raschenden Weise löste. Eine geeignete Localitüt fand sich in dem gmssen gut beleuchteten Saale und den Nebenräumen des sogenannten Masselgartens, und so wurde denn die, Dank der anerkennenswerthen Liberalität vieler Privatbesitzer alter Kunstsachen und der lebhaften Be- theiligung in- und auswärtiger Producenten und Kaufleute, reichlich aus- gestattete Exposition am 20. Juni l. J. eröffnet. Verbunden war mit der kunstindustriellen Ausstellung eine Ausstellung berg- und hüttenmänni- scher Producte. Die Kosten des Arrangements waren ziemlich bedeutend, da der grösste Theil der Glassehränke zum Aufbewahren der kleineren und werthvollen Objecte neu angefertigt werden musste; ebenso war das Her- beischaifen, Aufstellen und Ordnen eine nicht goriuge Mühe, der sich die Comitemitglieder unterzogen. Der Hauptsaal, gefüllt mit alten Möbeln, Schränken und den an den Vländen herabhängenden Teppichen und Gohelins, bot ein freundliches und harmonisches Bild. Dass hier manche Gegenstände Platz gefunden hatten, die streng genommen nicht in den Rahmen der Kunstindustrie gehören ist begreiflich und in kleineren Orten durchaus schwer vermeidlich. Eine Scheidung irgend welcher Art nach Materialien, nach mo- derner oder älterer Entstehung der Gegenstände war in der Ausstellung nicht durchgeführt, und wenn auch Vermischung des Verschiedenartigsten bei dem minder geübten Beschauer nicht eben die Klarheit und Ueber- sichtlichkeit fordert, so war bei den verhaltuissmässig bescheidenen Dimensionen des Ganzen dies doch kein wesentliches Hinderniss der Würdigung des Einzelnen. Viel weniger als hiermit können wir uns da- mit einverstanden erklären, dass der leidigemNummernfolge zu Liebe nicht einmal im Kataloge eine Systematisirung versucht wurde, und dass dieser überhaupt ein blosses Verzeichniäs der Gegenstände ohne die ge- ringsten erklärenden fachwissenschaßlichen Notizen geblieben ist. Wir finden hier kaum je eine genügende Angabe des Materials, der Prove- nienz und, was bei älteren Kunstgegenstanden von so grosser Wichtigkeit ist, der Entstehungszeit des betreßenden Objectes, und so ist für diese Ausstellung eines der eindringlichsten Belehrungsmittel für das grosse Publicum, ein gut gearbeiteter Katalog, nicht vorhanden gewesen, worauf wir für zukiinlitige Fälle hingewiesen haben wollen. Viel mag hierbei wohl auch die drängende Kürze der Zeit, die zur Anfertigung zu Gebote stand, verschuldet haben. ' Wenden wir uns nun zu den auf der Ausstellung zur Schau ge- brachten Arbeiten, vorerst zu denen aus älterer Zeit, so finden wir hier eine reiche Fülle von Werken, die in Bezug auf Qualität sich den besten kuustgewerhlichen Arbeiten der andern deutschen Länder anreihen. Kärnthen war zur Zeit des Mittelalters und der Renaissance wenn auch nicht gerade eine Pllegestätte der höchsten monumentalen Kunst, so doch