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K.AQ0ßST E1iI1.A lunsßums
UtND INDUSTRIEä
uounslcuniariiriin KUNSTEEEQVERBEÄ
suJ
NEUE FOLGE. ELFTER JAHRGANE- HEFT IX.
WIEN.
COMMISSlONS-VERLAG von CARL cERoLxrs sonu.
Seit Beginn des Jahres 1588 erscheint, dem Wunsche zahlreicher Fachmänner, Alter-
thumsfreunduSammler und Künstler entsprechend
Alt-Wißn in Bild und Wart"
Ansichten aus dem alten Wien, in einer sorgfältigen Auswahl. Der Wiener Alterthumaverein
hat sich zu diesem Vorhaben mit der Redaction des Wiener Iliuatrirten Extrablattes vaeinigr
und sollen Lieferungen in zwangloser Folge herausgegeben werden, welche ie Blätter ent-
halten. Jeder Darstellung wird ein fachlich erläutemder Text beigegeben; als Mitarbeiter sind
bisher die Herren Boeheim. Hauser, Lind. Löwy, Weitrenh iller, Wimmer beigetreten.
Die Redsction hat Herr Dr. Albert Ilg übernommen.
Das alte Wien schwindet mit seinen charakteristischen Stätten und Bauten immer
mehr dahin. Die Erfordernisse des modernen Lebens, des gesteigerten Verkehres, und so
manche andere Umstände bringen es uruufhaltssmerweise mit sich, dass diese architektonischen
Zeugen der Vergangenheit in raschem Gange von der Scene abtreten und zahlreiche historische
Erinnerungen, auch manches künstlerische Werk, geht damit auf immer verloren. Viele dieser
der Demolirung verfallenen Gebäude wurden in letzter Stunde noch aufgenommen und öfters ist
die in rAlt-Wienc enthaltene Abbildung die eitllige, welche von denselben esistit.
Die einzelne Lieferung kostet ß. 10 In, mit franltirter Zusendung auf Rolle gut
verpackt ü. 20 kr. Bestellungen übernehmen alle Buchhandlungen des In- und Auslandes.
Jedeläielferung ist auch einzeln zu heben. Das Porto für drei Lieferungen zusammen beträgt
nur r.
"Inhalt der ersten Lieferung Der Hof des Fruhwirthhauses auf der Wieden. Das
Königsegfsche Gartenpalsis in Gumpcndorf. Die Fassziehergasse. Die alte Universitit.
Die Salzgries-Ksserne. Im Auwinkel Blatt. Der alte Kleppersteig. Das alte
Generalcommando-Gebäude auf der Freynng. Die Stuhentbormühle. Das Hnus num
goldenen Fasan am Minoritenplatz. Der "Alvarienherg in Hernsls.
Inhalr der zweiten Lieferung Plafond im alten Rathhaus. Das Eisgrüßl. De
Jacoberhof. Haus in der Rossau. Die Rosalien-Cspelle im Freihaus auf der Winden.
Der Gasthof szum wilden Manne. Die Pfarrkircbe auf dem Schottenfeld. Das slte kaiserliche
Rüdenhaus in Erdherg. Das Küssdenpfennighaus. St. Anna-Gebinde. Das Kipfelhaus
in der G-rünangergssse und das Steindelbiclthaus auf der Iandsrrssse. Die Thnry-Crpelle.
Inhalt der dritten Lieferung Maria-Stiegen. Das Bürgerspital. Das Schottenstift.
Die Schanzel-Capelle. Die letzten Reste der Mölkerbastei. Das Haus szum Pelikanv
in Neulerchenfeld. Die alte Verpßegabickcrei im unteren Arsenal, Zum Primas von
Ungarn. Das Haus szuni schwarzen Birenc am Lugeck. Das Haus xzur goldenen Erstes.
Die alte Universitits-Bibliothek. Der Pengiebel an der Carlskirche.
Inhalt der vierten Lieferung Sculptnrwerk am Stephansdom. Das Haus vzum rothen
Igel am Wildpretmarltt. Die Schönlaterngssae. Hof im alten Rsthhaus. Das Schwsbische
Haus, genannt sdie Schwabenburgu. Das fürstlich Liechtensteirfsche Palais in der Roman.
Das Haut wzum rothen Apfels. Das xHerrschaftshsuse in der Augartenstrasse. Das ehe
malige Schloss am Hundstburm. Das ehemalige Eszterhäzy-Palais in der Msriahilferatrasse.
Das Haus und Gasthaus nur deutschen Eichet auf der Brandstart. Die früher bestandene
Johanneskirche in der Jägerzeile.
Inhalt der fünften Lieferung Das Kloster der Siebenhüchnerinnen Blatt. Die
Schönlaterngasse. Die Weissgirberkirche. Das sogenannte srothe Hause in der Alservor-
stadt. Das alte Schloss Hundsthurm. Das Franzosenhaus. Das Rothenthurmthor. Die
Mechitaristenkirche. Die Gen-eidernarkt-Kaserne. Das Kirnthnerthor-Theater." Die
Reindorfer Kirche.
Inhalt der sechsten Lieferung Der obere Theil des Salzgries. Das herrschaftliche
Brsuhsus in Msrgarethen. Der Jacoherhof. Die Jacoberbastei. Die Hernalser Linie.
Das Lannerhaus in der Mechitaristengasse. Der rothe Hof. Grab-Platte des Grafen Salm.
