davon wurden zu Klavierkästen verwendet, andere zu den Fussböden in den Sälen des Casino in Bologna neben dem Theater am Corso. Erhalten sind doch noch zwei Beichtstiihle in sehr präcis ausge- führter eingelegter Arbeit von F ra. Rafaello. Einer von ihnen, an wel- chem der Sitzplatz den Zugang zu einem innern kleinen Zimmerchen bildet, ist ausgeschmüekt mit perspeetivischen Architekturen und mit Fi- guren, die verschiedene heilige Handlungen vollziehen, wie das Mess- opfer mit dem Priester, der die Hostie erhebt etc. , dann die Samarita- nerin am Brunnen, Madonna mit Heiligen und Anderes mehr. Der andere Beichtstuhl hat ebenfalls Intarsien mit architektonischen Ansichten und über dem Sitze des Priesters eine leicht geschürzte weibliche Figur, die auf der Laute spielt. Ob sie die Verführung, die Sünde vorstellen oder nur ein blosser Einfall des Künstlers sein soll, keinesfalls scheint dieselbe der Würde des. Ortes besonders angemessen. Leandro Alberti in seiner Beschreibung Italiens, die Chronisten vom Olivetaner Orden und Sabba Castilione in seinen Ricordi delle opere di valorosi artisti erwähnen in hervorhebender Weise Fra Raifaelds. Castiglione erwähnt seiner unter den Künstlern in Holzarbeiten als Eines,f_dessen Werke zu seiner Zeit von Fürsten und Herren ganz besonders gesucht waren zur Ausschmückung ihrer Wohnungen. Aber wer wüsste die je wieder zu finden? Was davon nicht die Zeit zerstört hat, ist zu Grunde gegangen durch den Wechsel der Mode, um Platz zu machen Dingen von geringerem oder gar keinem Werthe! - Eine Beschreibung von Brescia, gegen das Ende des 17. Jahrhun- derts verfasst von Francesco Paglia, versichert, dass die Bänke in der Capelle der heil. Empfangniss in der Kirche San Franeesco in Brescia von Raifaelle verfertigt seien, und fügt hinzu: „er war besonders hervor- ragend in derartigen Arbeiten und hinterliess in dieser Stadt (die seine Vaterstadt war) ein denkwürdiges Zeugniss seines seltenen und ungewöhn- liehen Werthes". - Kein anderer Schriftsteller erwähnt dieser Bänke. Der vor wenigen Jahren verstorbene Architekt Vantini in Brescia theilte mir die Bemerkung mit, dass die Bänke, die heute in dieser Capelle existiren, nicht die alten sind, dass aber die in eingelegter Arbeit ausge- führten Rücklehnen davon mit Darstellungen aus der Lebensgeschichte Christi sich erhalten haben, eingefügt in die neueren Sitze aus der Zeit des Barockstyles. Die Capelle selbst, im 15. Jahrhundert erbaut, wurde zweimal restaurirt, das erste Mal um die Mitte des 16., das zweite Mal gegen Ende des 17. Jahrhunderts, immer zum Schaden ihres Kunstwerthes, indem man die Intarsien mit geringem Geschicke restaurirte und die. Fresken der Cenale und Rcmanino durch manirirte Malereien ersetzte. Bei genauer Untersuchung der Rücklehnen lindet man, dass einige von ihnen den Charakter eines grössern Alterthumes haben, der sich in der grössern Genauigkeit, mit der sie gearbeitet sind, ausdrückt, zugleich aber