Ein vollständiges Bild war freilich mit alledem nicht herzustellen. Schon die räumliche Beschränkung hätte das verhindert. lmrnerhin hat die ausgiebige Unterstützung durch das Allerhöchste Kaiserhaus und befreundete Höfe, durch die alten Familien des Reiches, öEentliche und Privatsammlungen es ermöglicht, einen Schatz an echten Zeugen jener Periode der Vergangenheit zu vereinigen, wie er zum zweitenmal schwerlich zu erreichen sein würde. Und so dürfte die große, ehrliche Arbeit des Comite's und aller Angehörigen des Museums, die dies Werk erforderte, nicht als verloren zu betrachten sein. B. Bucher. Zur Charakteristik des böhmischen geschliffenen Glases des 17. und 18. Jahrhunderts. Von Dr. Karl Chytil. (Schluss.) ln der Abtheilung der alten Glasarbeiten auf der "Böhmisch-slawischen ethnographischen Ausstellungu in Prag, welche ausschließlich nur im Lande selbst vorhandene Objecte enthält, bilden die mit Rubinfluss ver- zierten Gefäße einen ansehnlichen Theil; etwas Aehnliches bemerkt man auch im Landesmuseum in Linz, dessen im local begrenzten Gebiete ge- sammelten Glasgefäße auf deren Ursprung im Lande oder dem benach- barten Slidböhmen schließen lassen. Auch die mit Rubinßuss versehenen Stücke des Prager Kunstgewerbe- museums sind in Prag, am Lande oder in Wien erworben worden. Be- tretfs der Erzeugung des Rubinglases in Böhmen fehlt es aber auch nicht an historischen Belegen. Der-Helmbacher Hüttenrneister Michael Müller, welcher vom Grafen Johann Christian von Eggenberg im Jahre 1688 ein Privilegium erhielt, hat bereits außer dem Krystall- und Kreideglas auch Rubinglas whier Landes zum ersten eingeführt und fahricirtu 1'). Seine Erzeugnisse fanden nach Wien, Spanien, Italien, Holland, besonders Amsterdam, nach wMuskau und Wällischlandn bedeutenden Absatz. Aus einer Bittschrift des gewesenen Glashüttenmeisters wzu Kloster Schlöglu, Jo. Ant. LandtgraE, welcher sich beim Fürsten Schwarzenberg 1720 um Zuweisung einer Glashütte auf der Herrschaft Krurnau bewirbt, erfahren wir, welche Glassorten in den südbühmischen Hütten erzeugt wurden: wunterschiedlich Farben des Glass, auch Rubin, Kreiden- Glass Dafl, .. . auch von Golt und Rubin verschniet (ver- schnlirtP), von großen und kleinen Hangleichtern und anderen zierlichen Glassn. Landtgraff weist darauf hin, wie die Glashüttenmeister auf der Herrschaft Winterberg sich großes Vermögen erworben haben, und beruft sich auf Attestationen der Herren Prälaten des Stiftes Schlögl, wo er in die 20 Jahre Glasmeister gewesen"). 1') Marcs, Belege LXI, LXII. "l; Mareh, Belege LXXIX.