Das Haus nzum schwarzen Boclte. Die Kirche in Dornbach. Der Katzensteig. Das alte
Rathhaus. Das neue Thor.
Inhalt der siebenten Lieferung Der alte Minoritenplatz an der Oscaeite. Die
Schleifmühle in Blatt. Die Pfarrltirche in Heiligenstado Der polnische Hof. Die xdrei
Kronen auf der Wiedcn. Ober-St. Veit. Die Wiedener Hauptstrssse. Das Bärenhsus
in der Taboratrssse. Der Iedererhof. Aus der Magdalenenstrasse im VI. Bezirke. Der
vRothe Stern-Hause in der Leopoldstsdt.
Inhalt der achten Lieferung Der Apullosaal. Die Landstrasser Hauptstrasse. Der
Lazzenhof und die, Wichtergasse. Die St. Lorenzltirche inSchottenfeld. Privathiuser im
IX. Bezirke. Das Belvedere. Rückseite der Pfarrkirche zum hl. Leopold im II. Bezirke.
Der Reisnerhof. Die St. Annakirche. Das grüß. Kolowrafsche Gebäude auf der Seiler-
slitte. Aus der Liechtensteinstrssse. Ecke der Klieherassse.
Inhalt der neunten Lieferung Die Südseite des Michaelerplarres Blatt. De;
Recepthaus in der Klcinschmiedgasse. Das Schottenthor. Das Aixgustinukloster auf der
Landstrasse und St. Dorothea in der Stadt. Das Franzensthor lz Blatt. Das Haus szum
Kegeln. St. Johann in Siechenals und das Bickenhauael. Die Capelle an der Hundsthurmer
Linie. Das Asyl und Werkhaus in der Leopoldstadt. Die Capelle an der Nussdorfer
Linie. Das gemalte Haus.
Mit dieser nannten Lieferung ist das interessinte Werk vollständig.
MITTHEILUNGEN
DES
K. K. OESTERREICH. MUSEUMS
KUNST UND INDUSTRIE.
Monatschriväivzufür Kivlästgewerbe.
Herausgegeben und redigirt durch dir Direction des k. k. Oenerr. Museums.
im Commisnionsverlag von Carl Gerolrfu Sohn in Wien.
Abonnemenlsprein per Jlhr G. 4.-
129. 372. WIEN, SepteAmber i-Sgyö. F. XI. Jahrg.
lnhlll! Die Terracotllbüxlen de! Aleuaudro Vinoriz im k. k. Oesterr. Museum für Kunst und Industrie.
Von DrÄTh. v. Frirnmel. Angelegenheiten de Oulerr. Muleulm und der mil delnxelben vu-
bundenen lnnilule. Lillerllurbcrichl. Bibliogrlphie du Knnulgewerhes. Notizen
Berichtigung.
Die Terracottabüsten des Alessandro Vittoria im
k. k. Oesterreichischen Museum für Kunst und
Industrie.
Der allgemeine Eindruck, den man von venezianischer Plastik
empfängt, ist nicht unwesentlich beeinflusst durch dieWerke des Alessandro
Vittoria. Nach den Namen eines Bartolomeo Buon, der Bregni, Lombardi,
eines Alessandro Leopardi, Jacopo Sansovino, ist es stets auch der des
Vittoria, der uns in den Sinn kommt, wenn von venezianischer Sculptur
der besten Zeiten die Rede isl. Vittoria war ein langlebiger, fruchtbarer
Künstler. Wie zahlreich auch die Werke sind, deren Verlust wir zu
beklagen haben, so sind deren doch so viele, besonders in Venedig,
erhalten, dass man ihnen geradewegs auf Schritt und Tritt begegnet.
Wir schlendern unter den Arcaden der Libreria vecchia und sind bald
die zwei weiblichen Karyatiden gewahr geworden, die den Haupteingang
betonen. Das Monogramm auf dem Gürtel der einen belehrt uns darüber,
dass die ältere venezianische Ortslitteratur Recht hat, die beiden vornehmen
Figuren als Arbeiten Vittoriafs zu verzeichnen. Die Prachttreppe hinauf-
steigend, klingt uns Vittoria's Name wieder aus den Stuccodecorationen
entgegen. Wir wenden uns zum Dogenpalast. Vittoria hat einen gewissen
Antheil an den beiden i-Gigantiu, Mars und Neptun, die der herrlichen
Freitreppe ihr majestätisches Ansehen verleihen. Die Ornamentik der
Jehrg. 1396. I2
Scala d'oro ist wieder Vittoria's Werk, dessen Name auch sonst mit dem
Dogenpalast verknüpft ist. lm Antikenmuseum oben erinnern wir uns
ferner wieder an Vittoria, der mit einiger Freiheit viele der Statuen
restaurirt hat. Als nämlich Vincenzo Scamozzi den Vorsaal der Libreria
vecchia eines Meisterwerkes Sansovinesker Kunst zu einem Antiken-
museum umgestaltete, in welchem die Sculpturen aus den GrimanVschen
Schenkungen aufgestellt werden sollten, es war um 1592 restaurirte
nach Temanza's Angabe Alessandro Vittoria den Inhalt dieses neuen
Museums, der späterhin bekanntlich in den Dogenpalast gebracht wurde
Zu den auffallendsten Werken Vitl0ria's im Dogenpalast gehören
die drei Figuren über der Thür, die vom Anticolleggio zum Colleggio
führt. Es sind signirte, durch Michelangelo beeinflusste Werke, die aber
trotz der Signatur von Moschini verkannt worden sind
Dann kommen noch die vielen Werke unseres Künstlers in Betracht,
die sich in den Kirchen tVenedigs erhalten haben der große Hieronymus
bei den Frari photographirt, auch abgebildet bei Temanza-Moschini und
Yriarte Venise; der wenig kleinere knieende Heilige in San Giovanni
Paolo, wohin er aus der Scuola di San Gerolamo gebracht worden ist;
der Titelheilige an der Faqade von San Zaccaria, das Selbstmonument
und die Statuetten auf den Weihwasserbecken in derselben Kirche, eine
Bliste und Puttenliguren in Sant' Antonio, die Heiligenßguren in San
Vergl. Temanza Vita di Vincenzio Scamozzi Vieentino architetto Venedig
1770, S. XXI f., und Valentinelli Marmi scolpiti nel Museo archeologico della Merciena
di Venezia 1866, S. Xll E. Zu Vittoria's Antheil an den Giganti vergl. besonders
die Urkunde bei G. B. Lorenzi Monumenti per servire alla storia del palazzo ducale di
Venezia 1863, Lett. D. E. 93g S. 482. Aus einer Urkunde von 157 geht hervor.
