und ihres Berufes im Dienste der Kirche und der höchsten weltlichen Mächte von jeher der erste Rang eingeräumt worden ist, mit solchen Leistungen sich ihrer hohen Stellung auch in der Gegenwart vollkommen würdig bewährt. B. Die Pariser Weltausstellung '). Von J. v. Falke. I. Längst schon glaubte man die Epoche der großen Weltausstellungen geschlossen, abgelöst durch eine Aera der Landes- und Specialausstellungen. Nach unserer eigenen Ausstellung im Jahre 1873, die mit frohem Muthe, unter glücklichen Auspicien begonnen und mit Missstimmung und einem enormen Deficit geschlossen worden, wer, so glaubte man, würde wiederum ein so großartiges Unternehmen wagen, das ja doch immer die Aufgabe hätte, seine Vorgänger an Größe zu überbieten, mit der Aussicht, sie auch an verlorenen Kosten zu übertreffen. Amerika vielleicht, das sich bei seinem Reichthum einen solchen - Scherz erlauben durfte, ohne im Stande zu sein, die arbeitende und schaffende Welt so an sich heran zu ziehen, um ein Bild ihrer gesamrnten Thätigkeit zu geben. Da war es Frankreich, das geschlagene und niedergeschlagene Frankreich, welches den discreditirten Gedanken einer Universalausstellung wieder aufnahm. Der Ehre auf dem Schlachtfelde, des alten Ruhmes seiner Waffen beraubt, wollte es Ruhm und Ehre auf einem anderen Gebiete, auf dem Felde friedlicher Arbeit, wieder gewinnen. Es hat dieses Ziel, man kann wohl sagen, erreicht, wenn auch keineswegs mehr unbe- stritten, wie auf den ersten Ausstellungen. Aber die Ausstellung zu Paris von 1878 war nicht das, obwohl größer an Ausdehnung, was die von 1867 gewesen. Es fehlte durchweg - und es ist das nicht blos mein Gefühl, der Eindruck, den ich selber als unbefangener Beobachter er- halten - es fehlte die freudige, frohe Stimmung, das Wohlbehagen, welches die Ausstellung von 1867 zu einem wahren Feste der Welt gemacht hatte. Immerhin mochte das reiche Frankreich ein Deficit von mehr als 30 Millionen verschmerzen, aber auch der moralische Erfolg war in keiner Weise ermuthigend zu einem neuen Unternehmen, dessen Aussichten sich noch ungünstiger gestaltet hätten. Zehn Jahre hat darum Europa gefeiert und sich mit kleinen Aus- stellungen begnügt, die wir zahlreich genug in allen Ländern erlebt haben. Die Amsterdamer Ausstellung, die in Kopenhagen, in Antwerpen, in Barcelona, was wollen sie besagen im Vergleich mit den Londoner von 1851 und 1862, mit der Wiener von 1873, mit den Pariser Ausstel- lungen von 1855, 1867 und 1878! Sonst waren im Durchschnitt fünf ') Zwei Vortrage, gehalten im k. k. Oesterr. Museum am 24. und 3x. October 1889.