dieses Künstlers seiner Heimat dauernd sichert. Auch Prof. Eng erth setzte seinen Cyclns der Bilder aus Figards Hochzeit fort, sowie Prof. Blaas seine Schlachtenbilder in der Ruhmeshalle des Arsenals. Dem Publicum werden diese letzteren wohl auch im nächsten Jahre noch nicht zugänglich werden. Auf dem Gebiete der De coratio n s maler ei müssen mit besonderer Auszeichnung hervorgehoben werden die ornamentalen Arbeiten von Sturm und die Decorationsarbeiten von Laufberger, Hoffmann, Griepenkerl u. s. f. für das neue Hofoperntheater. Der Aufschwung, den die Decorationsmalerei fir die scenische Darstellung auch auf anderen Theatern nimmt, darf nicht unbemerkt bleiben. In früheren Zeiten war Wien auf diesen Gebieten zurück, nicht blos hinter den prachtvollen Decbrationsmalereicn von Paris und London, sondern auch hinter denen von Berlin. In den letzten Jahren hat sich die Decorationsmalerei hier wesentlich gebessert. Ueber die Bedeutung des neuen Opernhauses in seiner Beziehung zur Kunstindustrie ein Schlussurtheil abgeben zu können, wird man erst dann berechtigt sein, wenn der Bau vollendet dem Publieum zur Be- niitzung wird übergeben werden. Von ganz besonderer Bedeutung ist für das gesam-mte Gebiet der Industrie jener grosse Kreis von Kunstübungeu, welche der Ausdruck „z ei e h n e n d e K ü n s t e" umfasst. Aquarellmalerei, Kupferstich, Holzschnitt, Chromolithographie u. s. w. sind Kunstzweige, welche in diesen Kreis hereingehören. Die Berufung des Kupferstechers Prof. Louis J akoby an die Aka- demie der bildenden Künste und die Bemühungen desOberst-Kämmerers Grafen Crenneville zur Beförderung des Kupferstiches sind Fort- schritte, welche in der Zukunft gewiss ihre gutenF rächte Hagen werden. In der Chromolithographie hat sich Herr Grefe, in der Xylogra- phie Herr v. Waldheim Verdienste gesammelt. Andere Zweige der zeichnenden Künste hingegen: Radirun g, Lithographie, finden noch vicl zu wenig Beachtung von Seite des Publicums, als dass Künstler diesem Zweige mit Erfolg sich zuwenden könnten. Auch finden sich bei uns sehr wenige Verleger für illustrirte Werke und so bleibt Frankreich, Deutschland (insbesondere Berlin), Eng- land, Belgien, der österreichischen Monarchie auf dem ganzen Gebiete der zeichnenden Künste weit überlegen. Es werden grosse Anstrengungen gemacht werden müssen, um Versäumtes nachzuholen, und die Kunst- technik Oesterreiehs auf die Höhe zu bringen, dass wir in diesen Kunst- zweigen mit dem Auslande concurriren können. Auch die Gravir- und Ciseleurkunst bedarf noch einer grossen Unterstützung.