dass nehen dem Hauptmeister Jecopo Sansovino hier auch die Bildhauer Domenico da
Sal6 und Battista di Bernardin, ganz abgesehen von einigen Steinmetzen, einen gewissen
Anlheil an der Arbeit haben. Gedanken und Modelle waren aber wohl von Jaeopo
Sansovino allein, der seinen Namen auf die Plinthen setzte. Zu den Stucchi an der Scala
d'oro vergl. Francesco Zanolto Il palazzo ducale ll 1353, S. lf. und sowie Ternanza
Vita di Jacopo Sansovino, S. 4. Für die meisten der genannten Leistungen Vittorifs
ist nachzulesen bei E. Cicogna in den nlscrizioni venezianeu nach den Registern, ferner
in der uVita di Alessanclro Vittoria scritta publieata da Tommaso Tenunza ora ripro-
dotta con note ed en-iendeu von Moschini. Venedig 187 wird hier citirt als Temanza-
Moschini, auch in der lßiblioteca Trentinav 1358, nVita di Alessandm Vittoria
eompoata dal Conte Benedetto dei Giovanelli rifusa accresciute da Tornmaso Garn
hier citirt als Giovunelli und Gar. Zu den Stuechi in der Libreria veechia vergl.
Francesco Saneovino nVenezia, cittä nobilissima deecrittan 1581, Bl. 114a. Die
Karyatiden an der Libreria vecchia bedeuten nach Sanaovino nFatieu und nLCggiidfiBl.
Beide Figuren waren schon 1553 bestellt. Vergl. Giovanelli und Gar, S. 11g beweiaende
Briefstelle. Dass jedesmal auch die guten Führer durch Venedig, besonders die Guida
von Moschini, aufzuschlagen sind, halte ich für selbstverständlich.
Moschini Guida per la citti di Venezia l1815, 5.417, nennt wenigstens hier
Vittoria Namen nicht und scheint die Figuren auf den Monogrnmmisten nB wohl
zu beziehen, dessen Zeichen an der Architectur vorkommt. Später, 1827, wieder
richtig eingereiht bei Temanza-Mosehini.
W179
Salvadore, die Grimanibüste in San Sebastiano, allerlei Sculpturen in San
Giuliano, die höchst gelungenen Sansovinesken-Gestalten auf einem Altar
in San Francesco della vigna, wo auch die Statuelten der beiden Weih-
wasserbecken Vittoria's Signatur aufweisen; endlich eine Jacobsstatue in
San Giacomu di Rialto, der ehrwürdigsten Kirche Venedigs. Keine
Aufzählung dies, sondern nur Beispiele, aus der Masse herausgegrilfen,
die mir besonders charakteristisch erscheinen und mir noch fest im
Gedächtniss haften. Dabei möchte ich die Bemerkung nicht versäumen,
dass es recht nützlich wäre, vom Stande der neuesten Kunstgeschichte
aus doch das ganze erhaltene Material über Vittoria gelegentlich zusammen
zu fassen und reich illustrirt zu veröffentlichen. lst doch auch außerhalb
der Kirchen Venedigs, ja außerhalb Venedigs selbst gar viel von Vittoria's
Werken erhalten. Das Correfsche Museum Museo civico besitzt zwei
dunkel bestrichene Terraccttabüsten, deren eine, die Rangonebüste, signirt
ist AL. Vtc-r. F.'. In demselben Museum verwahrt man die Reste des
Candelabers aus der Capella dell" Rosario, der angeblich auf Vittoria
zurückgeht". im Besitze der Accndemia zu Venedig kennt man eine
Porträtbüste von Vittoria's Hand. Eine lange Reihe von Büsten, die ihm
oder seiner Schule angehören und die sich im venezianischen Privatbesitz
oder im Kunsthandel befanden, nennt Cicogna in seinem großen Werke
über venezianische lnschriften.
