der Ofen in der Kunstgewerbeschule zu Karlsruhe derselbe ist, der früher im Peterskloster im Schwarzwalde stand. Ernst mimt Am 9. v. M. starb in Wien der Historienmaler Ernst Klimt. Er war in Penzing am 3. Januar 1864 geboren. Klimt war Schüler der Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterr. Museums unter Laulberger und Berger und wendete sich ausschließlich der Historien- und Decorationsmalerei zu. Bereits 1882 führte er mit seinem Bruder Gustav und mit Franz Matsch die Vorhang- und Deckengemälde im Reicbenberger Theater aus, 1883 in gleicher Gemeinschaft die Gobelins und Ahnenbilder der rumänischen Königsfamilie im Schlosse Pelesch bei Sinaia, sowie die Deckengemälde im Theater in Fiume. Im Jahre 1884 wurden der Vor- hang und die Deckengemälde für das Karlsbader Theater geschaffen. Von den drei Künstlern wurde auch das Deckengemälde im Lainzer Schlosse ausgeführt. Von Klimt sind in den Treppenhäusern des neuen Hofburg- theaters die Deckengemälde i-Hanswurst auf der Jahrmarktsbühnec und die Scene aus Moliere's "Der eingebildete Kranke-i. Im Jahre 1890 wurde Klimt im Vereine mit seinem Bruder Gustav und dem Maler Matsch beauftragt, den Bildercyclus in 40 Feldern im Stiegenhause des Kunst- historischen Hofmuseums auszuführen. Der Tod des hochbegabten jungen Künstlers bedeutet einen schweren Verlust für die österreichische Kunst. Klimt war Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone. wP01811t8pp1l0h6v. Frau Leopoldine Guttmann, Lehrerin an der k. k. Fachschule für Kunststickerei, ist es gelungen, die Technik der sogenannten Polenteppiche (Seidenknüpferei und Goldwirkerei) in voll- kommenster Weise nachzubilden. Ein von ihr gefertigtes Deckcheu nach gutem, altem persischen Muster verräth alle Qualitäten dieses prächtigen, zu Luxuszwecken überaus geeigneten Teppichgenres. Ein Versuch nach dieser Richtung war bisher blos von der Weltftrma Phil. Haas St Söhne gemacht worden, die für die Pariser Ausstellung von 1878 Portieren in der erwähnten Technik hat anfertigen lassen. Frau Guttmann hat aber auch die nicht minder schwierige, in der künstlerischen Wirkung freilich zurückstehende Technik der chinesisch-turkestanischen Teppiche mit Goldgrund in der genauesten Weise nachgebildet. Wer sich namentlich für das erstere, im Orient seit Längerem nicht mehr gearbeitete und in nicht allzu vielen Exemplaren in Europa vertretene Genre interessirt, dem ist nunmehr Gelegenheit geboten, sich tadellose Exemplare desselben zu verschaffen. ' Rgl. Weltansstellungln Chicago. In der am zz. Nov. Abends im Oesterr. Museum unter dem Vorsitze des Präsidenten, kais. Rathes Hanusch abgehaltenen Plenarveraamm- lung des Wiener Kunstgewerbevereines berichtete Architekt Bressler über die Installation der österreichischen Abtheilung auf der Weltausstellung in Chicago. Architekt Bressler theilte mit, dass für Decorationszwecke 40.000 H. zur Verfügung stehen und dass sich die lndustrieabtheilung als schönste und auffallendste Gruppe unter allen Staaten hervorthun werde. Herr Bressler gab sodann an der Hand der Plane Aufklarungen über die Platzver- theilung und das ganze Arrangement. besonders in Bezug auf die Kunstgewerbe und hob hervor, dass die österreichische Abtheilung, zwar nicht quantitativ, aber gewiss qualitativ großen Eindruck in Amerika machen werde, umsomehr als das Oesterr. Museum mit den hervorrngendsten modernen Arbeiten aus seinem Besitze und die ersten Namen des Wiener Kunstgewerbevereines an der Ausstellung Theil nehmen. Für die Redacüon verantwortlich.- I. Fohnic: und F. Rilkr. Selbstverlag des k k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie. nmamt-mu von Dual ßlrvlfl Holm n. Wlra.