109 , gruppe ein Comitä gebildet, an dessen Spitze Se. Excell. der Herr Unter- richtsininister und als dessen Stellvertreter Herr v. C ze dik steht. Es nehmen an demselben ausser mehreren Herren der k. Weltausstellungs- Commission (Reckenschuss, Falke, Exner, Eitelberger, Hermann , Mi- gerka, Schrank etc.) noch folgende Damen Theil: die Fürstin Cza rto - rysky, v. Eitelberger, A. E n d r e s, Baronin v. Hohenbruck, Lippit, v. Littrow, Gräfin Kolonitsch, Migerka, v. Neuwall, v. Schrötter, S t a m m , Baronin Studnitzky, Baronin Worms- Schey, v. Wiener u. A. m. KLEINERE MITTHEILUNGEN. (Se. k. Hoheit der Herr Erzherzog Rainer) hat von seiner Reise nach den balearischen Inseln einige interessante Gegenstände der dortigen Töpferei mitgebracht und dieselben dem Oesterreichischen Museum als Geschenk übergeben. Auf diesen lnseln, namentlich auf Majorka, von der bekanntlich die Majoliken ihren Namen trugen, war das ganze Mittel- alter hindurch eine der blühendsten Stätten der spanisch-maurischen oder arabischen Thonarheiten, welche mit denen in Valencia und denen in Andalusien wetteiferte. Von hier kamen die ersten glasirten Thonschüsseln nach Italien, Wo sie zur Begründung der Mezzomajoliken und somit indi- rect zu der ein Jahrhundert hindurch so überaus blühenden Majoliken- Fabrication führten. Die Werkstätten der Balearen sind demnach geschicht- lich von grosser Bedeutung. Aus diesen Töpfereien stammen auch die in Rede stehenden Gefässe: drei Schüsseln, ein tiefes Becken und ein hohes krugartiges Gelass, welche eine sehr dankenswerthe Bereicherung der betreffenden Abthei- lung der Museums-Sammlungen bilden. Sie gehören jener wohl be- kannten, aber keineswegs häuügen Art maurisch-spanischer Gefässe mit gelblich-weisser Glasur und stark metallischglänzenden Ornamenten an, welche an den erwähnten Fabriltsstätten die ganze arabische Zeit hin! durch gearbeitet wurden. Auch noch unter der spanischen Herrschaft dauerten diese Fabriken mit maureskischen Arbeitern fort, bis sie nach und nach ausstarben. Der letzte und einzige Maureske, der noch in unserem Jahrhundert im Besitze dieser Kunst war, lebte noch vor wenigen Jahren zu Manises bei Valencia; das Museum besitzt ein Stück, das aus seiner Hand hervorgegangen ist. Man pflegt diese Gegenstände nach der Farbe ihres Metallglanzcs gewöhnlich in 3 Classen zu zerlegen. Die einen haben dunkelbraune Orna- mente, die anderen gelbliche, die dritten stark glühend kupferrothe. Man setzt heute ihr Alter auch in dieser Reihenfolge, während man früher die rothen für die ältesten hielt. Diejenigen Gegenstände, welche Se. k. Hoheit dem Museum geschenkt hat, haben zum Theil den gelblichen, zum Theil den rothen Metallglanz. Wir setzen ihre Entstehung in das fünfzehnte und sechszehnte Jahrhundert. (Geschenke 8.11 das Museum.) Die Bibliothek des Museums wurde durch Schenkungen der Herrn Grigorovitsch in Petersburg, Franks in London, Butowsky in Moskau und Director Karmarsch mbHan- nover, die textilen Sammlungen durch ein Geschenk des Grafen Dziedu- Czycki und Zeichnungen von Prof. Fischbach in Hanau vermehrt.