entspricht. Dabei sah er sich wohl vor, auch nur in solcher Beschränkung ideale Forderungen aufzustellen; er berücksichtigte vielmehr ausdrücklich die grossstädtischen Zustände auf dem Continente, welche nur in den allerseltensten Fällen gestatten, die Architektur des Hauses und die innere Ausstattung desselben in Harmonie zu setzen, er wahrte eben so ans- drücklich dem Bedürfniss nach Wechsel und Erneuerung der Umgebung sein natürliches Recht, welches Recht von „archäologischen oder künst- lerischen Pedanten" geleugnet werden würde. Er verlangte weder, dass die Wohnung ein Kunstwerk im höchsten, im monumentalen Sinne, noch, dass die Einheit eines hysterischen Styls mit aller Strenge durchgeführt werde, -schon weil die Gegenwart Lebensbedürfnisse geschaffen hat, welche den Zeiten, die sich eines bestimmten Styls erfreuten, unbekannt waren. Die Harmonie bezeichnete er als das unerlässliche Ziel der modernen Wohnung, als den Ersatz für den Abgang eines bestimmten uns eigenen Styls. Somit war der Anstiucht, dass Unerreichbares gefordert werde, der Weg abgeschnitten, und nun konnte der Redner seine Sätze aufstellen, welche davon ausgehend, dass das Zimmer als umschlossener Raum in seinem Charakter und in seiner Bestimmung bewahrt bleiben muss, dass es durch seinen Schmuck verschönert, idaelisirt, aber nicht verwandelt oder verkehrt werden soll, von der Bestimmung und den natürlichen Eigenschaften von Fnssboden, Wand und Plafond die Bedingungen für deren Verzierung herleiten. Da dieser auf vier Vorträge vertheilte Stoff noch eine Ergänzung erhält durch einen fünften, welcher Tisch und Tafel behandeln soll, so bildet dieser Cyklus von Vorlesungen ein in sich abgeschlossenes Ganzes, welches hoffentlich in nicht zu langer Zeit wird der Oeifentlichkeit übergeben werden, da ein Noth- und Hilfsbuch solcher Art in Wahrheit einem allgemeinen Bedürfnisse abhelfen würde. Ueber Mörtel und (Zement. Zwei Vorlesungen von H. Hlasiwetz, gehalten im Oesterr. Museum für Kunst und Industrie am 25. November und 2. December 1869. XI. (Schluss) Betrachten wir darum vorerst die Entstehung des Thons und der thonigen Kalksteine, des Materials, mit dem wir weiter operiren sollen. Es ist änsserst selten, dass wir in der Nntnr chemisch reine Mineralien, chemisch reine Verbindungen finden, solche, welche neben ihren nach Aequiva- lenten und chemischen Proportionen verbundenen Hauptbestandtheilen nicht noch grössere oder kleinere Mengen von Nebenbestaudtheilen enthielten, die mit bei künstlichen. Präparaten schlechthin Verunreinigungen nennen. Ein oheriiichlicher Blick in des Laboratorium der Natur zeigt auch, dass des nicht anders sein kann. Gegenüber unseren chemischen Laboratori umsnrbeiten sind die in der Natur sich abspielenden Processe so wenig von einen der geschie- den nach Baum und Zeit, dass bei dem wirren Durcheinander von St offen, die de. 59!