dessen Entwurf seinerzeit in der Münchener internationalen Ausstellung allgemeinen Beifall fand, soll für den königlichen Schlossgarten in Stuttgart in Bronze und Marmor ausgeführt werden. - Eine zweite bedeutende Arbeit, mit welcher sich Prof. König gegenwärtig beschäftigt, ist ein für Grodno bestimmtes Denkmal für den verstorbenen Grafen Anton von Tiesenhaus. (Vorlesungen im Museum.) Das Programm der Donnerstags- Vorlesungen hat dahin eine Abänderung erfahren, dass am 4. Februar Herr Reg.-Rath Bucher über Sammeln und Sammlungen, am tt. Fe- bruar Herr Dr. Th. Frimmel über die geschichtliche Entwicklung der Miniaturmalerei vortragen. Am 19. November v. J. hielt Director A. llg einenVortrag über Giov. da Bologna und seine Beziehungen zu Oesterreich. Der Vortragende begann die Entwickelung seines Themas mit einem Hinblick auf den hohen Stand der Kunstblüte in den Niederlanden zur Zeit KarYs V., deren Wurzeln er bis in die Tage ihrer burgundischen Vorgeschichte zurück- verfolgte. Die habsburgischen Erben des burgundischen Reiches übten die Pflege derKunst im selben, ia in gesteigertem Maße fort, sowohl Margaretha, die Statthalterin, als dann Karl und insbesondere dessen stark gemuthete und hochgebildete Schwester, die Witwe des ungarischen Königs Ludwig, Erzherzogin Marie. ln dem von ihr entworfenen Charakter- bilde lieferte die glänzende Kunstliebe der ernsten Fürstin einen hervorstechenden Zug, dessen Wesen der Vortrag durch eine Fülle historischer Details erörterte. lhre pracht- vollen, mit Bildhauer- und Malerwerken, Gobelins, kostbaren Mobilien und Bibliotheken ausgestatteten Schlosser, wie Binche, Marimont, ihr glänzender Hofhalt in Brüssel, ihre Correspondenzen mit Tizian und anderen großen Meistern, die großartigen Auftrage an ' den Architekten und Plastiker Dubroeucq sowie an den Lieblingsbildbauer ihres kaiser- lichen Bruders, Leone Leoni, liefern reiche Beitrage zu dem Gegenstande. Dies war aber auch die geistige Welt, aus welcher Giovanni da Bologna als Schüler jenes Dubroeucq hervorging und deshalb die Erscheinung, dass sich stete Beziehungen des großen Meisters zu dem kunstsinnigen habsburgischen Fürsten nachweisen lassen. Solche lieferte nun der Vortragende in großer Anzahl, ohne eigentlich auf die bekannte, durch das neue Werk Desjardin's vielseitig erörterte Lebensgeschichte des liebenswürdigen Meisters einzugehen, gravitirte seine Mittheilung besonders auf die- jenigen, in der bisherigen Forschung noch nicht genügend untersuchten Momente, aus welchen sich ein Zusammenhang derselben mit der Kunstliebe des Kaiserhauses ergibt. Den Uebergang zu dieser Erörterung machte llg mit einem kurzen Seitenblicke auf den auch damals mit Oesterreich durch intimste Verwandtschaft liirten Hof Bayerns, indem die Erscheinungen der beiderseitigen Kunstförderung fast nicht zu sondern sind. Der Einfluss der kunstsinnigen Tochter Herzog Albrecbt's V., Maria, auf den Grazer Hof, die Beziehungen Erzherzog Ferdinand's von Tirol zu seinem Freunde, Herzog Wilhelm V., bewirken, dass haurig dieselben Künstler für München wie für Innsbruck, Graz, Prag oder Wien gleich bedeutend erscheinen. Eine Anzahl von Vorfällen, Erwer- bungen von Bronzen Giovanni's betreffend, bestätigen dies. Erzherzog Ferdinand stand mit ihm in Briefwechsel und empfahl dem Meister auf diese Weise seinen bedeu- tendsten Schüler, Francavilla, der, ein Landsmann desselben, wie er, durch die Kunst- förderung des Brüsseler Hofes an denjenigen Ferdinand's und so nach Florenz geleitet worden War. ln Wien hatte der Künstler an Kaiser Maximilian ll. einen eifrigen Gönner; für diesen Fürsten entstand ja der berühmte auf dem Windhauche schwebende Mercur, wenn schon das erste Exemplar davon Italien nicht verlassen sollte. Die kaiserlichen Samm- lungen besitzen nach llg's Nachweis noch eine bedeutende Anzahl von Bronzen GiovannPs, welche theils als Geschenke der Medici, theils als Erwerbungen, während der Regierung Max ll. und seines Sohnes Rudolph nach Wien und Prag gelangtem Außer den ausge- zeichneten Exemplaren des Raubes der Sabinerinnen, Nessus und Dejanira, Hercules und Antaeus, Hercules und Nessus, Gruppen kämpfender Thiere etc, sind vornehmlich zwei Venusfiguren, eine badende und eine Urania, als Meisterschöpfungen allerersten Ranges hervorzuheben, die der Künstler auch ruit voller Namensinschrift ausgezeichnet hat. Daneben haben wir noch von einer Reihe verschollencr Arbeiten für jene Fürsten Kunde, die vielleicht in einem fremden Museum stecken mögen, da bekanntlich die Sammlungen des Hradschin in alle Winde zerstoben. Endlich bemühte sich Maximilian den Meister nach Wien zu ziehen, ein Versuch, welcher zwar ruisslang, indem der Großherzog von Toscana seinen großen Künstler nicht fahren ließ, der aber im Gedachtnisse desselben, wie aus Briefstellen hervorgeht, mächtig