Was anderwärts von Vittorizfs Werken erhalten ist, sei hier eben-
falls nur angedeutet. Zu Vicenza hat Vittoria eine reiche Thätigkeit
entfaltet. In Padua sieht man von ihm im Santo das Contarinidenkmal
das an der Plinthe, auf der die Sclavenftguren stehen, signirt ist. Andere
Arbeiten enthält die Villa Maser bei Treviso. Wieder Anderes anderwärts
in Museen, z. B. in Berlin. Allzuwenig beachtet ist die Büste des Laurentius
Capello senior. welche eine Hauptsehenswürdigkeit der Sammlung in der
Communalbibliothek in Trient bildet"'.
Nr. der Guide von 188i 56. Nach Luzariä Angabe ist auch die zweite,
die Venierbhste, signirt. Vergl. nNotizil delle opere d'une dellu Racecltn Correrl
1859, S. 27a.
Vergl. Repertorium für Kunatwiasenschaft lV, S. m2.
Etwu über lebensgroße Marmorbnste. Signirt nALEXANDlR VICTORIA- F.-
statt in Alexander. Scheint eine der spätesten Arbeiten des Künstlers zu sein. Die
Büste in Trient stammt aus der Ci Cnpello in Venedig bei Ste. Mnril Formosa, wurde
1830 vom Canonicus Moschini gekauft und dnnn der Stadt Trient zum Geschenk gemacht.
Vergl. Cicognn lecrizione venez. lll, S. 53, wo euch noch citirt wird der nmessnggier
Tiroleseu vom December 1830 und als seeundir die IGBZGIKI privilegintnc. Zusammen-
fnssend ist die Stelle bei Giovlnelli und Glr, S. 94.. Die Büste soll 1599 gearbeitet sein.
ZungContnrinidenkmll in Pndun s. Gonzati blsilicn di S1nt' Antonio di Pndovn
1852153, ll, 184 5., und Cicognara Storin della eeulturl Abbildung der zwei Sclaveny-
ZuEden Arbeiten in Vicenzn vergl. neben Temanza-Moschini u. u. auch Temnnzu Vita
di AndnPnllndio, S.X und Ll zu denen in der Villa Masär wPart- Bd. und Yriarte
nLn vie d'un patricien de Venise nu seiziäme siäcleu t874, S. 14g 5., Yrinrte vVenise
12
Als Architekt ist Vittoria niemals in den Vordergrund getreten,
obwohl er einen Antheil an der Fagade von San Giuliano hat und obwohl
ihm die Uaberlieferung die Capella del Rosario, die Scuola di San Gerolamo
und den Palazzo Balbi zuschreibt. Als Maler ist er nur durch einige nach-
gelassene Bilder bekannt, die längst verschollen sind. Sogar Vittoria's
Medaillen verschwinden neben gleichzeitigen italienischen Arbeiten'. Nicht
also seine großen plastischen Werke. Und dass die Hauptbedeutung Vittoria's
in seinen Porträtbüsten liegt, ist längst erkannt und ausgesprochen
worden. Schon Vasari sagt, Vittoriu sei nrarissimo ne' ritratti di marmou
und in neuester Zeit nennt Yriarte unseren Künstler als Porträtisten
unnachahmlich". Die Veröffentlichung der Bildnissbüsten. die sich
seit 1866 im Besitz des k. k. Oesterreichischen Museum für
Kunst und Industrie befinden wird also vielleicht willkommen
sein. Noch dazu gehören sie zweifellos zu den besten Arbeiten des
Künstlers. Endlich sind zwei derselben hier in Wien die einzigen inschrift-
lich beglaubigten Werke des Vittoria. Die Büste des Arztes Fracastoro
im Hofmuseum wird zwar mit guter Begründung unserem Künstler
zugeschrieben, entbehrt aber einer Signatur oder einer urkundlichen
Beglaubigung
Die drei Terracottabüsten, die hier zum ersten Male abgebildet
werden, sind folgende l. Die Büste einer jungen Dame von vollen Formen.
ie Dargestellte mag ungefähr 30 Jahre alt gewesen sein, als sie Vittoria
rnodellirte. Gewandung antikisirend. Tracht der Haare venezianisch. Die
Stirn von Ringelchen umgeben, die beiderseits hoch aufsteigen. Ueber
dem Hinterhaupte ein bescheidener Knoten aus Zöpfen. Rückwärts am
Schnitt der linken Schulter die vertiefte Schrift wyALEXANyVlCTÖRlAy
Fyu von unten beginnend, in einer Zeile aufsteigend. Die Basis ist vorne
1874, S. 1235.; secundar Pielro Calisri Paolo Veronese 1388, S. 78 f. Bei Giovanelli
und Gar S. 33 ein allgemeiner Hinweis auf Algaronfs Schrif1en. Zu den Werken
Vi11oria's in Berlin vergl. Waagen im xkunslblatn 1846, S. 257, Naglerk Lexikon und
Bode's nltalienische Plastik eines der Handbücher der Kbnigl. Museen zu Berlin, S. 165.
Vergl. Tom. Temanza Vita di Jncopo Sansovino 1752, S. 4a. Temnnzn
geht auf Urkunden zurück. Siehe auch Ternsnza-Moschini und Giovanelli und Gar.
Das Nachlaasverzeichniss zahlt mehrere Gemälde auf als Werke Vilmrin Ueber die
Medaillen vergl. neben einigen Erwlhnungen in der Alteren Litteratur z. B. bei Temanzl-
Moschini, S. 13 f., 54 und Giovanelli und Gar, 5.92 und 106 hauptsächlich Heisa Les
mädailleura de la renaisaance Venezianer 1837.
