erbrachte A bleit ungsbild in orthogonaler und schiefwinkeliger Parallel- proiection, sowie die centralperspectivische Fundamentaldarstellung des Würfels. Besonders in der Perspective werden dadurch manche, meiner Ansicht nach künstlich hervorgerufene Schwierigkeiten, die dem Lernen- den beim Uebergange vom anschaulichen Körperzeichnen zum construc- tiven Ermitteln des perspectivischen Risses begegnen, in zweckentspre- chender Art umgangen, indem der Lernende auch das perspectivische Bild auf dem bereits gewohnten Wege anschaulicher Vorkehrungen entstehen sieht und es dann leichter auf eine als Bildfläche gedachte Raumebene zu übertragen oder doch als auf letzterer existirend zu denken vermag. So zeigt der Gegenstand in seinen Hauptpartien immer die einheitliche Gestaltung, verjüngt sich gleichsam beständig in sich, und der Unter- schied zwischen der auf natürlichem Wege erzielten Abbildung räumlicher Obiecte und künstlichen Darstellungsarten kann in den trennenden und verbindenden Merkmalen gar nicht besser vor das im Sehen sich übende und durch Sehen scharf werdende Auge geführt werden. Auch in Hin- sicht auf die Schattenlehre ist die besprochene Praxis durchführbar, und indem wir dem Schüler den Schattenraum selbst wieder als geometrischen Körper vorführen, zeigen wir ihm auch in dieser Partie die Einheit des Ganzen. Es ist eine dankenswerthe Einrichtung, dass das Constructions- zeichnen im nächsten Schuljahre nicht abbricht, sondern in den Fächern: Formen- und Stillehre zu ausgreifender Anwendung gelangt. Durch den fesselnden Reiz combinirter Formen und Farben werden, vornehm- lich Objecte der Architektur, zu bildlicher und künstlerischer Gestaltung gebracht und auf diese Weise das constructive Princip auf die Kunstform übertragen. Das Componiren im frei entworfenen perspectischen Raume schließt ein Capitel, wie es für den Jünger des kunstgewerblichen Zeichnens kaum bildender gedacht werden kann. Reihen Sie diesen Gegenständen das figurale Zeichnen an, das die Naturform künstlerisch zu durchgeistigen hat und so Schöpfungen her- verbringt, die einem intimen Verständnisse und richtiger Auffassung des Gesehenen nach seinen charakteristischen Merkmalen entsprechen, so finden Sie, wie ein leitender Gedanke das ganze Lehrgebiet beherrscht und auf die Schüler mit an Offenbarung mahnender Nachhaltigkeit und Lehrfülle wirkt. Die im Voranstehenden geschilderte Unterrichtsertheilung in den zeichnenden Disciplinen sucht alle in dem Schüler ruhenden Anlagen für Zwecke höherer Lehreinsicht auszunützen. Die vornehmliche Aufgabe bleibt es, die Phantasie anzufachen und so den Lernenden aus dem Kerne seines Wesens zu fördern. An Anstalten, die es mit kunstgewerb- liehen oder rein künstlerischen Erziehungs- und Ausbildungszwecken zu thun haben, ist dies sicherlich ein wesentliches Erforderniss. Es wäre 32'