MITTHEILUNGEN DES K. K. OESTERREICH. MUSEUMS KUNST UND INDUSTRIE. Monatschrift für Klßxbßlxlstgewerbe. Herausgegeben und redigirt durch die Direction den k. k. Oeaterr. Museums. im Commissionsveriag van Cnrl GerolcVs Sohn in Wien. Abonnementspreis per Jahr H. 4.- Nr. 114. (357). WIEN, Juni 1895. N. F. X. Jahrg. lnhlll! Das Museum Fraucisco-Carnlinum. Von B. - Das Parnmenl und weine Geschichte. Von Dr. Heinrich Swohodn. - Gnllendß Eiuliuu auf die (rumänische Decorlliunukuunl. Von Jul. Fol- nesica. - Angelegenheiten des Oeuerr. Museums und der rnix demselben verbundenen In- stitute. - Litlernlurberichl. - Bibliographie den Kunntgewerhes. - Notiz. Das Museum Francisco-Carolinum. Jahrzehnte hindurch hat sich das oberösterreichische Landesmuseum mit einem gänzlich ungenügenden Gebäude behelfen müssen. Während die Sammlungen, Dank der Begeisterung und Opferwilligkeit der leitenden Männer und dem Gemeingeiste der Bevölkerung, stetig anwuchsen, mangelte es an Räumen, alle Besitzthümer dem Publicum überhaupt zu zeigen, geschweige sie in systematischer Anordnung und entsprechender Beleuchtung aufzustellen. Die daraus erwachsenden Uebelstände erkannte Jedermann leicht, aber kein Billigdenkender übersah, dass Abhilfe schwerer zu treffen als Kritik zu üben war, dass es viel Zeit und vor Allern viel Geld erfordern werde, aus dem, was unermüdlicher Sammeleifer, Liebe zur Heimat, Zufall zusammengetragen, ein wohlgeordnetes Museum zu gestalten. In gleicher Lage befanden und befinden sich zum Theil noch die Museen in den verschiedenen Kronländern. Die erste Hauptsache war doch überall, Sammelplätze herzustellen für Alles, was geeignet ist, über Vergangenheit und Gegenwart des Landes, über dessen Natur und Cultur, das Schaffen seiner Bewohner in Wissenschaft und Kunst, in Gewerbe und Bodenarbeit, über Sitte und Gebräuche etc. etc. Auskunft zu ertheilen. S0 konnte Verborgenes an's Licht gezogen, der Verwahrlosung und Ver' schleuderung vorgebeugt werden, und mochten Dinge von sehr ver- schiedenem Werthe aufgehäuft werden und mochte die Anordnung zu wünschen lassen, auch die bescheidenen Anfänge dienten schon dem Jahrg. 1895. 38