beiten zeichnet sich aus ein Henkelkrug von melonenförmig geripptem Körper mit kurzem Halse. Auf dem weissglasirten Grunde läuft ein hori- zontales Band mit in gelb, blau, lichtgrün und violett ausgeführtem Blumen- ornament hin, darüber das Datum 1668. Der Zinndeckel ist bezeichnet: M. F. K. 1732. Deutscher Provenienz scheint ferner ein kleines, bau- chiges Steingutkrüglein zu sein, ebenfalls mit zinnernem Deckel versehen; auf den grauen Grund ist ein schöner Ueberzug von blauer Farbe ge- legt, in denselben aber Rosetten eingedrückt. Daran schliessen sich zwei runde Teller, beide mit demselben in Gelb und Blau ausgeführten Wappen (der Schild schräg in den genannten Farben getheilt, als Helmschmuck eine Krone, darauf eine Kugel und zwei hörnerartige Flüge), und eine grössere Anzahl von Delfter und andern holländischen Schüsseln und Krügen, meist mit blauem Pflanzen- und Landschaftendecor auf weissem Fond, einige auch mit bunten Blumen. Durch die Form interessiren zwei, mit Metall montirte chinesische Porcellan-Kannen mit engem Aus- gussrohr, am Boden mit den Fabrikszeichen bezeichnet. Von Berliner Porcellan wurden drei zierliche, ganz weisse Gruppen, mythologische Fi- guren aus dem 18. Jahrh. erworben; von modern österreidhischer Poterie kamen durch Geschenke der Herren Klammerth und Slowak in Znaim mehrere Platten, Krüge und ein hübscher 8eckiger Theebehälter im Ge- schmack des 17. Jahrh. in die Sammlung. Von ganz besonderem Werthe ist eine grosse kreisrunde Schüssel von dünnem Venezianer Glas, 24." 5'" im Durchmesser, ein Geschenk des Herrn Adolf Ritter v. Lanna in Prag. Dieses kolossale Stück zeichnet sich durch die Schönheit des Materials aus; von Verzierungen findet sich nur ein mit dem Diamant leicht eingeritztes Wappen vor, das von Zweigen umgeben einen Baum auf einem Dreihügel zeigt", darüber eine Mitra. Ebenfalls mit dem Diamant geritzt sind die Rankenornamente an zwei kleinern venezianischen Tellern, die kürzlich erworben wurden. Das Reizende an diesen Verzierungen liegt in der flüchtigen Ausführung, die durch die Beschaffenheit des nicht tief eindringenden, blos kratzenden Instrumentes bedingt wird. Sorgfältig gezirkelte Ornamente müssten hier ebenso unvortheilhaft sich ausnehmen, als das skizzirte, flüchtige in dieser Technik am Platze ist. Aus der Kollefschen Sammlung sind mehrere hübsche Venezianergläser in den Besitz des Museums gelangt, darunter eine schöne Phiole von sog. gestricktem Glas. Die Collection der Metallgegenstände erhielt eine sehr schätzbare Bereicherung durch eine prachtvolle Kanne von ciselirtem Bronzeguss. Die elegante Form des Gefässes, Ausgusses und des Henkels liesse auf den ersten Anblick auf italienische Herkunft des Werkes schliessen, doch möchte Schreiber dieses dafürhalten, dass es eine deutsche Arbeit sei, componirt im wälschen Geschmacke des 16. Jahrh. Darauf führt näm- lich eine grosse Derbheit des reichen Ornamentes, das in einzelnen Zügen