131 den Cnpitals darlegte, zeigte der Vortragende, wie die capitalistische Productious- weise (Productiou concurrirender collectiver oder privater Capitalvernrögen) einzig der Aufgabe gewachsen sei, Millionen von Menschen, die theilweise um He- misphären auseinanderliegen, in die wirthschaftlichste Productionsgemeinschaft Bir einander zu verknüpfen, Alle zu höchster Kostenersparniss und sorglichster Gcbrauchswerthsbsrschnung für einander anzuhalten, und die Liquidation der An- syrüche, welche aus den millioneufültigen Einlagen individueller Prcductiveßecte zum Nutzen Anderer erwachsen, in Form von Lohn, Zins und Unternehmergewinn auf wunderbar einfache Weise abzuwickeln. Die Grundform der capitalistischen Organisation der Volkswirthschaft: Concurrena um den höchsten Gewinn wettei- fernder, der Magnetnadel der freien Marktpreise folgender Capitalvermögen werde unentbehrlich bleiben für jede über den Rahmen der engsten Gemeinschaft hinaus wachsende, eigentlich volks- und weltwirthschaftliche Verbindung der Menschen; im despotischen Alterthum, im feudalen Mittelalter wer, was damals an volks- und weltwirthschaftlicher Verkehrsgemeinschaft wirklich schon vorhanden war, in der Tbnt auch schon capitalistisch organisirt. . Im vierten Vortrag wies sodann der Redner nach, dass jede staatscomrnu- nistische Organisation, - abgesehen davon, dass sie alle Unannehmlichkeiten eines Geueral-Zuchthauses hätte, das Talent unter den ScheEel stellen und die Faulheit priinsiiren würde, -- schlechterdings an der Unsusführbarkeit der wirksamsten Kostensparnng und besten Gebrauchswerthberechnung, so wie an den Schwierig- keiten der Ueberwacbung Schiffbruch leiden, also in totale Unwirthschaft umschlagen müsste. Die ökonomischen Schwächen der Staatsregie und der Actien- gesellschaft wiisde der aller Corrective des emsig wirthschaftlichen Privatbetrisbes beraubte Communismus hundertfach potenziren. Ueberdies Jviire Ausbeutung der Fleissigeu durch die Faulen, der Bürger durch die Gleichbeitsdespcten in hohem Grade möglich, die Productivität der Wirthschaft würde abnehmen und doch die Vertbeilung der Güter nicht gerechter werden. Der Commnnismus sei ganz ungeeignet, über engste Gemeinschaft hinaus das Wirthschaftsleben zu organisiren und zu beherrschen. Am rechten Platze habe man aber schon Gemeinwirthschaften besserer Art: Staat, Gemeinde, Familie , Stiftungen, freie Eingebung an Kunst, Wissen- schaft und Politik. Einer der stärksten Vorwürfe, die den Ccmmunismus treffen, bestehe genau darin, dass er jenen wahren, beglückcnden, berechtigten - aller- dings noch einer starken Veredlung vielfach bedürftigen - Communismus ub- schneiden und beeinträchtigen würde, den die Gesellschaft in gewissen öffentlichen und freigebigen Gemeinwirthschaftsn schon besitze und nie aufgeben werde. Auch der christliche Communismus habe schon sein Gebiet überall, Wo die Menschen dauernde persönliche Verbindungen eingehen; die allgemeine Organisationsform einer weltwirthschaftlichen Gemeinschaft, welche Engländer und Japaneseu, Aegypter und Franzosen ökonomisch zu verknüpfen habe, könne der christliche Communis- mus so wenig werden, als der politische eine solche zu werden vermöge. Dsfiir reiche nur die freie Verbindung durch das um den Gewinn ccncurrirende Ge- schiiftscapitnl von Tausenden selbstständiger Urproductionv, Industrie- und Han- delsunternebrnungen, oder der Capitalismus aus. Indern der Redner betont. wie gar kein Grund vorhanden sei, das allrnülige Aufkommen von freien collectiven Capitalversnögen, die Ausbreitung des Genossenschaftscapitals neben dem Privatcapital mit scheelen Augen anzusehen, machte er darauf aufmerksam, dass jede eigenthiimlichs Form des Unternehmungs- capitals: das Genossenschaftscapital, wie das Cepital der Privstunternebmung und der Erwerbsgesellschaft, unter eigenthümlichen Voraussetzungen besondere Vor- theile oder Schwächen darhiete, dass die genossenschaftliche Unternehmungsfsrm bei wachsender Bildung des Arbeiterstandes sicher eine grosse Zukunft, aber nicht