897 und mühevollen Posten mit der größten Pflichttreue und Umsicht aus- flillte. Aber auch das Puhlicum, mit dem ihn seine Stellung vielfach in Berührung brachte, wird sein anspruchloses, gefälliges Wesen in freund- licher Erinnerung behalten. Neu ausgestellt. Dienstag den rz. v. M. wurden die Sale Vl und Vll, welche wegen Auflösung der Costümausstellung geschlossen waren, für den Besuch des Publi- cums wieder erolfnet. Saal Vl enthält textile Gegenstände aus den Sammlungen des Museums, einen Tisch von Mahagoni in Rococostil und ein Kästchen (beide ein testa- mentarisch hinterlassenes Geschenk des Herrn Max Todesco), sodann kirchliche Sticke- reien von Freifrau von Pereira, Kunststickerei von Fräulein Sophie Moriz, einen Gohelin des I7. Jahrhunderts mit der nJagd der Dianaa, Eigenthum des Herrn Dr. Saria in Graz; ferner eine Salontischplatte in Holzmosaik vom Galanterietischler August Larisch in Baden bei Wien, und 24 Preise des Wiener Rudervereins nDonauhortu. In Saal VlI gelangte die künstlerische Verlassenschaft des jungen in Paris ver- storbenen Malers Eduard Fallenbdck zur Ausstellung. Diese Zeichnungen und Aqua- relle, insbesondere Blumenmalereien, sowohl aus der Wiener wie aus der Pariser Zeit, füllen den ganzen Saal. Ferner sind neu ausgestellt: zwei Porträtmedaillons in Bronze, von Bildhauer Joseph Kassin in Rom - Säulenhof; Fibeln und andere Schmuckgegen- stande mit sogenanntem Email der Barbaren; älterer Frauenschmuck u. dgl. von der Balkan-Halbinsel (Eigenthum des Herrn Consularbeamten Karl Peez in Sophia) - Saal l; Facsimile-Copie der Alhambra-Vase von Deck in Paris - Saal II; Collection schlesischer Glaser (Geschenk des Grafen Gaschin in Rochus bei Neisse) - Saal III; Relief von einem antiken Gefässhenkel, Bronze; Spindeluhrkloben; Glasmalereien, Copien alter Originale, von Bouche in München; Arbeiten in Eisen (Cassette aus dem I6. Jahrhunderte, Truhenschloss u. dgl., Schlüssel, Blumengitter u. s. w.) gekauft auf der Auction Milde - Saal V; Bildchen mit Jagdscene in Elfenbein (18. Jahrhundert) - Saal Vlll. Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat Mai von tt.45t, die Bibliothek von xt74 Personen besucht. Litteratur - Bericht. The Years Art 1891. London, Virtue 8c C0. kl. 8". XXIV, 386 S. Der zwölfte Jahrgang dieses Handbuches weicht in der Anordnung nicht von den Vorgängern ab. Die Gesammtaumme der Staatsbeitrage für Kunstinstitute in Groß- britannien und Irland für 1890[91 betragt 721.380 f gegen 712.197 i) für 188g[go, der Mehraufwand für Ankäufe, Reisen etc. ist aber beträchtlicher , da andere Ausgaben, wie für Neubauten und Pensionen, rund 11.000 f geringer erscheinen. Der Aufwand für das Kensington-Museum beläuft sich auf 52.972 ß, und zwar an Gehalten 10.971 f (Direetor 950, 2 Assistent Directors je 700, 4 Museum Keepers 2050, 10 Aasistant Museum Keepers 3989, 8 Junior Assistants 732., 9 Special and Technical Assistants 1850 f), Anschalfung von Kunstwerken 10.000, von Reproductionen (Galvanoplastik etc.) 12.00, Photographien 1200, Gemäldasammlung 1000, Bibliothek 2250, Herstellung von Handbüchern 500 ß ; Gebaudeerhaltung und andere Ausgaben, die sich aus den Nachweisen nicht erkennen lassen 25.850 ß; außerdem für die mit dem Museum verbundene National Art Training School 5445 f; Aus den die Kunst berührenden Parlamentsverhandlungen ist ersichtlich, dass die hohen Bilderpreise und die willkürlichen Taufen von Gemälden bei dem Budget der Nationalgalerie Anstoß erregt haben. In der Uebersicht der Kunst- nnstalten erscheinen jetzt auch solche in Canada (Ottawa, Toronto, Montreal, New Brunswick), Australien (Sydney, Melbourne, Adelaide und in mehreren Orten Neusee- lands). Als Illustrationen sind Bildnisse von Mitgliedern der Society of Painters in Water- colours und Reproductionen nach Gegenständen in den Ausstellungen des vergangenen Jahres beigegeben, die letzteren aber hauhg in einer Verkleinerung, die das Dargestellte kaum noch erkennen lässt. l B. La broderie du XIC siecle iusquä nos jours d'apres des specimens authen- tiques et les anciens inventaires par M. Louis de Farcy. 1 fasc. Paris, E. Leroux, 1890. Fol. M. 80. Ein großangelegtes Sammelwerk, dessen Zustandekommen nicht warm genug begrüßt werden kann. Zwar vermochte man sich vielfach eine befriedigendere Art der Reproduction vorzustellen. Der Lichtdruck wird den Originalen nicht immer gerecht, Jahrg. 1891. 8