251 und ein Uräus nebeneinander gestellt sind. Ueber diesen schwebt ein Geier mit ausgebreiteten Flügeln, das Petschaft, das Sinnbild der Ewig- keit, in seinen Fängen haltend. Unter dem Fries des Naos ist der Vor- namensring Ramses ll. eingravirt. In den unteren Ecken der Umrahmung sind zwei nTatu-Zeichen angebrachte Die Felder zwischen den goldenen Scheidewändeti sind auch hier mit farbigen Glasperlen oder Steinarten ausgefüllt. Schmuckgegenstände ähnlicher Art sind zwei prächtige Sperber desselben Museums 4'), einer von ihnen ist widderköplig und hinter seinem Kopfe erhebt sich halbkreisförmig ein Kragen, beide halten Petschaften in den Fängen. Mit Ausnahme des Kopfes und der Füße sind alle andern Theile dieser Schmuckstücke färhig incrustirt. Endlich ist man noch weiter gegangen und hat zu Gunsten größerer Zierlichkeit diese Schmuckstücke in durchbrochener Arbeit hergestellt, und zwar in der Art, dass der Hintergrund, von welchem sich die Figuren und Ornamente abheben, wegblieb. In dieser Art ist z. B. das Armband des Prinzen Psar im Louvre ausgeführt"). Hier ist auch eine Halskette des Museums in Leyden zu erwähnen, ein wegen seiner Schönheit oft citirtes Stück. An einer goldenen Perlschnur hängen t6 Goldplättchen in Form von kleinen Lindenblättern; dieselben haben etwa 3 Centimeter im Durchmesser und sind mit braunen, blauen, grünen und rothen Pasten incrustirt"). Ein Gesarnmtbild des Königsschmuckes jener Zeit gibt uns eine Darstellung Ramses lll., des ersten Königs der XX. Dynastie. Sein Haupt bedeckt, wie in den ältesten Zeiten, das gestreifte königliche Kopf- tuch; dasselbe hat aber so viele Bereicherungen erfahren, dass diese sonst so monumental wirkende Kopfbedeckung kleinlich und charakterlos geworden. Vorne an der Stirne ragen fünf Uräusschlangen empor, die mittlere größer und ohne Krone, die zwei anderen an jeder Seite kleiner und abwechselnd mit der weißen und rothen Krone geschmückt. Rück- wärts im Nacken breitet ein großer bunter Sperber seine Flügel aus; zu oberst auf dem Kopfe sehen wir ein von Uräusköpfen mit Sonnen- scheiben umgebenes Piedestal, das bestimmt scheint, bei gewissen Gelegen- heiten einen weiteren Aufsatz zu tragen, vielleicht die Abzeichen eines Gottes. Die vorne herabhängenden Enden des Kopftuches sind wieder mit Uräusschlangen besetzt. All' dieser Schmuck besteht aus Gold mit farbigen lncrustationen. Am Halskragen erblicken wir große goldene Sperberllügel und über demselben Perlsehnüre aus Gold und Edelstein. Dementsprechend sind auch die Armbänder mit incrustirter Arbeit ver- ziert und zeigen den Königsring vom Schlangenpaar begleitet"). Auch 4') Katalog Nr. 534 u. 535 (abgeb. Perrot a. a. 0. p. 766 u. 767. ") Abgeb. Maspero a. n. O. Fig. 315. 5') Aegypt. Monum. ll. Abth., Taf. XXXV, Fig. 95. 4') Prisse d'Aveunes e. e. O. 16'