i Radien, so durchwanderte man die Ausstellung eines und desselben Landes, umkreiste man das Innere auf den elliptischen Wegen, so schritt man durch die gesammte Ausstellung desselben Industriezweiges. Dieses überaus geistreich ersonnene System, welches gleicherweise das Studium des Landes wie die Vergleichung der Industriezweige in bequemer Weise gestattete, ist das Ideal des Arrangements für eine Weltaustellung. Aber wie jedes Ideal hat auch dieses seine Schwierigkeiten in der Durch- führung, theils durch die Form des Ovals selber und seine gebogenen Linien, theils durch die ungleiche Vertretung der Industrien in den einzelnen Ländern, theils durch die Unmöglichkeit von Erweiterungen, von An- und Zubauten. Es musste vom ersten Moment an Alles fest- gestellt sein, und was später kam oder zuviel kam, in den Park hinaus- gewiesen werden. Die Ausstellung von 1878 hat daher dieses Oval fallen lassen, aber doch ein ganz ähnliches System angenommen, indem es nur das Oval in ein Rechteck verwandelte, das nach der Länge und nach der Breite von ungleich weit abstehenden Wegen durchschnitten war. Auch dieses System gestattete nach der Breite den Abschnitt des Landes, nach der Länge die ununterbrochene Aufstellung desselben Industriezweiges. Die übrigen Nachtheile aber blieben vollauf bestehen. Unsere Ausstellung von 1873, welche also zwischen iene beiden Pariser Ausstellungen Gel, hat diese Nachtheile vermieden, ist aber auch der Vortheile jenes überaus klaren Systems verlustig gegangen. Sie nahm das sogenannte Gräten- syatem an, ein langes Gerippe, zwischen dessen auseinanderstehenden Gräten nach Belieben Zu- und Anbauten gemacht werden konnten. Da- durch ließ sich den im Laufe der Vorbereitungen stets wachsenden An- sprüchen gerecht werden, und jedes Land konnte mit seiner gesamtnten Industrie beisammen bleiben. Aber es entstand auch die größte Unregel- rnäßigkeit im Grundplan wie in der Anordnung, und derselbe Industrie- zweig war über die weiten Flächen zerstreut von einem Ende zum andern. Die Jury von damals, welche ihre Gegenstände zu suchen hatte, weiB davon zu erzählen. Die diesjährige Ausstellung nun folgt keinem jener geschilderten Pläne. Die leitenden Männer, so scheint es, kümmerten sich nicht um Theorie und hatten keine Angst und Sorge, ob auch Alles hübsch syste- matisch, dem Studirenden bequem beisammen stehe. Sie dachten wohl nur daran, dem Besucher ein schönes, großartiges Gemälde vorzustellen, in welchem Frankreich die Hauptpartie bilde. Frankreich hatte ja auch ein Recht dazu, nicht blos urn seiner vorragenden Industrie willen, sondern auch, weil es für die vorhandenen Lücken einzutreten hatte; es musste doppelt leisten, was zu leisten war, um nicht gegen die Vergangenheit zurückzustehen, die man noch übertreffen wollte. So ging man auf dem Marsfelde als auf dem Hauptplatze in einer gründlich anderen Weise zu Werke. Statt den großen Industriepalast in