Vergl. Cicognarfa Storia della scuhurs und die meisten zusammenfassenden
Abschnitte in den Compendien bis herauf zu Jac. Burckhardfs ICiCEfOHCu vergl. auch
Vasari Leben des Jncopo Sanaovino und Yriarte'a nVeniseu 1878, S. 130.
Nach gmiger Minheilung des Herrn Custoa Fr. Riner sind sie 1866 im1nven1ar
eingenugen als Büsten aus Terrncona von AI. Vittoria zu dem Ankaufspreisa von je
41m H. in Silber.
Verßtfenilicht im nlahrbuch der Kunsthisxorisehen Sammlungen dea A. H.
Kaiserhausesn, Bd. Y.
Figw
187
in Form einer Cartouche gebildet, deren breiter Rand oben und unten
parallel verläuft und seitlich S-fürmig gekrümmt ist.
Höhe bei 0,79.
z. Büste eines jungen Mannes, der etwa 20 Jahre zählen dürfte.
Der Harnisch, den er trägt, wird zum Theil von einem dickfaltigen
Mantel bedeckt, welchen über der rechten Schulter eine Agraffe mit
dickem, pyramidenartigem Knopfe festhält als ngrossa borcbiac wird eine
solche Agraffe im Italienischen bezeichnet. Kurzes Haar. Am Schnitte
der rechten Schulter bezeichnet wyAyvyFyl, in vertiefter Schrift, die
oben beginnt. Cartouche wie bei aber bei ungefähr gleicher Breite
etwas höher.
z. Büste einer Matrone. Realistisch aufgefasste Gewandung. Kleid
mit Krausen am Kragen und an den Schultern. Das Leibcheu wohl
Mieder ist vorne mittels einer Reihe von verzierten Knöpfen geschlossen,
die man sich vermulhlich als schwere Goldknöpfe vorzustellen hat als
ngrossi bottoni d'oro-i, wie sie z. B. bei Francesco Sansovino, 158i,
erwähnt werden'. Der Witwenschleier ist nicht zu übersehen. Die
Cartouche vorn an der Basis ist hier etwas niedriger als bei den zwei
anderen Büsten und unterscheidet sich von den Cartouchen bei und
auch dadurch, dass in ihr Feld ein wenig erhobenes Trapez eingefügt ist,
welches in einiger Entfernung die innere Begrenzungslinie der Umrahmung
im Allgemeinen wiederholt. Ohne Signatur.
H. 0,80.
Trotz der kleinen Abweichung im Ornament an der Basis ist doch
die Stilverwandtschaft dieser nicht signirten Büste mit anderen signirten
Arbeiten des Vittoria eine so auffallende, dass zu irgend welchen Zweifeln
an der überlieferten Benennung hier keinerlei Grund vorliegt.
Die Tradition bezeichnet alle drei Büsten als Werke des Alessandto
Vittoria und nennt die Dargestellten im Allgemeinen Mitglieder der
venezianischen Familie Zorzi Giorgi. Diese Ueberlieferung, zusammen-
gehalten mit einer Stelle, die ich bei Giovanelli und Gar finde, führt
denn auch zu einer sicheren Angabe über die Herkunft der Büsten. Gar
theilt in einem Anhang zu seiner Vittoria-Biographie Einiges mit, das ihm
von Vinceuzo Lazzari und E. Cicogna als Beitrag zu seiner Arbeit
geschrieben worden war. Wie es scheint, ist es Cicogna. der folgende
Mittheilungen macht nIch habe im verßossenen Jahre 1854 drei Terracotta-
büsten im Hofe der Casa Carragiani beim Ponte dei Greci am Rivu di
San Lorenzo gesehen. Es sind zwei weibliche und eine männliche Büste.
Auf einer der zwei weiblichen finden sich die Worte ALEX. VlCTORlA.
F. wie gewöhnlich bei Vittoria auf dem Schnittstreifen rückwärts. Die
männliche Büste trägt Vittoria's Monogramm A. V. F. ebenfalls an der
Rückseite. Dieser Palast, der jetzt Carregiani heißt, gehörte zur Zeit des
Vergl. Venuin du" nohilias. descrilu, BI. 152a.
Vittoria der Familie Zorzi oder Giorgi. Es ist also wahrscheinlich, dass die
drei Büsten Persönlichkeiten aus der Casa Zorzi darstellen-r. Dazu kommt
noch, dass Temanza-Moschini, ohne diese Büsten ausdrücklich zu nennen,
den Vittoria mit der Stuccodecoration des PalazzoZorzi in Verbindung
bringen'. Cicogna und Lazzari sind die besten Gewährsmänner, die man
sich denken kann.
Wir können also nach dem Mitgetheilten nunmehr nicht zweifeln,
dass die drei Büsten, die 1866 im Oesterr. Museum für Kunst und
Industrie auftauchen, dieselben sind, die von einem kritischen Beobachter
1854 noch an dem Ort ihrer Bestimmung in Venedig, im Palazzo Giorgi-
Carregiani gesehen worden sind. Die geringe Abweichung in der Angabe
der Signatur ALEX statt ALEXAN und das Fehlen einiger Punkte
können in einer brieflichen Mittheilung doch nicht als bedeutend an-
genommen werden. Die Dargestellten näher zu bezeichnen, als es oben
geschehen ist, war bisher nicht möglich, da die Büsten nicht datirt sind
und sich nur vermuthungsweise in die Zeit um 1570 versetzen lassen".
