"w. MITTHEILUNGEN w- Vierter Jahrgang. d e s 15. J änner 1869. k. k. österr. Museums für Kunst 8: Industrie. (Monatschrift für Kunst: 8a Kunstgewerbe.) (Am 15. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr 3 B. ö. W. Bedncteur Dr. G. Thu. Expedition von C. Gerold's Sohn. Man abonnirt im Museum, bei Gerold 8: Comp., durch die Postanstalten, sowie durch alle Buch- und Kunsthandlungen.) 1 u n l 1 z: um Blick auf an. lunstlndullrielle Bewegung der Gegenwart. - m. neue Museum m: Kunst m Amiens. - Du Hol: ll! Bohstul für du Kunstgewerbe. -- Kumt- und Industrie-Museum in Molklu. - Die lllsnrllclle Jlgd- und Gewehrksrnmsr. - Kleinere Milthellungen. - Kllnltbliller- Sammlung. _ Biblielheks-Ksulog. (Mit einer Beilage, in der Birke elues halben Druekbngenl.) Ein Blick auf die kunstindustrielle Bewegung der Gegenwart. Es ist ein sehr interessantes Schauspiel, in diesem Augenblicke die Anstrengungen zu beobachten, welche verschiedene Nationen machen, um auf dem Gebiete der Kunstindustrie den Rang zu behaupten, den sie einnehmen, oder die Stellung zu erhöhen, auf der sie sich gegenwärtig befinden. Oesterreich hat alle Ursache, dieser Bewegung mit aufmerk- samern Auge zu folgen; denn es kann keinem Zweifel unterliegen, dass mancherlei Anstrengungen, die gemacht werden, direct gegen Oester- reich gerichtet sind. Wir müssen von dem Gesichtspunkte ausgehen, dass solche Tendenzen vollkommen berechtigt sind, dass man sie nicht unbedingt als feindselig ansehen darf, dass sie aber eben deswegen, weil es sich gegenwärtig um einen üiedlichen und vollkommen berechtigten Wettkampf handelt, mit erhöhtem Interesse beachtet werden müssen. Die Erfolge, welche die österreichische, speciell die Wiener Kunst- industrie auf der Pariser Ausstellung errungen hat. der sichtbare Fort- schritt, der sich in Oesterreich auf dem Gebiete der Kunstindustrie ma- nifestirt, gaben mehr oder minder in einigen Ländern Anstoss zu der Be- Wegung, mit der wir uns gegenwärtig beschäftigen. In erster Linie ziehen wir dabei die natürlichen Concurrenten Oesterreichs: die deutschen Staaten und Russland in Betracht, in zweiter Linie Frankreich, Italien und England. Was die deutsche Bewegung auf diesem Gebiete betriEt, so citiren wir den Wortlaut eines Schreibens des Wittenberger Ausstellungscomiteh an das österreichische Museum, in welchem es heisst: „Es ist uns be- kannt, dass gerade Oesterreich auf dem Gebiete der Kunstindustrie susserordentliche Fortschritte gemacht und den Norden Deutschlands 16