Am 20. J linner: Eine Suite von gestlcktsn Messgswindern, hn Auftrage Sr. Emln. des Erzbischofs von Olmiitz für das Olmützer Domcapitel ausgeführt von E. Krickl und Schweig er; ein Crucifix in Holz geschnitzt von Duquesnoy (Fiamingo), Eigenthum der Frau v. Eckel aus Brüssel; eine Suite von farbigen Zeichnungen der persischen Tep- piche des a. h. Hofes, im Auftrage des Museums ausgeführt von Sodoma jun.; ein Ge- rniiseladen in Rom, Aquarell von R. Alt; eine Fayence-Copie nach Pallissy von Stein- bach, Arbeiter bei Herrn Drasclie. Am 26. J änner: Gothische Plnvlalschliesse nach der Zeichnung des Architekten Lippert ausgeführt von Brix S: Anders, und eine Suite von Photographien franzö- sischer Möbel aus der Werkstätte von Lanneau in Paris. Am 4. Februar: Eine Suite japanesischer Lackarbeiten; Zeichnungen nach deren- tinischen Intarsien vom Architekten Val. Telrich; Photographien nach alten und neuen Möbeln vom Hoftischlcr Herrn Erner in Cöln (s. Geschenke); Terracottacopie einer an- tiken Thonmaske von Herrn Gastellani in Rom (s. Geschenke); ein kirchliches Getiiss von Silber von Brix k Anders; Gypsabguss des sitzenden Mercur im Museum zu Neapel. Am I0. Februar: Die Gypsabgüsse der s. g. Hildesheilner Silbergefässe; eine Suite marokkanischer Thongefslsse, eingeschickt vom österr. Consnlate in Tanger; eine Suite Kennzeichnungen französischer Meister des XVIII. Jahrhunderts aus der Sammlung Sr. kaiserl. Hoheit des Herrn Erzherzcgs Albrecht; Dankadresse der Wiener Kunst- genossenschaft für Herrn Hofrath Dr. Heider, ausgeführt von L. Groner; ein Antipen- dium, weibliche Handarbeit; ein Schachbrett mit MetallüguremEigenthum des Hrn. E. Hoch. (Modillcirtes Proararn für die Vorlesungen des Ilsrrn Professors C. von Llltzow): a) Ueber die s. g. Leukothea (Eirene) der Münchner Glyptotheh; b) über den Sophokles im Lateran; c) über den Hildesheimer Silberfnnd; d) über den Apoll von Belvedere. (Vorträge im üsterr. Museum.) Prof. v. Lützow's erster Vortrag - Don- nerstag den 4- d. M. - war in mehr als gewöhnlichem Grade anziehend und anregend, insofern derselbe nicht blos Resultate der Knnstforschung gab, sondern den Zuhörern zu- gleich einen Blick in die Werkstätte der Kunstarcbiiologie gewährte. Das Thema bildete die sogenannte Leukothea-Gruppe in München und der Redner gab so zu sagen die ganze Biographie dieser Antike von ihrem Erscheinen als Ino-Lenkotbea mit dem Bscchnsknaben in Winckelmannk Manumenli anlichi inedili an. Zunächst wurde ihr dieser Name nber- kannt. da die Binde um den Kopf nicht als Schleier gelten durfte, der Krug in der Linken und der nach oben weisende rechte Arm als spätere Zusätze erkannt werden mussten. Dann erschien Prof. Friedericbs in Berlin, welcher sich um die Kritik der Winckelmann- scheu Theorie Verdienste erworben und auf einer Münze in London eine entsprechende Gruppe gefunden hatte, welche Andeutungen über die ursprüngliche Bescbadenhcit der spiiter ergänzten Theile des Bildwerks lieferte. Der rechte Arm erhielt nun ein Scepter, die linke Hand ein Füllhorn und die Hauptfigur sollte sich Ge, Erdgöttin, nennen lassen. Allein auch dieser Name blieb nicht unangefochten, namentlich widersetzte sich der triiumerische Blick der Göttin dieser Deutung und durch Brnnn in Rom Lictzt in München) wurde sie endlich als Eirene, Friedensgöttin, mit dem Platos, dem Reichthnrn. auf dem Arme erkannt. Und nun fanden sich auch weitere Jteferenzen". Als ein Werk aus der besten Zeit der attischen Kunst hatte die Gruppe stets gegolten und mit Hilfe des Pau- sanins liess sie sich nuu als eine Arbeit des älteren Kephissodotos, angeblich Praxiteles' Vater, feststellen. Die in Athen unter freiem Himmel aufgestellte Gruppe war ohne Zweifel aus Bronze und auf eine Copie nach Bronze deuten an dem Mnrmorwerk manche Einzelnheiten, Härten in der Ausführung. (Im nlederösterrelchlschen Gewerbevereln) sprach Herr Franz R. v. Wert- heim am Z). v. M. in kurzen, aber sehr kernigen Worten fiir Unterstützung der von der „Gesellschaft zur Förderung der Kunstgewerbeschule des k. k. Museums" verfolgten Zwecke. Dem Institute fehle es nicht an Schülern. wohl aber den Schülern an den nöthigeu Mit- teln. Vieles und Grosses leiste der Staat in dieser Richtung, jetzt sei es aber auch Anf- gabe der Industrie, helfend einzugreifen, falls sie im eigenen Interesse für die l-Iersnbildung befahigter Arbeiter Sorge tragen und so die Möglichkeit herbeiführen wolle, die Concurrenz mit dem Auslands auf gewerblichem Gebiete siegreich bestehen zu kiinnen. Auch kenne man den innigen Zusammenhang. der zwischen der Arheiterfrage überhaupt und dar Ar- beiter-Ausbildungsfrage insbesondere bestehe. Diesem Zusammenhangs solle nun zunächst die erwähnte Gesellschaft durch Unter- stützungen gereebt werden, die der Form nach in Schul- und Reissstipendien, ferner in Auftragen an hervorragende Zöglinge der Anstalt und in Beiträgen zur Anfertigung kunst- indnstriellsr Gegenstände bestehen sollen. Die Mitglieder der Gesellschaft sonderten sich in zwei Kategorien: in Gründer (durch einmalige Leistung eines Beitrages von mindestens