373 insbesondere zwei Bedingungen zu entsprechen: sie müssen erstens mo- derne Erzeugnisse der inländischen Kunstindustrie sein und zweitens, indem sie höheren Anforderungen in Bezug auf Form und Ornamentation gerecht werden, einen Fortschritt in der Entwicklung des Kunstgewerbes und des Geschmackes bekunden. Auch die Verwendung einer neuen oder erneuerten, auf die Kunstgewerbe sich beziehenden Technik kann zur Ausstellung berechtigen. In zweifelhaften Fällen, ob das Fabricat ein im Auslande oder in Oesterreich gemachtes sei, ist der genaue Nachweis des österreichischen Ursprungs zu liefern. Um ferneren Missverständnissen in Bezug auf Ausstellungsfahigkeit zu begegnen, wird ausdrücklich bemerkt, dass einerseits sowohl Gegen- ständezder reinen Kunst, wie Historiengemälde, Genrebilder, Landschaften u. s. f., desgleichen rein constructive architektonische Entwürfe, als auch andererseits Maschinen, Rohproducte aller Art und rein gewerbliche Er- zeugnisse, bei denen die Kunst weder in Bezug auf Form noch in Bezug auf Verzierung Anwendung gefunden hat, von dieser Ausstellung aus- geschlossen sind. Q 3. Es sind nicht nur die Verfertiger der Gegenstände selbst, sondern auch die Modelleure und Zeichner derselben zur Ausstellung ihrer Com- positionen berechtigt. ä 4. Zur Beurtheilung der angemeldeten Gegenstände wird eine Jury niedergesetzt, bestehend aus dem Aufsichtsrathe der Kunstgewerbeschule nebst einigen Mitgliedern vom Curatorium des Museums und vom Lehr- körper der Kunstgewerbeschule. Die Jury entscheidet über die Aufnahme der Gegenstände endgiltig nach ihrem Regulativ, ohne zur Angabe von Gründen über ihre Entscheidung verpflichtet zu sein. Neben dem Mo- mente der Schönheit der Gegenstände hat sie selbstverständlich auch die Raumverbiiltnisse der Ausstellungslocalitäten in Betracht zu ziehen. ä 5. Abgesehen von der Prüfung der Gegenstände vor der Aufnahme findet keine weitere Benrtheilung statt, wie auch keinerlei Vertheilung von Prämien oder Preisen. Den Ausstellern ist es aber gestattet, die Verkaufspreise der ausgestellten Gegenstände bei denselben anznheften und sich durch Agenten vertreten zu lassen. Für jene Aussteller, welche keine besonderen Vertreter haben, ertheilt das Ausstellnngsbureau die allfällig begehrten Auskünfte. ä 6. Die Aussteller haben für den ihnen zugetheilten Ausstellungsraum keinerlei Platzgeld oder irgendwie benannte Gebühren zu entrichten. Sie