zeller, G. Die an der fürsterzbischbflich-
salzburgischen Münze angestellten oder
für dieselben thätig gewesenen auswär-
tigen Münzeisenschneider, Graveure und
Medailleure. Numismat. Zeitschn, XX.
XI. Ausstellungen. Topographie.
Museographie.
Handels-Museen, Ueber. Handels-Mus, 16.
Berlin.
Eine Archirekrur-Ausstellung im Berliner
Kuustgewerbe-Museum. Deutsche Bau-
zeitung, 14, 16.
A. 5., s. Gruppe lll.
Dresden.
Sitte, C., s. Gruppe l.
Florenz.
Rossi, U. La collezione Carrand nel
Museo Nazionale di Firenze. Archivio
storico dell'arte, ll, 1.
Innsbruck.
Fuss. H. Die permanente Ausstellung
des Tiroler Gewerbevereines und die
Gründung eines Gewerbemuseums in Inns-
bruckqMittheil. des Tiroler GeVL-Vereineä
188g, z.
Lahore.
Fischer, Ludwig Hans. Das Museum
von Lahore. Allg. Kunstchronik, 8.
Mailand.
Molinier, E. Le musee Poldi-Pezzoli.
Gaz. des beaux-arts, avril.
1e s.
Supplement du Catalogue du musee mu-
nicipal des beaux-arts de la ville de Nantes
au janvier 1889; 12'. 11 p. Nantes,
impr. Mellinet Co.
rg.
Verzeichniss der Gegenstände in der Mu-
stersammlung des Bayerischen Gewerbe-
408
museums in Nürnberg. l-VII u. lX.
gnß". Nürnberg, Verlagsanstalt des Bayer.
Gew.-Museums. M. 3-20.
Olmuiz.
Kaiser Franz Joseph-Gewerbemuseum in
Olrntnz. MinheiLd. Mehr. Gew.-Mus.,4.
Orvieto.
Cardellu, Dom. Catalogo illustrative
del museo civico di Orvieto. Orvieta, tip.
di M. Marsili. 16'. p. 81. L. 1.
Paris.
Gabillaud, L. Guide de Peiranger
VExposiIion universelle 1889. n". 26 p.
Paris, Gabillaud. 3c crs.
Morillon, A. UExposilion universelle
de 1889. 8'. 1.4 p. Paris impr. de Soye
fils.
Die Pariser Ausstellung. Wiener Z1g.,
100 ff.
Vue genernle de l'Exposition de Paris
en 1889. Champ de Mar1;- Trocadero;
Esplanade des lnvulides; le Quais.
Paris, Gigon.
m.
Raimondi, G. L'Exposition de cera-
rniques, verreries et crisiaux Rome.
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Bück, J. v. Zur Jubelfeier des k. k.
Museums für Kunst u. Industrie in Wien.
Sprechsaal, 18.
Goldschmiedekunst-Ausstellung, Die in
Wien, s. Gruppe IX.
Jubiläum des Oesterr. Museums. Allg.
Kunslchrnnik, Miuh. des Mehr. Gew.-
Museums, 4.
Leisching, E. Die Jubiläums-Aus-
stellung im Oesterr. Museum. Allgem.
Kunstchrcnik, 9.
Zürich.
Zürich als Sitz des Schweizerischen
National-Museums. S. Zürich, Ulrich
81 Comp.
Notizen.
E1119 antike Schale. In der vargeschichtlichen Abtheilung des Museums für
Völkerkunde in Berlin hat eines der kostbarsten und schönsten Fundstüeke aus deutschem
Boden einen würdigen Platz gefunden, nämlich ein mit reicher Reliefdarstellung ver-
sehener silberner Trinkbecher oder Trinkschale. Die etwa lialbkugelformige Trinkschale
ruht auf einem zierlichen, nahe unterhalb der Schale von einem kleinen Knauf umgebenen
Fuße, der in seinem Stiltheile mit langen, einfachen Blattern verziert ist, während unter
diesem auf der Oberseite der Standllache kleine Rinderschadel und Rosetten im Relief
mit einander abwechseln. Die Außenfläche der Schale umzieht unterhalb des profilirten
Randes ein Kranz von Herzblittern, unter welchem Reliefs in höchster künstlerischer
Vollendung sich befinden. Auf einer Seite ist ein schwimmender Greif und ein Pferd
dargestellt, beide in Fischschwanze endigend und von Delphinen umgeben, während
unten kleine Muscheln auf dem Grunde liegen. In ähnlicher Umgebung sind auf der
anderen Seite ein Seestier und Wasserross angebracht. Diese ganze Darstellung mit ihren
schwimmenden See-Ungeheuern in bewegtem Wasser und den Muscheln deutet in sehr
bezeichnender Weise die Bestimmung der Schale als Behälter für Flüssigkeiten an.
