Mitmeilunußn des k. k, üßslarreluh. Musaums
KUNST UND INDUSTRIE.
rMonatschrift für Kunst und KunstgcwcrhcJ
Am I. eines ieden Monats erscneint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr H. 4.7
Rcdacleur Eduard Chmolarx. Expcdilion von C. Gerold": Solm.
Man abonnirt im Museum, bei Gerold 81 Comp., durch die Postansmlten, sowie durch
alle Buch- unil Kunsrlmndlungeuu.
Nr, 158, WIEN, x. NOVEMBER 1878. X][]__l;1hrg_
Inhalm: Kunstgewerblicluc Zcitfm en. III. - Ein antiken GüaiClllSllßlm _im k. k, Ocslerr. Museum für
Kpnsl und Induslrie inX icn. -- Ein Unheil ubcr die Plastik au! der Pariser XVcllaugstcllung. V
Lnerulurbcricht, - Kleinen: Milxheilungenß- Programm der Donnerstag-Vorlesungen un Museum.
Kunstgewerhliche Zeitfragen.
Ill.
Zar Frage der Verbindung einer gewerblichen Arbeitasohule mit der Volks-
schule nnd Faohsohule.
lm vorigen Jahre habe ich mir erlaubt, in einem öffentlichen Vor-
trage (am 8. November i877') die Frage anzuregen, ob und inwieweit es
möglich wäre, die Volksschule mit einer gewerblichen Arbeitsschule in eine
angemessene Verbindung zu bringen") Ich hatte bei diesem Vortrage vor-
zugsweise die Schulverhältnisse an jenen Orten, wo kunstgewerbliche Fach-
schulen existiren und die Schulen in den lndustriegebieten im Auge, von der
b) Siehe "Mitthßllungen des Ocstcrr. Museumsß, Jahrgang 1878, Februarheft.
H) Diese Zeilen sind im Hochsommer d. J. geschrieben. Sie berühren Fragen,
welche die Reform der Volksschule betreffen und in der Zwischenzeit Gegenstand von Ver-
handlungen fast aller Landtage geworden sind. Auch die Organe des Lehrerstandes und
die politischen Journale haben sich vielfach mit diesem Gegenstande beschäftigt. lch lasse
den Aufsatz so, wie ich denselben geschrieben habe; ich halte mich nicht für berufen, mich
über die Frage des Volksunterrichtes ihrem ganzen Umfange nach auszusprechen, am wenig-
sten in diesem Organe, das sich ausschliesslich mit den Fragen der Kunstgewcrbe beschäftigt.
Doch kann ich nicht umhin eine Bemerkung zu machen. lch wurde es bedauern, wenn
die Frage der Reform des Volksschulgesetzes nur zum Gegenstand einer politischen Partei,
welchen Namen dieselbe haben mag, herabsinken wurde. Dadurch wurde Niemand mehr
geschädigt werden, als die Jugend, welche unterrichtet werden soll, und die Gesellschaft,
welche einer in der Volksschule gut erzogenen Bevölkerung bedarf. Am allerwenigsten
frommt es dem Lehrcrstande, dem seit mehr als drei Jahrzehnten anzugehbren ich mir
zur Ehre rechne, mit politischen Schlagwörtern in die Schlachtlinie zu treten. Wie die
Zielpunkte des Volksschulunterrichtes, so liegen auch die Fragen der
Reform des Volksschulgesetzes über den Parteien des Tages. Sie sollen
möglichst objectiv behandelt werden. Je ruhiger, leideaschaftsloser und sachgemäßer die-
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