Am frühesten scheint die männliche Büste entstanden-zu sein, die oben
als beschrieben wurde. Die Falten sind sorgfältiger behandelt, als es
mir an den späten Arbeiten Viltoria's erinnerlich ist. Deshalb möchte ich
auch das Porträt der Matrone, das in der Gewandung eine gewisse
Manierirtheit nicht verleugnen kann, nicht wenig später ansetzen. Auch
scheint mir einerseits die hohe Cartouche auf frühere, andererseits die
niedrige auf spätere Entstehungszeit hinzudeuten. Indess ist hier wohl
ein sicheres Urtheil nicht eher zu fällen, bis nicht längere Reihen von
Abbildungen, als man sie jetzt hat, zur Vergleichung vorliegen.
Die Herren Custoden J. Folnesics und Fr. Ritter machten mich auf
Spuren von Vergoldung aufmerksam, die sich an den beschriebenen
Büsten vorfinden. So gering diese Spuren auch sind, so unzweifelhaft ist
doch ihr wirkliches Vorhandensein. Goldspuren sah ich am deutlichsten
in den Achselhöhlen, im linken Ohr und nahe dabei im Haare der Büste
des jungen Mannes. Auf der Matronenbüste sind über dem rechten Ohr
Spuren von Gold nachzuweisen. Die Reste von rother Grundirung, die
sich z. B. in einer Furche des Harnisches bei und in einem Löcltchen
bei finden, dürften als Poliment, als die Unterlage für die Vergoldung
zu deuten sein.
Im Vorübergehen sei noch auf einige Schäden hingewiesen, die an
den Büsten auffallend sind an fehlt eine große Falte, die von der
rechten Schulter schief gegen die Mittellinie herabreichte; an ist eine
TemanzavMoschini, S. und Register.
Eine ebenfalls negative Auskunft über die Persönlichkeiten. die hier von Vittoriu
dnrgestellt sind, erhalte ich durch die Direction der Mnrcusbibliothelt in Venedig, wo
man so freundlich wer, nach den Zornis um 1570 nachzusuchen. Ich ergreife die Ge-
legenheit, um dem genannten Institut für die gütige Bemühung bestens zu danken.
189
lange von der Agralfe absteigende Falte weggebrochen. An der Bruch-
Häche gewahrt man Reste einer dunklen Klebemasse, die darauf schließen
lassen, dass das Fehlende schon einmal aufgeklebt und dann neuerlich
abgebrochen worden ist; ist am wenigsten gut erhalten. Es fehlen zahl-
reiche Stücke des Schleierrandes rechts, ein großes Stück der Krause an
der linken Schulter und der Kragen an der linken Halsseite.
Die Litteratur hat die drei Terracottabüsten in Wien bisher nur
gestreift. Eine flüchtige Erwähnung fanden sie 1883 in den Mittheilungen
des Museums' und später im fünften Bande des Jahrbuches der Kunst-
historischen Sammlungen des A. H. Kaiserhauses".
Von den Angaben in den Katalogen und Führern des k. k. Oesterr.
Museums für Kunst und Industrie ist jene von Belang, die sich in der
dritten Ausgabe des Kataloges also im Katalog vom April 1866 finden.
Mit der Nummer 2836 früher 2407 ist dort die Büste des jungen
Kriegers raus der Familie Zorziß verzeichnet, mit Nr. 2837 früher 24.08
die Büste der Dame, die oben als erstes Stück beschrieben ist, und mit
Nr. 2838 früher 24.06 die Büste der Matrone. Auch den weiblichen Büsten
ist ein Hinweis auf die Familie Zorzi beigegeben.
In dem genannten Kataloge werden dem Vittoria noch zwei weitere
Büsten zugeschrieben Nr. 2839 und 2840. Eine derselben, Nr. 2839
früher 2548 nähert sich allerdings dem Stil des Vittoria, ohne aber als
Werk desselben zu überzeugen. Neben Vittoria schufen in Venedig nicht
wenige andere Schüler Sansovino's und auch Schüler des Vittoria selbst,
die alle von der Kunstgeschichte etwas stiefmütterlich behandelt werden.
lch möchte es heute noch vermeiden, hier einen bestimmten Namen zu
nennen. Die letzte Nr. 2840, früher 2547 gehört nicht einmal dem
Kreise des Vittoria an. Die Büsten aber, die hier abgebildet und be-
schrieben sind, gehören zweifellos zu den echten Arbeiten von Vittoriaß
Hand.
Wien, im Juli 1896.
Dr. Th. v. Frimmel.
S. 490. Sie sind in einem Berichte über die Spitzefschen Bronzen mit einer
früher lnllenden Büste der weiland Sammlung Spitzer in eine allgemeine Verbindung
gebracht worden. ln demselben Berichte auf derselben Seile hülle ich ein niChl auf
Vinoria bezügliche Verbesserung anzubringen nämlich, statt der irrigen Benennung
-BolIano-, Bellano.
s. r.
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Personamaohrloht. Der Director des k. k. Oesterr. Museums,
Hofrath Bruno Bucher, hat am 6. v. M. einen Urlaub in der Dauer
von sechs Wochen angetreten. Mit der Führung der Geschäfte des Mu-
seums während der Abwesenheit des Director's wurde Custos J. Fol-
nesics betraut.
