4G seines entschiedenen Vorgehens in bestimmten Neuerungen zuerst zu nennen. Er pflegt vor Allem das sogenannte Elfenbeinporzellan, das mit seinem warmen, einschmeichelnden Tone und dem angenehmen Grunde, den es goldener und farbiger Verzierung darbietet, leicht unseren Beifall gewinnt. Diesem in seiner Decoration japanisirenden Porzellan gegenüber steht im vollkommenen Gegensatze Alt-Wien, d. h. das Wiener Porzellan der Empirezeit in seiner classischen Regelmäßigkeit. Auf unserer Ausstellung war es einerseits durch Rädler, andererseits durch Stadler reich vertreten und es scheint noch immer eine gewisse Gunst der Kunstfreunde sich zu bewahren. Von dem feineren Porzellan im Styl des Rococo hatte die Firma Haas 8: Czizek eine schöne Collection ausgestellt. Man kann ihr nur rathen, dieses Genre auf's Beste zu cultiviren; sie erhielte damit eine dem vornehmen Geschmacke zusagetide Specialität. Die Metalle ließen zwar den kostbarsten Juwelenschmuck vermissen, doch boten sie sonst mannigfaches Interesse dar, zumal wenn man die Ausstellung des Kunstgewerbevereines als Eins mit der Weihnachts-Aus- stellung betrachtet. Die edleren Bronzen, z. B. von Hanusch, von Hellen- bach, von Lux, der Firma Böhm (Calman), gaben eine willkommene Ergänzung zu der nach Art und Material minder edlen oder sagen wir lieber populären von Samassa, Peinlich, zwischen denen Mauch ä Buch- wald mit Lustern, die Productivgesellschaft der Bronzearbeiter mit einer Camingarnitur die Mitte hielten. Das geschmiedete Eisen, die getriebenen Schlosserarbeiten, repräsentirt durch Wilhelm, Schwarz, Moser, Zamecnik, imponirten durch immer größere Fülle der Gegenstände, die allerdings auch schon auf Gebiete hinübergreifen, z. B. bei Bilderrahmen, wo das Eisen nicht mehr naturgemäße Verwendung findet. In seiner Collection von Zinngegenständen hielt sich Ertl in Eger vortrefflich innerhalb der schlichten Art und Formen, während Zimm 8L Pauer mehr der scharf- kantigen Neu-Münchner Art folgen. Vortrefflich sind auch die getriebenen Kupfergeräthe von Fellerer in Steyr, vortrefflich im Gegensatze gegen die ganz verfehlte Manier der Kupferarbeiten von Seitz in München und derer, die aus dem Hamburger Kunstgewerbe-Museum hervorgehen, Ar- heilen, die das unedle Kupfer wie Silber behandeln. Wie oft wird in dieser Art gesündigt! Wird das Kupfer fein wie Silber oder Gold behandelt, so wird dadurch das Geräth für seine Bestimmung meist unbrauchbar, und zugleich kann man sich des Gedankens nicht erwehren: wenn so viel Arbeit und Kunst an das unedle Metall verwendet wird, warum hat man dann nicht gleich Silber genommen? Unter den Silberarbeiten leuchteten diesmal die Niellen und echten inkrustirten Tauschirungen von C. Lustig ganz besonders hervor. Lustig hat in diesen Arbeiten eine Specialität, eine Wiener Specialität geschaßeu, die in ihrer Art heute einzig ist. Im Geräthe für Tafel und Theetisch 31