Zwischen diese beiden, unten in eine verlaufende Darstellungen reihen sich zwei Henkel
ein, überdeckt von zwei horizontalen Grilfplatten, die auf ihrer Oberfläche mit Lorbeer-
zweigen verziert sind. Das Vorhandensein zweier Henkel durfte die Trinkschale als eine
Credenzschale bezeichnen, ähnlich der goldenen in der Schliemann-Sammlung. Das kost-
bare Fundstück ist im Besitze des Herrn Rittmeisters Baron Falkenhausen auf Wallis-
furth, der es dem Museum zur Ausstellung übergab. Es wurde zu Wichulla, Kreis Op-
peln, in stark verwittertem und verbeultem Zustande ausgegraben und durch den Hof-
Goldschmied Paul Telge in sehr geschickter Weise nach einem eigenen Verfahren re-
staurirt, bei dem das stark oxydirte Metall seine ursprüngliche Zähigkeit wieder erhalten
hat, fehlende Stellen aber durch Kupfer ergänzt sind, um die Ergänzungen leicht kennt-
lich zu machen und Täuschungen vorzubeugen.
Lltßs Gemälde. in der St. Anselm-Capelle in der Kathedrale von Caiiterbury
wurde ein sehr schönes Frescogemalde im Stile des u. Jahrhunderts entdeckt. Die
Capelle war ursprünglich den Aposteln Petrus und Paulus geweiht und das Frescobild,
welches ziemlich groß und prachtvoll colorirt ist, stellt den letzterwahnten Apostel dar,
wie er die Schlange, welche ihn gebissen hat, von seiner Hand in das Feuer schleudert.
Für die Redncüon vennlwonlich J. Fulueticr und F. Ritlzr.
Selhnverlag des k. k. Oenerr. Muuums für Kunst und lndnllrie.
Hnvlxdrurlnrui van Clll DerolcPl Sohn In 1GB.
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1788-1888.
Eine Festschrift zur Siioularfeier der Pensionsgesellsehaft der bildenden Künstler
seit deren Bestand.
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im Jahre 14-59
auf Grund der Klaqonfurter Stuinmetzon- und llaurarordnung von 1628.
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Dr. Joseph Neuwirth,
Privzldocant der Kunstgeschichte an der deutschen Universiläx in Prag.
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148 Seiten. Lex.-8". Text auf einem Velinpapier mit farbiger Rand-
einfassung. Aquarell-Farbendrucke, ausgeführt von der Kunstanstalt
Angerer Göschl, nach Originalen von Hans Fischer. Karte von
Ithaka. 40 Phototypien in verschied enfarbigem Druck, nach Zeich-
nungen von Hans Fischer. Stylvoll geprägter Leinwandband.
Preis des Prachtwerkes 20 Mark.
Vollständiger, als das bisher wohl in irgend einer Sprache geschehen ist,
wird hier dem deutschen Publicum eine Schilderung des Odysseäschen Reiches
geboten. Denn zu dem Worte, das zuerst selbst schon an Ort und Stelle un-
mittelbar entstanden, sofort aufgezeichnet worden ist. hat einer der ersten Land-
schaftsmaler, dem Schriftsteller auf Schritt und Tritt folgend und sich ihm einend
im Geiste, in der Anschauungsweise und in der Tendenz, Reich und Volk des
Odysseus mit dem Bleistift und dem Pinsel illustrirt. Beide haben sich in ihren
Erfahrungen die Ueberzeugung geholt, und diese in dem vorliegenden Werke
jeder mit seinen Mitteln wiederholt, dass dieses Land und seine Leute die beste
Erklärung der hOmQIElSOhGD. Dichtung abgeben, dass man an deren Qualität
und deren Entstehung aus der Wirklichkeit selbst heraus nicht zweifeln kann,
wenn man sich nur mit deneigenen Sinnen und Empfindungen dort eingelebt.
gescheit hat, wie auch die Gegenwart noch zu der so viele Jahrtausende
älteren Vergangenheit des Dichters stimmt. Die darauf bezüglichen Vergleiche
und die also herbeigeführtevielfältige Mischung des Historischen mit dem Heutigen
geben dem Buche einen eigenthümlichen Charakter, der für den Leser die Lange-
weile ausschliesst.
Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien.
Die
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Ihre Geschichte und die Sammlung ihrer Arbeiten im k. k.
Oesterreiehisehen Museum.
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Angerer 84 Göschl, einer Farben- und einer Papiermustertafel.
Dritte vermehrte Auflage.
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