Kunstgewerbesohule. Mit der Unterrichtsertheilung im technischen
Zeichnen an der Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterr. Museums für das
Schuljahr i8g6fg7 wurde der Professor an der Staatsgewerbeschule im
l. Wiener Gemeindebezirke, Julius Kajetan, und mit der Unterrichts-
ertheilung in der Kunstgeschichte ll. Theil der Custos am Oesterr.
Museum, Dr. Eduard Leisching, betraut.
N61! 8115568120110. Fahne und Fehnenblnder des Minnergesungvereins sEber-
gassinger Sängerbundn. Entworfen und ausgeführt in Robert Kliefs Kunstanstalt für
Kirchenparamente und Fnhnenslickerei.
lm Säulenhofe wurde ein Theil der neuen Erwerbungen der Museums-Sammlungen
ausgestellt. Zu erwähnen sind Eine bemalte Thongruppe, uDie Wahrheitn, angeblich
von Giuliani, ein Geschenk Sr. Excellenz des Grafen Latour an das Museum; ferner eine
Reihe von Porzellanüguren, -Dosen und sonstigen Porzellangegenständen aus den Fabriken
Wien, Berlin, Frankenrhal, Ludwigsburg, Buenretiro, Limbnch, Zürich etc.; eine Col-
lecrion von Ringen, Ohrgehälngen, Breloques und nnderen Schmuckgegenständen, sowie
einige Stücke von Salzburger Bnuernschmuck; eine goldene Repetiruhr, I8. hhrh.; ein
Diplom mit silberner Siegelcapsel, l7..lnhrh.; einige Elfenbeinfächer des 18. u. l9.Jnhrhs.;
eine persische Spieluhr aus Silber mit Emuil und Steinen, eine persische Emailkunne
mit Tasse und eine Ampel; eine Elienbeincassctte mit Malereien. Von Textilnrbeiten
Eine goldgestickte Mitra, ein polnischer Seidengnrtel mit Goldstickerei und einige chine-
sische Stickereien. Arbeiten in unedlem Metall Ein Handleuchter und ein Feuerhund
im Stile Ludwig XVL, Medaillen, Plaquetten, ein Pusterthuler Pfunneneisen Geschenk
des Curntnrs Dr. A. Figdor; eine Cnsserole und ein Teller von Jules Braleau in Paris
Zinn u. m. A.
Besuch des lusenme. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
August von 4471 die Bibliothek von 9oo Persunen besucht.
Litteratur Bericht.
Alte Möbel für moderne Bedürfnisse. Ein Vorlagenwerk, zum Gebrauche
an Fachschulen und Werkstätten im Auftrage des k. k. Ministeriums
für Cultus und Unterricht unter Mitwirkung des Prof. Oskar Beyer
herausg. von los. v. Storck. Heft l. Wien, Verlag von Bertä 8t C0.
und von S. Czeiger. gr. Fol. H. iz.
Neben den allbekannten Ursachen für die bedauerliche Hast unserer Zeit, von
einem Stil zum andern hinüberzuspringen, darf gewiss auch die nicht vergessen werden,
dass man sich meistens mit dem einfachen Cnpiren alter Gegenstände begnügt, .und
selten versucht hat, das Alte so umzumodeln, dass es den neuen Bedürfnissen entspricht.
Und wenn von hunderterlei Dingen nichts weiter verlangt wird, als dass sie einen Platz
ausfüllen und schmücken das Mobiliar im eigentlichen Sinne muss zweckmäßig sein,
wenigstens in bürgerlichen Verhältnissen, die doch als die maßgebenden für das Kunst-
gewerbe angesehen werden müssen. Die Folge ist, dass kein correcter Stil nach seiner
Wiederentdeckung sich hat embürigern können, dass jeder kaum langer beliebt war, als
eine Kleidermode dauert. Diesem Uebelsunde soll das hier genannte Werk steuern, indem
es praktisch darthut, dass es möglich ist, die in ihrer Ar! classischen Mbbelformen ver-
gnngener Zeiten für uns zu retten und vor der überraschen Abnutzung zu bewahren.
Das erste Heft behandelt zu diesem Zweck in malerischer Darstellung und in natur-
großen Details das so schone und verwendbare portugiesische Mbbel des 17. Jahr-
hunderts; zur Aufnahme bestimmt sind ferner Tiroler Gathik, holländische Renaisv
sanee, englischer Möbelstil des t8. Jahrhunderts und die Zeit des Wiener Congresses.
Die Publication kommt thntsächlich einem Bedürfnisse entgegen, holfentlich wird die
veruandnissvolle Benutzung nicht rnangeln. Denn selbstverständlich soll auch in diesem
Falle nicht gedankenlos capirt, sondern gelernt werden. B.
Bibliographie des Kunstgewerbes.
Vorn 15. Juli bis r5. August 1896.;
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Die christliche Kunst auf der Bayer.
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Bibliotheque nationale par Mill Dodu. B".
col., 44 p. Nogent-le-Rotrou, impr.
Daupeley-Gouverneur.
Stuttgart.
Bach, M. Ausstellung für Elektro-
technik und Kunstgewerbe in Stuttgart.
lllustr. Zeitschr. für Innendecon, Aug.
Das neue Landes-Gewerbemuseum in
Stuttgart. Wieclfs Gew.-Ztg., 3c; n. d.
aBEd. Gew.-Z1g..
J. M. Von der Stuttgarter Ausstellung für
Kunstgewerbe. Christi. Kunstblatt, 7.
Notizen.
