tenen Gegenstände und Motive in alphabetischer Reihenfolge aufführt und bei jedem die Nummer der Mappen angibt, in welchen sich Vorbilder dafür finden. Der Katalog der Sammelmappen dagegen enthalt die lange Reihe derselben nach Fächern geordnet_und bietet so einen Ueberblick über die ganze Sammlung. ln ähnlicher Weise wird die Be- nutzung der gebundenen Werke erleichtert durch ein alphabetisches Inhaltsverzeichnis: für den Fachkatalog der Bücher, welches sämmtliche Abtheilungen und Gruppen des- selben enthült, nebst Angabe der Band- und Seitenzahl, unter welcher in dem im Lese- saal handschriftlich aufliegenden Bücherkatalog eine bestimmte Abtheilung zu finden ist. Das handliche Buch erfüllt so seinen eingangs ausgesprochenen Zweck auf das beste, es ist bei dem Mangel gedruckter Gesammtkataloge - die Bibliothek des Oesterr. Museums besitzt solche für die Bücher- und Ornamentstichsammliing - ein nicht zu unter- schätzender Behelf und wird überdies seiner praktischen Einrichtung wegen auch außerhalb der Bibliothek des Berliner Kunstgewerbe-Museums nützlich werden. R-r. a Aus den Schätzen der königlichen Bibliothek zu Bamberg. Herausgeg. von Dr. Friedr. Leitschuh. Bamberg, Buchner. Fol. Lichtdrucke und Text. M. 4,0. Auf die kunstgeschichtliche Bedeutung der Bamberger Bibliothek braucht kaum von Neuem aufmerksam gemacht zu werden. Durch Murr (in dessen Merkwürdigkeiten von Bamberg 1799), später durch Fiorillo, besonders aber durch H. J. Jaeck, durch Hefner-Alteneck, Schnaase, Waagen, Piper. Giesebrecht, Kugler, durch manche Andere noch ist Vieles von dem reichen lnhalt der erwähnten Bibliothek bekannt geworden, ohne dass genügende Abbildungen dem Worte der Genannten zu Hilfe gekommen wären. Deshalb ist es selbstverständlich, dass wir eine Publication wie die vorliegende vom kbnigl. Bibliothekar Leitschuh mit Freuden begrüßen. Die guten Lichtdrucke, die in dem neuen Werke geboten werden, geben Proben aus verschiedenen Abtheilungen der Bibliothek, wobei die Buch- einbande ebenso Berücksichtigung finden wie die Handschriften und ihre Miniaturen; endlich sind auch die Handzeiclinungen nicht vergessen. Auf Tafel l wird uns eine Seite aus der Alcuinbibel vorgeführt. Es ist die mit vier Reihen von Darstellungen aus der Genesis. [n den trennenden Streifen steht, soweit man auf dem Lichtdruclt unterscheiden _ kann, Text in Capitalis rustica. Das Ganze ist von Zierleisten umschlossen, die oben und unten zeigen, wie man zu Anfang des 9. Jahrhunderts Palmetien und Antheinien aufgefasst hat. An den Seiten ist im Ornament die Wellenlinie mit alternirenden Ranken und Blättern vorherrschend und zwar in einer für karolingische Buchmalerei bezeich- nenden zierlichen Form. In die Zierstreifen hineivigesetzt sind kleineAMedaillons mit Bruslbildern, die augenscheinlich römischen Münzen nachgebildet sind. Leider sind die meisten derselben von frevelnder Hand herausgeschnitten worden. ln den Ecken der Umrahmung gewahrt man Verschlingungen von mäßig breiten Blndern. Die erwähnten biblischen Darstellungen gehoren jener Richtung der ksrolingischen Miniaiurmalerei an, die durch auffallendes Stilisiren der Figuren und der Vegetation fast allen Zusammenhang mit der antiken Miniaturmalerei abgestreift hat. Denn die Figuren der Alcuinbibel in Bamberg sind nicht farbig, sondern in roth gerlndertem Silber ausgeführt, das freilich nach einem gewöhnlichen chemischen Process an vielen Stellen schwarz (wohl auch dunkelgrünlich) geworden ist. (Ich vermuthe eine Bildung von Schwefelsilber unter Ein- wirkung des Schwefelwasserstoifes, der ja in der Luft der Bibliotheken selten fehlt. Das Silber dürfte mit Eiweiß aufgetragen sein. Es gibt auch Bindemittel für Silber, die es vor dem Schwarzwerden bewahren.) Taf. ll bis Vlll sind ebenfalls der Alcuinvulgata gewidmet. Hervorzuheben warc auf Taf. lll jene Zierform, die dem großen zusammenfassenden Bogen der Canones- arcaden außen angefügt ist. Die reihenweise hingesetzten Blätter sind eine Vorausnahrne der Krabben in der gothischen Architektur. Neben den Zierformen ivare dann noch jener Comrnunionskelch zu beachten, der auf Taf. ll neben dem Lamm zu finden ist. Seine Gestaltung kommt der des Thassilokelches am nächsten. Für den Palaeographen anregend ist Tgf, IV mit Proben von eleganter Capitalis, Uncialschrift, Halbunciale, karo- lingischer Minuskel sowie mit einem reichverzierten Anfangs-P. Das kleine Medaillon in der Mitte dieser Tafel scheint einem merovingischen oder karolingischen Schmuckstück nachgebildet zu sein. Auf Taf. V fallt die Form des Thrones der heiligen Weisheit auf. Einige der folgenden Tafeln sind der bekannten Handschrift der Apokalypse gewidmet, die neben der Alcuinbibel zu den wichtigsten Codices der Bamberger Biblio- thek gehort. _ _ _ Es folgt Tafel X mit einem Lichtdruck nach einer Miniatur des hohen Liedes (Codex A. I, 47), interessant wegen der dargestellten Engelschüre. Tafel Xl und Xll bringen Bilder aus der, leider nicht mehr ganz gut erhaltenen Vita Henrici et Cuni-