Beilage zu Nr. 88 der „lllttheilungen des k. k. Uesterr. Museums". (Ausstellung von Aquarellen und Eandzeiolmungen Wiener Künßtler im Oesterr. Museum.) Vom I. April an wird die Ausstel- lung moderner kunstgewerblicher Arbeiten, welche im Saale VI statt- findet, während der ganzen Dauer der Weltausstellung geschlossen. Sie hat in dieser Zeit keine Bedeutung. Dagegen wird in demselben Raume eine Ausstellung von Aquarellen und Handzeichnungen Wiener Künstler, die mit Füger beginnt und mit dem Jahre 1862 schliesst, stattfinden. Die Akademie der bildenden Künste, die Künstlergenossenschaft, die Al- bertina sind bereits eingeladen worden, an dieser Ausstellung mitzuwirken, von der wir hoffen, dass sie gleichmässig die zahlreichen Künstler und Kunstfreunde des Auslandes, die während der Ausstellungsperiode Wien besuchen werden, interessiren, als auch Einheimischen jene zahlreichen und begabten Talente in das Gedächtniss wieder zurückrufen werden, welche in der bezeichneten Epoche in Wien gelebt und gewirkt haben. Dass diese Ausstellung mit Füger beginnt, bedarf wohl keiner Rechtfertigung; dass sie mit Leistungen aus dem Jahre 1862 schliesst, erklärt sich aus dem Umstande, dass mit genanntem Jahre die moderne Kunstabtheilung der Weltausstellung beginnt. Die Specialausstellung der Aquarelle und Handzeichnungen im Museum ist also gewissermassen eine Brücke zwischen dem Oesterr. Museum und der Weltausstellung, und wird, wie wir hoffen, in glücklicher und entsprechender Weise eine Lücke in dem Ausstellungsgebiete Wiens ausfüllen. (Vorausstellung von Arbeiten der Mädohensohulen und verwandter Institute.) Vom 7. Januar an werden von 9-12 Uhr im Oesterr. Museum die Arbeiten jener Mädchenschulen und verwandten Institute angenommen, welche bereits für die Ausstellung weiblicher Arbeiten in der Unterrichtsgruppe der österreichischen Weltausstellungs-Abtheilung bis Ende December angemeldet haben. Diese Arbeiten werden nach dem Pro- gramme dieser Ausstellungsgruppe einer Beurtheilung unterzogen, damit je nach dem Raume, der für dieselbe bestimmt ist, die besten und am meisten charakteristischen Arbeiten auch wirklich zur Ausstellung gelangen. (Stiokmusterblätter für Schulen.) Es ist bekannnt, dass es fast gar keine Musterblätter im Kreuzstich gibt, die für Schulen verwendet werden können. Dieser Uebelstand ist in jüngster Zeit, aus Anlass der Ausstellung von Arbeiten der Mädchenschulcn, so sehr in den Vorder- grund getreten, dass eine Abhilfe dringend geboten war. Die Direction des Oesterr. Museums hat daher durch Herrn Drahan (einem sehr be- währten jüngeren Musterzeichner), nach vorher geptlogenem Einvernehmen mit hervorragenden Fachmännern und Lehrerinnen, eine Serie von Blättern -vorläufig 30 - zusammenstellen lassen, welche, von einfachen Mustern zu schwierigeren übergehend, geeignet sind, in Schulen verwendet zu werden. Diese' 30 Blätter werden einige hundert Muster, Initialen etc. enthalten, die ausnahmslos nach den besten Vorbildern entworfen, sty- listische Ornamente bringen, in jener Richtung, wie sie eben in erster Linie für Schulen verwendbar sind. Das h. Unterrichtsministerium unter- stützt dieses Unternehmen und ermöglicht dadurch die Verleger, Hüf- Chrornolithographen A. Hartinger 8c Sohn, welche die Ausführung übernommen haben, sehr wohlfeile Musterblätter zu liefern, ein Umstand, der bei Schulen wohl in Betracht kömmt. Vor Ostern dürfte das ganze Werk schon vollendet vorliegen. 21