Polnische Kunstindnatrle. Wie spärlich die bishJigen Kenntnisse von der
ulteren polnischen Kunst waren, geht daraus hervor, dass vor ganz kurzer Zeit der
Krskauer kunsthistorischen Comrnission Mittheilungen zuksmen, welche auf hervor-
ragende polnische Kunstindustrie des Mittelalters und der ersten Jahrhunderte der Neu-
zeit hinweisen. So berichtete Dr. Lozinslti von einer Lernberger Bronzegießerei des
14. Jahrhunderts, Abbe Petruszewicz von allerfeinster Emailfayence des n. und I3. Jahr-
hunderts aus den Werkstätten zu Halicz und Dzwinogrod; Dr. Ehrenberg brachte Docu-
mente. welche belegten, dass Prinz Albert von Preußen im Jahre 1573 einen sTapis
polonaisc von ganz besonderer Schönheit hinterließ. Von besonderem Interesse wird
die Mittheilung Tomkowici sein, aus welcher hervorgeht, dass zu Biezdiatka und Ho-
rochbow Vnlhynien Gobclins von seltener Schönheit erzeugt wurden. Auch in Krakau
dürfte im tB. Jahrhundert ein Gobelinmeister gelebt haben.
Oyprlaoho Kunst. Eine Meile von den Selaminischen Ruinen entfernt, in der
Nahe des heute Enkomi genannten Städtchens, befindet sich eine Nekrapole, in welcher
über Auftrag der britischen Regierung Ausgrabungen vorgenommen werden. Gleich den
kretensischen Funden gehören auch die cyprischen der mykenischen Kunstperiode an.
Zumeist handelt es sich um Geschmeide und Gerlthe aus Gold und Elfenbein. ln letzter
Zeit wurden dem Britisch Museum eingesendet Ein schöner Ring, welcher in sauberer
hieroglyphischer Grsvure ein Gebet zur Göttin Mut enthllt. in demselben Grabe, in
welchem dieser Ring gefunden wurde, lagen noeh zahlreiche massive Guldnadeln archaisch-
hellenischer Form. Die Nadeln sehen Stilets gleich und lhneln überaus den auf der
uVase Frangois- im Borentinisclten Museum dargestellten. Zu den schönsten Stücken,-
welche bisher gefunden wurden, gehören die Elfenbein-Sculpturen. Eine von diesen zeigt
Löwe und Stier im Kampfe, die andere stellt einen Mann der, der einen Greif tödtet.
Seiner Kleidung nach scheint er ein Asiate zu sein. Ganz dieselbe Sculptur wenn
auch minder schon ausgeführt wurde von Layard in der Pallstgruppe des Nimrod
gefunden. Was die Sculptur betrifft, die Löwe und Stier im Kampf darstellt, so ist aus
dem Buckel des Rindes zu ersehen, dass es der karischen Race angehört. Die Ksrier
sind es aber, welchen die Archlologen die Schöpfung mykenischer Kunst zuschreiben.
Homer spricht auch von karischen Weibern, welche der Elfensrbeit kundig waren.
Diese Ausgrabung förderte sonst noch zu Tage Eine schöne irdene Vase, sowie ein
Halsband, goldene Ohrgehänge und Atmspangen aus Gold.
D88 Denltmßl 168 Themistokles. Einen interessanten Fund. der das dem
Namen nach wohlbekannte Denkmal des Themistokles auf dem Markte in Magnesia be-
trifft. hat A. Rhousopoulos in Athen, wie er in den xMittheilungen des kais. deutschen
archäologischen lnstitutsu berichtet, gemacht. Von dem Aussehen dieses Denkmals hatte
man bisher keine Kenntniss. Die litterarischen Quellen ließen es zweifelhaft, ob The-
mistokles überhaupt ein Denkmal gehabt hat, da die hierauf bezüglichen Stellen Thu-
kydides, Diodor, Nepos auch so gedeutet wurden, dass es sich nur um ein Grabmal
handle. Nunmehr ist es dem genannten Archäologen auf Grund einer bisher unbekannten
griechischen Münze aus der Kaiserzeit gelungen, die erste sichere Vorstellung von dem
Monumente des Themistokles zu geben. Die Münze stellt auf der Vorderseite die Büste
des Kaisers Anloninus Pius, auf der Rückseite eine Opferhsndlung dar, die, wie sich aus
einer links im Felde angebrachten Inschrift ergibt, von Themistokles vorgenommen wird.
Die Darstellung bestätigt den Ausspruch des Plutarch, dass jener nicht nur uder Seele,
sondern auch der äußeren Erscheinung nach ein Held war, und wir haben in ihr zum
ersten Male eine, wenn auch abgehlasste, so doch sichere Vorstellung von dem Aussehen
des Themistokles gewonnen, während die bisherigen Bildnisse diese Vorstellung nicht
zu geben vermogen. Das Monument auf dem Marktplatze von Msgnesia bestand ver-
muthlich aus Bronze, und die auf der Münze dargestellte Opferhandlung ist wahrscheinlich
jene, bei der sich Themistokles mit Stierblut vergiftet haben soll.
Berichtigung. Seite 164, Zeile 2.2 v. o. in Nr. 118 du nMxltheilungen des k. k.
Oeslerr. Museums bes gezahlt statt gezollr.
Für die Redlcliou verlnlworllich .I. Folluiu und F. Rüln.
Selbuverlng du k. k. Ouxerr. llnseumn lir Kmm und lnduurie.
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