N otizen. Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde in Böhmen. Die Gesellschaft, die im Jahre t8g6 die Feier ihres iooiährigen Bestandes beging, hat gleichzeitig mit der Centennar-Feier ihre Malerakademie in die Staatsverwaltung übergeben. Die Prager Kunstschule, aus der seit Beginn des Jahrhunderts so viele namhafte Künstler hervorgegangen, ist somit aus dem engeren Verbande mit der Gesellschaft ausgeschieden. Dem kürzlich ausgegebenen Berichte des Ausschusses für das Verwal- tungsjahr i896 ist ferner zu entnehmen, dass es der Gesellschaft gelungen ist, zwei hervorragende Werke altniederländischer Malerei, die beiden Altarblätter von P. P. Rubens in der Augustiner-Ordenskirche auf der Prager Kleinseite für ihre Gemäldegalerie zu gewinnen. Es ist dies das i-Martyrium des heil. Thomasu und nSt. Augustinusl. Auch sonst er- fuhren die Galerie sowie die übrigen Abtheilungen des Museums ansehn- liche Vermehrungen sowohl durch namhafte Geschenke wie durch eine Reihe von Ankäufen. Unter den Geschenken sind namentlich drei Bilder moderner Meister, zugewendet durch den Fürsten Johann von und zu Liechtenstein, hervorzuheben, unter den Erwerbungen eine Reibe von Ankäufen für die Gemäldegalerie (Gabriel Max, E. K. Liäka, Sherwood Calvert, Edmond van der Meulen u. A.), die Sammlung der Aquarelle und Handzeichnungen, Sculpturen und Kupferstiche, worunter 592 Blätter Reproductionen nach Führich. Im Ganzen belief sich die Vermehrung der Sammlungen im abgelaufenen Jahre auf 878 Nummern. Preisausschreiben. Das Kunstgewerbliche Museum der Handels- und Gewerbe- kammer in Prag hat folgende Preisaufgaben gestellt: l. Weihwasserbeclten aus Silber (zum Anhangen an die Wand); der Verkaufspreis darf ein Maximum von 160 Kronen nicht überschreiten. Erster Preis: Drei Hundert Kronen; zweiter Preis: Zwei Hundert Kronen. a. Rahmen aus Holz geschnitzt, in der Große von 010x040 Meter (im Falze). Erster Preis: Zwei Hundert und vierzig Kronen; zweiter Preis: Hundert Kronen. 3. Für ein mit Stuccodecke versehenes, zweifenstriges Wohnzimmer (610 Meter breit; die Weite der Fensterachsen beträgt 3'5o Meter, die Entfernung von der Fenaterachae bis zur Ecke je t-go Meter) ist im Maßsiabe VOn t : io der Entwurf für einen t Meter hohen Fries zu liefern und ein Theil des Frieaes in Originalgroße auf Papier mit Leimfarben aus- zuführen; bei dem Entwurf: sind die Fensteraehsen zu berücksichtigen; die Ornamen- tation des Frieses hebt sich vom hellfarbigen Grunde ab. Erater Preis: Zwei Hundert und vierzig Kronen; zweiter Preis: Hundert Kronen. Die zur Concurrenz eingereichten Gegenstände mussen sich durch selbständige Auffassung und technisches Können aus- zeichnen; nahere Bestimmungen enthalt die Concurrenz-Ordnung. An der Concurrenz können sich nur in Bohmen ansässige Kunstgewerbetreibende oder bei solchen in Verwendung stehende Mitarbeiter betheiligen, ferner die nach Böhmen zuständigen absolvirten Schüler der k. k. Kunstgewerbeschule in Prag und der gewerb- lichen Fachschulen Bohmens. Die Arbeiten sind bis 3x. December 1397 an das Kunst- getverbliche Museum im Rudolphinutn abzuliefern. Der Name des Concurrirenden darf nicht bei der Ablieferung bekannt gemacht werden; die betreuenden Arbeiten sind mit einem Motto oder Zeichen zu versehen und der Name und die genaue Adresse sind in einem versiegelten Couvert, welches das gleiche Motto oder Zeichen tragt, beizulegen. Uebcrdies ist zum ausschließlichen Gebrauche der Museums-Verwaltung ein zweites Cuuvert beizufügen, welches die genaue Angabe des Preises der betreßenden Arbeit zu enthalten hat. Die beiden Couverts sind durch Aufschriften: nAdi-esseu oder rPrcisc zu kennzeichnen. Nach dem Urtheilsspruehe der Jury bleiben die eingelangten Arbeiten durch einen Monat im Kunstgewerblichen Museum ausgestellt. Die Rückstellung der Gegen- staiide erfolgt nach Schluss der Ausstellung. ' Für die Redlcüou verantwortlich: J. Fohuricl und F. Rilhr. Sclbuverlng du k. k. Oenerr. Museums für Kann und lndlnlrle. Buchdrnekcrd von cm Gnrvld"! Sohn m "w...