man sie denn als Einschlüsse und Gemengtheile noch vor, unversehrt und kry- stallisirt, und so verwachsen mit der eigentlichen Lavamasse, dass man glauben könnte, geglaubt hat und sogar noch glaubt, sie' seien wie die übrige Masse ge- schmolzen gewesen, und erst beim Erkalten wieder krystallisirt. Die Laven, TuEe, Schlacken sind nie von bestimmter Zusammensetzung. son- dern bezeichnen nur eine besondere Aggregatform. Der Trachyt, der z. B. das Materiale zu dieser vulkanischen Operation ab- gab, ist am weitesten verändert i.n dem Bimsstein und Ohsidian; diese beiden Producte sind völlig geschmolzener Trachyt und die poröse geblähte Form des Bimssteins rührt von Dampfblasen her, die durch die zähschmelzende Masse ihren Weg nahmen. Der Ohsidian ist gescbmolzener Birnsstein. Der Tracbyt ist ein feldspathiges Gestein, und auch Feldspath lässt sich zu himssteinartigen Massen durch Schmelzen verändern. Allein der Trachyt hatte das spec. Gewicht 2,5 bis 2,7, der Bimsstein das viel niedrigere von 2,2 bis 2,4. Der Trachyt wird von Salzsäure nicht ange- griEen, der Bimsstein von ihr zersetzt; der gepulverte Trnchyt ist indiderent gegen Kalkhydrat, der Bimsstein gibt damit wie die TnEe, wie Puzzuolaue oder Santorin oder Trass einen erhärtenden Mörtel. Die Menge der Kieselsäure, Thonerde und der übrigen Bestandtheile ist im Bimsstein fast genau dieselbe wie im Trachyt, die vulkanische Schmelzung hat also hieran nichts verändert. Zwischen dem Trachyt als Muttergestein und dem Bimsstein als Endproduct der Sehmelzung liegt nun die übrige Lavamnsse in den verschiedenen Abstufungen mehr oder weniger vollständiger Schmelzung. Die Schmelzung war vollständiger, wenn basaltische, unvollkommener, wenn trachytisehe Massen dem Process unterlagen. Durch die Schmelzung oder Erhitzung überhaupt sind alle diese Laven und TuEe der Salzsäure zugänglich geworden, was die Trachyte und Basalte nicht waren. Damit behandelt scheidet sich ein grosser Theil der Kieselsäure in amorpher üusserst fein vertheilter Form aus, nur wenig Thonerde und Nebenbestandtheile zurückhaltend, während sich der grösste Theil der Thonerde, des Kalks und des Eisenoxyds mit einem kleinern. wechselnden Antheil Kieselsäure ganz löst. Dieses Verhalten und das Vorhandensein von amorpher Kieselsäure in sol- chen Materialien ist für die Bildung von hydraulischem Kalk von grösster Wich- tigkeit und man kann den Werth eines solchen Materials Fir diesen Zweck da- nach genau bemessen. _ v _ Die Analysen und andere synthetische Versuche haben gelehrt, dass die besten, hydraulischsten Trasse und Puzzolane zwischen 30 bis 50 pCt. amorphe Kieselsäure als Rückstand beim Behandeln mit Salzsäure hinterlassen müssen, während zwischen 10 und 30 pCt. mit dem grössten Theil der vorhandenen Thon- erde, Eisen, Alkali und Kalk in Lösung übergehen. Ich sagte schon, dass sich die Trachyte und damit auch diese Laven und TuEe auf die Feldspathc und feldspathhaltigen Gesteinsarten zurückführen lassen, als deren Umwandlungsproducte sie erscheinen. Die Feldspathe selbst sind nun Doppelsilicate von kieselsaurer Thonerde und kieselsauren Alkalien, Kali oder Natron. Sie sind zunächst von Säuren nicht zcrsetzbar, werden es aber nach dem Schmelzen genau so wie die Trachyte. Um nun das Verhalten dieser durch die Hitze so gelockerten und chemisch angreifbar gewordenen Silicatc von der Natur des Feldspaths, seiner Mischgesteine und Zersetzungsderivate, gegenüber dem Kalkhydrat, dem Aetzknlk zu verstehen, mit dem zusammengebracht diese so vorbereiteten Silicate Massen geben, die mit oder unter Wasser erhärten, hydraulische Mörtel also, hat man die einzelnen